Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1887

- S.19

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und guter Küche und gutem Keller die kurze Spanne Zeit bis zum
Aufbruche, der denn auch erst nach 1 Uhr erfolgte.
Sonntag 10 Uhr vormittags fand zum Abschluß des 30jähr.
Jubelfestes die Herbsthaupt= und Jahresschlußübung statt. Als
Brandobjekt war das Gebäude der k. k. Finanz=Landesdirektion aus‐
ersehen; es galt dabei die Annahme, daß im genannten Gebäude
bei herrschendem Südwinde ein Dachfeuer zum Ausbruche gekommen
sei. Es galt nun sowohl das Feuer direkt anzugreifen, als auch
die angränzenden Gebäude zu schützen.
Erstere Aufgabe erfüllte der I. und II. Zug, in dem jener
direkt das Brandobjekt bestieg, letzterer am östlichen Ende der Bürger‐
schule seine Leiter aufstellte. Der III. Zug postirte sich auf der
westlichen Seite der Bürgerschule, der IV. Zug beim Hause des
Bäckermeisters Köb.
Hier sei erwähnt, daß diesmal die Höhe der Bürgerschule die
Abtheilungskommandanten irreführte und dieselben zuerst versuchten,
ohne Verlängerung der Leitern die Dachhöhe zu erreichen, was
jedoch vergebliche Mühe war; allein bald war dieses sehr verzeihliche
Versehen gut gemacht und in verhältnißmäßig kurzer Zeit war der
vra mschen war auch die Dampfpritze in der Karlstraße an‐
gelangt. Nun kam für die Schlauchmannschaft die Gelegenheit, ihre
Fertigkeit um so mehr zu zeigen, als die meisten bei der Uebung
zur Verwendung gelangenden Schläuche defekt waren; das Kom‐
mando ertönte, nach welchem die Dampfspritze sechs von den acht
in Arbeit stehenden Schläuchen abzulösen und zu ersetzen hat. In
aller Ruhe, wie die Uebung überhaupt, ging diese Verwechslung
vor sich und 5 Spritzen waren hiedurch wieder verfügbar, welcher
Umstand im Ernstfalle ziemlich bedeutend in die Wagschale fallen
dürfte. Darnach vereinigte die Dampfspritze ihre ganze Kraft in
einen Strahl, sandte dafür aber einen solchen armdick von der
Straße aus weit über die umliegenden Häuser; freilich waren drei
handfeste Männer erforderlich, das Standrohr, aus dem der Strahl
hervorschoß, zu halten, und für eine längere Zeit würden dieselben
ohne Ablösung es kaum aushalten können.
Nach Beendigung der Uebung, welcher der Bürgermeister
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Dr. Falk nebst den Gemeinderäthen Philipp Hummel, W.
hauser und Ingenieur Reiter beiwohnte, zogen alle 4 Züge zum
Ferdinandeum ab, um dort ihre Leitern an der Höhe desselben zu
versuchen. Es wurde hiebei konstatirt, daß das Ferdinandeum so
hoch ist, daß nicht jede Schubleiter hinaufreicht. Mit dieser Probe
war auch die gestellte Aufgabe vollkommen gelöst. 5
10. Oktober. Kommandantschaftssitzung, die
terne Angelegenheiten in sich barg, und in welcher beschlossen
ein Gesuch an die Turnvereins=Vorstehung zu richten, damit die
Feuerwehrmitglieder die gleichen Stunden wie die Vereinsmitalieder
benützen können. glieder
3. November. Geräthemeistersitzung.
#- im großen Ganzen dasselbe bleiht wie: R
welches im großen Sunzen dasferde bleldt wie im Vorjahre.
Auch die oft erörterte Feuerlaternenfrage konnte nach Aussc
unseres Oberkommandanten keine Verbesserung erfahren, da trotz
mehrfacher Bemühungen nichts Besseres in dieser Richtung entdeckt
wurde.
Der weitere Punkt, die Herstellung der durch den letzte
fall unterbrochenen Telephonleitung und deren Kosten..
Erörterung unterzogen.„rosen wird einer
5. November. Abends versammelten sich im Saale bei‐
denen Löwen“ fast alle Mitglieder des II. Zuges der
Feuerwehr, um einen Mann zu ehren, der seit dem
sich ununterbrochen dem Feuerwehrdienste gewidmet .. .03
schäftlicher Verhältnisse wegen die sehr verantwortliche..
Kommandanten der Landfahrspritze niederlegte und den —
körper verließ, den Herrn Ferdinand Kiechl. Feuerwehr‐
Der Kommandant des II. Zuges, Franz Kerber, eröffnete die
Feier mit einer Ansprache, in der er die Verdienste des Gefeierten
hervorhob. Kiechl hat in den 24 Jahren, in denen er der Feu
wehr angehörte, alle Kategorien des Dienstes durchgemacht; er war
Steiger, Spritzenmann, Schlauchmann, Sanitätsmann und zuletzt
Kommandant der Landfahrspritze, als welcher er sowohl das ihm
anvertraute Requisit, als auch die unter ihm stehende Mannschaft
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