Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1908

- S.98

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Gesellige Veranstaltungen.
Die Pflege der Kameradschaft ist für unsere Abteilung
von ganz besonderer Bedeutung, um in klagloser Weise den
ununterbrochenen schweren und aufopfernden Dienst zu ver‐
sehen, der nur bei einmütigem Zusammenwirken aller durch‐
geführt werden kann. Nicht nur gleiche Ziele müssen den Ka‐
meraden vorschweben, sie sollen sich auch als Freunde näher
treten. Zu diesem Zwecke werden im Laufe des Jahres ein‐
zelne gesellige Veranstaltungen und Ausflüge abgehalten. Zur
Bedeckung der Kosten besteht bereits seit dem 5. Juli 1905 eine
Vergnügungskasse, deren Einnahmen nur in Beiträgen und
Spenden der ausübenden Mitglieder sowie einer Zuwendung
von seiten der Verwaltungskasse der Freiw. Feuerwehr Inns‐
bruck bestehen; überdies wirft das Kränzchen alljährlich einen
Reinertrag für diese Kasse ab.
Am 5. Jänner abends fanden sich die ausübenden Mit‐
glieder nahezu vollzählig in der Veranda beim Hellenstainer
zu einem Kameradschaftsabend ein, welchen auch der
Branddirektor Viktor Baron Graff mit seiner Anwesenheit
und mit einer Ansprache beehrte. Dem Vergnügungsausschusse
der Rettungsabteilung war es geglückt, eine Reihe von Herren
zu gewinnen, die durch gediegene Vorträge den Abend zu einem
sehr genußreichen gestalteten. Bei herrlichen Zithervorträgen,
humoristischen Deklamationen und Gesangsvorträgen mit Kla‐
vierbegleitung schwanden die Stunden nur allzu rasch. Mit
großer Spannung wurde dem ersten Auftreten der aus Mit‐
gliedern der Rettungsabteilung bestehenden Sängergruppe ent‐
gegengesehen. Dank der ausgezeichneten fachmännischen Schu‐
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lung, welche die Sänger durch Herrn Magistratsrechnungsrat
Karl Gabl genossen hatten, wurden viele unserer schönsten
Lieder von einem Doppelquartett tadellos gesungen und die
wackeren Sänger mit wohlverdientem Beifall überschüttet. Der
Obmann der Rettungsabteilung, Leo Stainer, dem später eine
große Ehrung zu seinem 40. Geburtstage bereitet wurde, führte
in seiner Ansprache mehrere Gründe zur Abhaltung dieses
Festes an. Er wies darauf hin, daß die Rettungsabteilung be‐
reits auf eine reiche Tätigkeit zurückblicken könne, nachdem noch
vor Neujahr im Meldebuche der 3000. „Fall“ an Hilfeleistungen
und Krankentransporten seit der Gründung des Vereines ver‐
zeichnet wurde. Weiters gedachte er mit Dankesworten an den
Gemeinderat der Uebernahme der neuen, schönen Räume der
Rettungsabteilung im Rathause. Die Sängergruppe der Ret‐
tungsabteilung, welche mit ihren gediegenen Vorträgen zweifel‐
los das schönste Mittel zur Pflege der Kameradschaft darstellt,
begrüßte und beglückwünschte der Obmann auf das herzlichste.
Außerdem galt es, dem Mitgliede der Rettungsabteilung Jakob
Schuler anläßlich seiner Vermählung die Glückwünsche der Ver‐
sammelten darzubringen und ihm ein kleines Angebinde zu
überreichen. — Der prächtig verlaufene Abend gab ein beredtes
Zeugnis vom guten, kameradschaftlichen Geist, der die Män‐
ner, welche sich um das rote Kreuz auf weißem Felde in der
Rettungsabteilung vereint haben, beseelt.
Am 29. Jänner, abends 8 Uhr, fand in den hübsch aus‐
geschmückten Saallokalitäten beim „Grauen Bären“ ein Un‐
terhaltungsabend mit Tanzkränzchen statt. Der Vergnügungs‐
ausschuß hatte keine Mühe gescheut, um den äußerst zahlreich
erschienenen Gästen und Kameraden einen fröhlichen Abend
zu bereiten. In einer Ecke des Saales war eine lauschige
Laube errichtet, in der sich bei einschmeichelnden Harfen= und
Zitherklängen und verschiedenen Wundertränklein die tanz‐
müden Paare erholen konnten. Bei der vorzüglichen Musik
der „Flotten Geister“ wurde bis in die Morgenstunden fleißig
dem Tanze gehuldigt, den der Branddirektor Viktor Baron