Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.100_
- S.29
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Brandherd zu gelangen. Zur Durchführung dieser schweren Aufgabe werden die Feuer‐
wehren mit schweren Atemschutzgeräten ausgestattet, die den nötigen Sauerstoff bzw.
die Atemluft in komprimierter Form in Stahlflaschen eingefüllt haben. Durch sinnvolle
Einrichtungen wird der jeweilige Bedarf an Sauerstoff (je nach der verwendeten Geräte‐
type) dem Geräteträger zugeführt und dieser damit von der Außenluft unabhängig
gemacht. Aber auch bei den verschiedenartigsten Gasausströmungen, Rettungs- und
Wasserrettungsaktionen u. dgl. m. sind die schweren Atemschutzgeräte Voraussetzung
für eine erfolgversprechende Durchführung.
12-T onnen-K ranwagen 1957
Wegen ihrer Ausstattung mit Sonderfahrzeugen, Maschinen und sonstigen Spezial‐
geräten werden vor allem die Berufsfeuerwehren immer häufiger in der Industrie und
Wirtschaft zu entgeltlichen technischen Hilfeleistungen sowie zur Beistellung von solchen
Maschinen und Geräten herangezogen. Als Beispiel sei nur angeführt, daß in Tirol die
schwierigen Autobergungen ausschließlich von der Berufsfeuerwehr Innsbruck durch‐
geführt werden. Der sprunghafte Anstieg der technischen Einsätze sowie die Vermeh‐
rung des Aufgabenbereiches kann am sinnfälligsten aus der folgenden Gegenüberstellung
der Einsätze der Feuerwehr der Stadt Innsbruck vom Jahre 1951 und 1956, also über
eine Zeitspanne von nur fünf Jahren, erkannt werden:
und Gerätebeisteilungen im
Jahre 1951
im Jahre 1956
Großbrände
3
8
Mittelbrände
19
26
Kleinbrände
74
119
Autobergungen
268
695
LKW-Beistellungen
143
214
Beistellung der mechanischen Drehleiter
43
139
Beistellungen von Tanklöschfahrzeugen
54
147
Beistellungen von Kraftpumpen
48
73
Sonstige technische Hilfeleistungen
44
204
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Die Feuerwehrschule des Landes Tirol
Vom Leiter Landes-Feuerwehrinspektor lieg.-Rat Dipl.-lng. Anton Hüter
Es wird heute von der breiten Masse als selbstverständlich empfunden, daß, wenn
in einer Gemeinde die Alarmsirene ertönt, die Freiwillige Feuerwehr in Aktion tritt.
Keiner aber denkt daran, daß es sich hier um eine Einrichtung handelt, die von jenen
Männern getragen wird, die ihren Dienst aus sittlicher und bürgerlicher Verantwortung
völlig freiwillig übernehmen. Verantwortungsbewußtsein, sittliche Grundhaltung der
Nächstenliebe, die Freiwilligkeit des Dienstes und die Bereitwilligkeit der Unterord‐
nung unter einen selbstgewählten Kommandanten sind die Grundlagen des Feuer‐
wehrwesens. Es ist eine unbestrittene Tatsache, daß die Freiwilligen Feuerwehren in
ihrem Wollen, ihren Zielen über nun 100 Jahre hinweg gleich geblieben sind, und dies
spricht für die Richtigkeit der Idee des freiwilligen Feuerwehrwesens, wenn sich dieses
über den langen Zeitraum hinweg nicht nur lebensfähig erhalten, sondern entfaltet
und weiter entwickelt hat.
Zweifelsohne war ehedem der Löscherfolg bei einer sich auf Kraft und Gewandt‐
heit stützenden Massenorganisation ein bescheidener, entsprach nicht den Erwartungen
und stand in keinem Verhältnis zu der Hilfsbereitschaft der zum Einsatz gelangenden
freiwilligen Kräfte. Aus der Erkenntnis heraus, die Freiwilligen Feuerwehren in eine
wirkungsvolle technische Einrichtung der öffentlichen Sicherheit umzuwandeln, die mit
dem schnellen Fortschritt der Technik Schritt zu halten imstande ist, wurden bereits
zwischen den beiden Weltkriegen systematisch Ausbildungslehrgänge für Dienstgrade
abgehalten. Diese konnten jedoch mangels geeigneter Unterrichtsräumlichkeiten auf die
Die Lande s-F cuerwehr schule Innsbruck-Reichenau
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