Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1888

- S.12

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16 —
Zugsführer Kerber dankt sichtlich gerührt und bringt auf die
schöne Eintracht dieses Zuges sein Gut Heil.
Die weiters erfolgte Wahl brachte ihre bisherigen Führer.
15. Mai. Versammlung der Ordnungsmannschaft.
Die vorgenommene Wahl brachte uns wieder den so tüchtigen
bisherigen Obmann und dessen Stellvertreter, worauf folgender Antrag
eingebracht wird.
„Der Vorsitzende möge veranlassen, daß die Ordnungsmannschaft
wieder in dasselbe aktive Dienstverhältniß eintreten könne, aus dem sie
durch die Reorganisation herausgerissen wurde und die Commandant‐
schaft soll das geeignete veranlassen“.
16. Mai. Commandantschafts=Sitzung.
Nachdem der Obercommandant den neuen Zugsführer Mar‐
Klammer begrüßte und ihm das Wohl des Zuges ans Herz legte,
erwiderte derselbe, daß er sein bestes Wissen und Können einsetzen
werde, um das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.
Der ausgesprochene Wunsch der Ordnungsmannschaft in den
aktiven Stand eingereiht zu werden, wurde von ihrem Obmanne vor‐
gebracht, aber über Antrag des Zugsführer Al. Epp behufs näherer
Präzisirung vertagt.
18. Mai. Im Stöckl des alten Magistratsgebäudes am Stadl‐
platze brach in einem kleinen Magazine in unaufgeklärter Weise ein
Brand aus, der jedoch bald mit der vorhandenen Buttenspritze ge‐
löscht wurde.
20. Mai. Großer Waldbrand bei Jenbach.
Nach telegraphischem Hilferufe von Seite des Besitzers des
Schlosses Tratzberg eilte der Obercommandant mit einigen Leuten und
zweier Spritzen dorthin um die gewünschte Hilfe zu leisten.
25. Mai. Versammlung der Schlauchführer aller vier Züge.
Der Obercommandant eröffnet die Sitzung und legt ihnen zwei
Fragen der Commandantschaft vor, nämlich erftens in welcher Weise eine
bessere Uebung der Schlauchmannschaft erzielt werde und zweitens welc‐
wünschenswerthen Einführungen, Aenderungen und Neuerungen sind 2“
der Handhabung der Schläuche in Antrag zu bringen?
Nach einer kurzen Debatte stellt Kamerad Hoppichler folgend"
Punkte auf:
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1. eine Reorganisation soll in der Weise stattfinden, daß die
Schlauchmannschaft behufs einheitlichen Exercitiums und der Dienstes‐
leistung unter einem Commandanten zusammengezogen und so gewisser‐
maßen selbständig werden müsse.
2. Daß die Schläuche nach jeder nassen Uebung und nach jedem
Brande einer Prüfung durch die Dampfspritze auf ihre Dichte und
Druckfähigkeit unterzogen werde, und daß nur geprüfte und tauglich
befundene Schläuche am Schlauchwagen anzubringen sind.
3. Daß die Schläuche, um bei größeren Schlauchgängen Irrungen
und Verwicklungen zu vermeiden, mit Marken zu versehen sind und
4. daß die Schläuche, wenn sie einmal gelegt, genau zu über‐
wachen sind.
Die Punkte 1, 2 und 4 wurden beschlossen der Commandant‐
schaft vorzulegen.
28. Mai. Kaminbrand beim Steinbock, Innstraße.
Der Obercommandant wurde mittelst Telephon verständigt und
erschien dortselbst mit der Feuerwache.
30. Mai. Commandantschafts=Sitzung, in welcher die Reorgani‐
sirung der Schlauchmannschaft besprochen und die Durchführung der
früher in der Schlauchführer=Versammlung aufgestellten Punkte be‐
schlossen wird.
Weiters gibt der Obercommandant bekannt, daß Montag den
4. Juni Abends 8 Uhr die Frühjahrs=Hauptübung stattfinde und zwar
als Brandobjekt das Stöcklgebäude des alten Magistrates (im Hofe
neben dem Stadtthurm) bestimmt ist.
1. Juni. Versammlung der Schlauchmannschaft, um die Mit‐
glieder von den gefaßten Beschlüssen zu verständigen.
Herr I. Hoppichler wurde als Obmann der Schlauchmannschaft
gewählt.
4. Juni. Frühjahrs=Hauptübung. Die Mannschaft sämmtlicher
vier Züge rückte um 8 Uhr Abends vor dem alten Magistratsgebäude
an, wo ein im Hofe befindliches Stöcklgebäude als in hellen Flammen
stehend angenommen wurde. Sofort begannen die Operationen. Der
erste Zug stellte sich in der Riesengasse beim Hause Nr. 9 auf und
sandte das Wasser vom Dache sowohl als auch durch den Hof hin‐
durch auf das Brandobjekt; dasselbe that der vierte Zug von der