Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.100_
- S.28
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werden. Die mit Vorrang gegenüber allen übrigen Verkehrsteilnehmern, mit optischen
und akustischen Warngeräten ausgestatteten Feuerwehrfahrzeuge vermögen innerhalb
kürzester Zeit jede Aktionsstelle ihres Einsatzbereiches anzufahren.
Durch die Konstruktion und Verwendung von Feuerwehrfahrzeugen, die Lösch‐
mittel mitführen, wurde die Schlagkraft der Feuerwehr gewaltig erhöht. Statistiken
beweisen, daß mit Tanklöschwagen ausgestattete Feuerwehren in der Lage sind, min‐
destens 95 Prozent aller ausgebrochenen Brände mit dem mitgeführten Löschwasser
erfolgreich zu bekämpfen. Mit dem Einsatz von Tanklöschwagen fällt somit beim
Großteil aller Brände die zeitraubende FFerbeischaffung des Löschwassers weg, außer‐
dem können dadurch alle Kräfte zur unmittelbaren Brandbekämpfung herangezogen
werden. Selbstverständlich kann bei den immer wieder vereinzelt auftretenden Groß‐
bränden oder bei Bränden, die infolge ihrer Eigenart besondere Brandbekämpfungs‐
methoden erfordern, auf eine ordnungsgemäß aufgebaute Löschwasserversorgung nicht
verzichtet werden.
//ochdruck-Tanklöschwagcn 1954
Besonders wirksam haben sich die in Innsbruck seit dem Jahre 1954 und in anderen
Städten Tirols auch in letzter Zeit verwendeten Hochdruck-Tanklöschwagen (Nebel‐
löschwagen) gezeigt. Diese Tanklöschwagen sind mit mehrstufigen kombinierten Hoch-
und Mitteldruck-Kreiselpumpen ausgestattet, mit deren Hilfe man das Löschwasser
unter einem Druck von 40 atü förmlich auf das Brandgut zu „schießen“ vermag. Der
Rohrführer kann durch eine sinnvolle Einrichtung, je nach Art des Brandes, entweder
mit Sprüh- (Nebel) oder mit Vollstrahl den Brand bekämpfen. Der Hochdruck-Nebel‐
strahl eignet sich u. a. zur Bekämpfung von kleineren Flüssigkeits-, Wachs- und Teer‐
bränden sowie zur Bekämpfung von Wohnungsbränden, weil der sonst unvermeidliche
Wasserschaden dadurch praktisch ausblemt. Zur Bekämpfung sonstiger Brände von festen
Brandstoffen und auch von Gasbränden ist der Hochdruck-Vollstrahl hervorragend
geeignet. Die große Löschwirkung des Hochdruck-Löschverfahrens beruht darauf, daß
sich der mit einem Druck von 40 atü aus dem Strahlrohr austretende Löschstrahl schon
unmittelbar nach der Düse zu zerlegen beginnt und sich nach dem Auftreffen auf das
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Wasserwerfer 1957
Brandgut infolge der überaus großen Auftreffwucht in viele kleine Wassertröpfchen
zerlegt. Diese zahllosen Wassertröpfchen bieten naturgemäß eine große Angriffsfläche
für die bei jedem Brande entstehende Verbrennungswärme und werden daher unver‐
züglich in Wasserdampf umgewandelt. Nachdem bekanntlich bei der Verdampfung von
Wasser aus einem Liter Wasser 1700 Liter Wasserdampf entstehen, legt sich der nicht
mit den Brandgasen abgehende Wasserdampf auf den Brandstoff und verhindert damit
den Zutritt des zu jeder Verbrennung erforderlichen Luftsauerstoffes zum Brandgut.
Im Rahmen dieses Aufsatzes kann natürlich auf die Brandbedingungen und auf die
vielfältigen komplizierten Effekte beim Löschvorgang nicht näher eingegangen werden.
Neuerdings wird das Trockenlöschpulver als Löschmittel infolge seiner beinahe
universellen Verwendungsmöglichkeit, wegen seiner Zuverlässigkeit in der Wirkung
und durch eine Reihe noch anderer Vorzüge wieder häufig zur Bekämpfung von kleinen
Bränden mit Vorliebe verwendet.
Größere, im Bereich der neuzeitlichen Technik vorkommende, gefährliche Flüssig‐
keitsbrände, z. B. in Raffinerien und Tanklagern, können auch heute nur bei Verwen‐
dung von Schaum zuverlässig gelöscht werden.
Kohlensäureschnee, Tetrachlorkohlenstoff und sonstige Halogenkohlenwasserstoffe
finden in der Hauptsache in Handfeuerlöschern zur Bekämpfung von Entstehungs- und
Kleinbränden Anwendung.
Bei Kellerbränden, Lagerbränden und bei den meisten noch nicht nachmußen durch-
gebrcchenen Bränden entstehen häufig infolge einer unvollständigen Verbrennung oder
bei Mangel einer Abzugsmöglichkeit große Mengen von teilweise giftigen, explosiblen
und die Sicht behindernden Brandgasen. *
In vielen Fällen wird dabei der Sauerstoff durch die Verbrennung so weit auf‐
gebraucht, daß selbst bei Verwendung von leichten Atemschutz- und Filtergeräten der
Sauerstoffgchalt der Luft nicht mehr zum Atmen ausreichen würde. Anderseits kann
ein wirkungsvoller und ein Löschwasserschaden verhindernder Löschangriff nur im
„Innenangriff“ vorgetragen werden. Die Löschmannschaft muß also, die vorhandenen
Möglichkeiten ausnützend, in diese verqualmten Räumlichkeiten eindringen, um zum
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