Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1908

- S.97

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Minuten aufgestellt ist und in der vier, im Notfalle auch
fünf Tragbahren, gut federnd, eingehängt werden können. Das
von der Sektion Innsbruck des D. u. Oe. Alpenvereines zur
Verfügung gestellte Zelt wurde am Westende des Platzes in
wenigen Minuten aufgerichtet. Einige Dutzend junge Leute,
welche auf Zetteln verzeichnet ihre Verletzungen vorwiesen,
erhielten unter der Leitung der Abteilungsärzte Dr. Franz
Hörtnagl und Dr. Viktor Tschamler von der Sanitätsmann‐
schaft die entsprechenden Notverbände, wurden auf Tragbahren
in das schützende Zelt befördert und hernach in die bereitstehen‐
den Eisenbahnfrachtenwaggons des markierten Hilfszuges ein‐
gelagert. Aus den Waggons erfolgte dann, nach Einlangen in
der Endstation der Abtransport der Verletzten mittels Ret‐
tungswagen und Räderbahren. Den Ehrengästen wurden
dann noch sämtliche Rettungsgeräte, die Transportwagen, die
Sauerstoffapparate, die Verbandskasten usw. vorgezeigt. Zum
Schlusse hielt Bürgermeister Greil an die in Reih und Glied
aufgestellte, in einer Stärke von 44 Mann ausgerückte Ab‐
teilung eine die Rettungsabteilung und deren Wirken sehr
ehrende Ansprache, worauf noch die Rettungsmannschaft mit
sämtlichen Geräten vor den Ehrengästen defilierte.
Am 23. Oktober, 10 Uhr vormittags, hielt die Freiw.
Feuerwehr Innsbruck, gemeinsam mit der Wiltener Feuer‐
wehr, ihre Herbsthauptübung beim Gasthofe zur „Krone“ ab.
Die Rettungsabteilung war mit zwei Geräten ausgerückt und
hatte ihre fliegende Verbandsstation im Hofe des Winkler‐
schen Hauses errichtet. Ihre Teilnahme war allerdings nur
als Uebung gedacht, aber sie hatte auch in Wirklichkeit in drei
leichteren Fällen einzuschreiten, da sich zwei Feuerwehrmänner
eine Rißwunde an der Hand zuzogen und ein Zuschauer einen
epileptischen Anfall erlitt und sich beim Sturze an der Stirne
verletzte. Die Annahme der Feuerwehrübung enthielt unter
anderem auch die Aufgabe, daß im zweiten Stocke des brennen‐
den Hauses ein Mann eine Rauchvergiftung erlitten habe und
wurde sofort die Rettung desselben eingeleitet. Die Steiger
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seilten ihn mittels Rettungskorbes ab und übergaben ihn der
Rettungsabteilung, welche bei ihm dann die künstliche Atmung
einleitete. Nach der Uebung besichtigte Herr Bürgermeister
Greil mit mehreren Gemeinderäten die Räume und Einrich‐
tung der Rettungsabteilung.
Am 3. November wurde die 9. Abteilungsversammlung
abgehalten.
Am 10. November begann um 8 Uhr abends im Zeichen‐
saale der Knabenbürgerschule der Anfänger=Sanitätskurs, den
diesmal Dr. Franz Hörtnagl abhält.
Am 1. Dezember: Vortrag Dr. Reibmayrs über Blutun‐
gen. Hernach fand die 10. Abteilungsversammlung statt.
Ferdinand Neßler,
1. Schriftführer der Rettungsabteilung der Freiw. Feuerwehr
Innsbruck.