Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1888
- S.13
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Hofgasse aus beim Hause Nr. 10, der dritte Zug schützte von der
Herzog=Friedrichstraße aus das alte Magistratsgebäude, die Apotheke
des A. Schöpfer und das Bederlungerhaus, während der zweite Zug
das Brandobjekt direkt vom Hof aus angriff. Die Dampfspritze hatte
beim „goldenen Dachl“ Posto gefaßt und speiste von da aus drei
Schläuche mit Wasser. Die Aktion ging bei allen Abtheilungen sehr
rasch von statten und auch diesmal herrschte ebenfalls die Ruhe, die
man schon seit einiger Zeit bei allen Operationen der Feuerwehr beob‐
achten konnte und die ein nothwendiger Faktor ist, soll im Ernstfalle
etwas Ersprießliches geleistet werden.
Nachdem der Herr Bürgermeister im Beisein von 6 Gemeinde‐
räthen die ganze Aufstellung besichtiget hatte, ertönte das Signal zum
Rückzuge und ebenso rasch wie die Steiger ihre luftigen Positionen
eingenommen hatten, kehrten sie von denselben zurück, versorgten gleich
der Spritzenmannschaft ihre Geräthe und nachdem auch die Schlauch‐
mannschaft ihre allerdings etwas schwierigere Aufgabe, nämlich Samm‐
lung, Entleerung und Bergung der Schläuche, ebenfalls in verhältniß‐
mäßig kurzer Zeit beendet hatte, rückte die gesammte freiwillige Feuer‐
mit ihren Geräthen auf den Rennweg ab. Dort bildete sie ein gegen
die Hofburg hin offenes Viereck, innerhalb dessen der Obercommandant
beim Scheine der Fackeln an die Mannschaft herzliche Worte des Dankes
richtete für ihr vom richtigen Takte geleitetes Verhalten bei Uebungen
und Bränden in den verflossenen drei Jahren ihrer freiwilligen Dienst‐
leistung und bittet sie, denselben Takt auch fernerhin zu bewahren.
Gleichzeitig entrichtet er in Folge schriftlichen Auftrages des Stadt‐
magistrates den Dank des Gemeinderathes an die Mannschaft für ihr
braves, opfermuthiges Einschreiten bei den letzten Bränden.
Hierauf wird die Vertheilung der definitiven Aufnahmskarten an
die im vergangenen Jahre neu eingetretenen Mitglieder vorgenommen,
welch" letztere dann dem Obercommandanten durch Handschlag das Ver‐
sprechen geben, den Statuten gemäß in allen Punkten wackere Feuer‐
wehrmänner zu sein und durch wenigstens drei Jahre dem Körper
anzugehören. Mit einem kräftigen Gut Heil! wird dieses Gelöbniß
seitens der Anwesenden besiegelt. Nach Beendigung dieses Aktes erfolgte
der Abmarsch in die betreffenden Magazine zur Versorgung der Geräthe
womit die Uebung ihr Ende erreichte.
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14. Juni. Versammlung der Sanitätsmannschaft.
Der Vorsitzende Obercommandant V. Br. Graff eröffnet die
Sitzung und Dr. Greil sagt, daß eine Vermehrung der Mannschaft
durchaus nicht nothwendig sei, denn vier bis fünf gediegene Leute, die
zu Uebungen, aber auch zu Bränden fleißig kommen, genügen vollkom‐
men, es sei damit der Feuerwehr und ihm gedient. Zur praktischen
Erlernung des Dienstes genügt es, wenn von seiner Seite drei bis
vier Uebungen im Jahre abgehalten werden, nur müssen dann die
Herren unter sich einige Wiederholungsübungen abhalten und es müsse
sich einer finden, der diese Wiederholungsübungen einberuft und leitet,
und für diesen Posten schlägt er Herrn Anton Prantl als den geeig‐
neten Mann vor, der auch gewählt wurde und sich bereit erklärte diese
Stelle anzunehmen.
18. Juni. Wegen Abreise des Rottenführers des dritten Zuges
Wenzel Sedlaczek wurde eine Neuwahl nothwendig, in der der frühere
Rohrführer Georg Dietrich als Rottenführer und I. Riedl als dessen
Stellvertreter gewählt wurden.
3. Juli. In dieser Commandantschafts=Sitzung wurde die letzte
Frühjahrs=Hauptübung besprochen und Montag der 23. Juli d. J.
zur Abhaltung der außerordentlichen Generalversammlung festgesetzt,
zu welcher folgende Tagesordnung vorgeschlagen wurde:
1. Protokollverifizirung.
2. Wahl der Delegirten sowohl zum Bezirks=Feuerwehrtage in
Wattens, als auch jener zum Gautage in Sterzing.
3. Antrag der Commandantschaft betreffend „Einreihung der
Ordnungsmänner in die Rechte und Pflichten der aktiven
Feuerwehr“
4. Antrag der Commandantschaft, betreffend „Reorganisirung
der Schlauchmannschaft, sowie der Sanitätsmannschaft.
5. Allfällige Anträge.
10. Juli. Erweiterte Ausschußsitzung.
Nach Genehmigung der Protokolle und Tagesordnung für die
außerordentliche Generalversammlung fordert Zugsführer Al. Epp die
Anwesenden auf, daß im Falle irgend jemand einen Antrag zu stellen
beabsichtige, ihn hier früher mittheile, damit man selben, falls von
Wichtigkeit, unterstützen könne. Er selbst macht auf eine Bestimmung