Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1887
- S.18
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Diesen löste im Frühlinge des Jahres 1882 der jetzige werthe
Oberkommandant Victor Baron Graff ab.
Redner bespricht noch die im Jahre 1885 erfolgte und nun
durchgeführte Reorganisation der Feuerwehr, deren Ursachen und Ver‐
lauf wohl noch in Aller Gedächtniß ist.
Sodann gab er eine kurze Erörterung des Wesens der freiw.
Feuerwehr und erklärte sehr treffend ihren Unterschied von den ge‐
zahlten Feuerwehren, welch" letztere wohl in großen Städten, die ihr
vollauf Beschäftigung geben und sie erhalten können, ihren Zweck
erfüllen, während sie in kleineren Städten versumpfen müssen.
Am Schlusse seiner Ausführungen spricht auch Herr Epp allen
jenen Korporationen und Personen den Dank der Jubilantin aus,
die derselben ihr Wohlwollen zugewendet, und toastirte auf diese
sowohl, wie auf die anwesenden alten Herren aus Thurners Zeiten
mit dem Wunsche, sie alle wieder nach 10 Jahren zum 40jährigen
Gründungsfeste der Feuerwehr einladen zu können.
Herr Bürgermeister Dr. Falk begrüßte die Feuerwehr namens
des Gemeinderathes und der Stadt Innsbruck mit warmen Worten
zum Jubelfeste, betonte namentlich, daß die Mitglieder der Feuer‐
wehr stets die volle Achtung der Bewohner Innsbrucks und der
Stadtvertretung genießen, ermahnt die Feuerwehrmänner zur Einig‐
keit und brachte seinen Toast auf die freiwillige Feuerwehr Inns‐
brucks aus.
Herr G.=R. W. Dannhauser toastirte ebenfalls auf die Feuer‐
wehr namens des Turnvereines und betonte hiebei, daß, wie die
Feuerwehr von Turnern gegründet worden ist, so die Feuerwehr‐
männer die deutsche Turnerei nicht aus dem Auge lassen möge,
die den Muth hebe und die Kraft stähle und deren Steiger und
Spritzenmann so nothwendig bedürfen.
Gauverbandsobmann und Bürgermeister von Hall, Dr. Otto
Stolz, brachte sein „Gut Heil!“ der Innsbrucker Feuerwehr als
der Stammmutter aller deutschtirolischen Feuerwehren; denn von
Innsbruck aus seien die Sendboten ins Land gezogen und haben
die Gründung von freiwilligen Feuerwehren angeregt, und jetzt blicke
eine stattliche Zahl von Feuerwehren freudig auf die Innsbrucker
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Feuerwehr und suche bei ihr das, was die Tochter bei der Mutter
suche, nämlich Rath und Beistand. a1e
Der Kassier der Unterstützungskasse, Hermann Hueber, gibt ein
Bild der Entwicklung der Kasse, wie sie im Jahre 1866 durch frei‐
willige Beiträge der Feuerwehrmänner mit einem Fonde von
227 fl. 50 kr. gegründet und allmählig im Laufe der Jahre auf
von 30.118 fl. 28 kr. angewachsen ist. Den
größten Aufschwung nahm das Interesse der Bevölkerung für die
Kasse unter dem Oberkommando des Herrn Josef Melzer, dem
Redner für seine Bemühungen um die Hebung der Unterstützungs‐
kasse den Dank zollte. Diesen Ausführungen entnehmen wir
daß bisher 5000 fl. an Unterstützungen verabfolgt wurden. Redner
toastirte schließlich auf die feuerwehrfreundlichen Bewohner der
schaffen, um welche sie vielleicht große Städte veneien. Kkasse ge‐
der aus dem Leben geschiedenen Mitgliede. ..
Dr. Stolz brachte namens des Gauverbandes noch eine###
auf den Innsbrucker Turnverein, aus dessen Mitte die .
Feuerwehr und mit ihr auch in der Folge die deutschtirolischen und
durch Dr. Josef Wedl auch die niederösterreichischen freiw. Feuer‐
wehren hervorgingen.
G.=R. Dannhauser dankte namens des Turnven##
anerkennenden Worte und erhob sein Glas auf aut. diese
schaft zwischen der Feuerwehr und der deutschen Turnerer. . .
Oberkommandant Victor Baron Graff verlas ein mäh
eingelangtes Schreiben des ehemaligen Innsbrucker Feier‐
wehrmannes, nunmehrigen Obmannes des niederösterreichischen Feu
wehr=Landesverbandes Dr. Josef Wedl in Wiener=Neustadt
Telegramm des ehemaligen Feuerwehrmannes Dr. Stapf=Rucdl
regten und seitens der Anwesenden mit dreifachem „Gut Heit be‐
Damit hatte die offizielle Feier des 30jährigen Bestandes der
Feuerwehr ihr Ende erreicht, und in gemüthlich kameradschaftlichem
Beisammensein verfloß noch bei den trefflichen Klängen des Orchesters