Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.2017

- S.8

Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe –
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen

Gesamter Text dieser Seite:
10
FEUERWEHR INNSBRUCK ^
"TZ/OY,
NACHRUFE
OBRING. THOMAS ANGERMAIR
Branddirektor a.D.
Im September 2017 verstarb unser Ehrenmitglied
Branddirektor a.D. Ing. Thomas Angermair Zwanzig
Jahre lang, von 1972 bis 1991, war er als Branddirek‐
tor von Innsbruck tätig, 35 Jahre lang versah er seinen
Dienst bei der Feuerwehr, Durch seine Leistungen, sei‐
ne Ideen und seine Überzeugung erwarb er sich nicht
nur in Innsbruck und in Tirol, sondern weit darüber
hinaus großes Ansehen.
Untrennbar mit ihm verbunden ist die Einführung
und Weiterentwicklung des Hubschraubereinsatzes
bei den Feuerwehren. Der Hubschrauber war für ihn
das Werkzeug nicht nur bei Waldbrandeinsätzen als
Lösch- und Transportmittel, sondern auch zur Rettung
von Personen aus Hochhäusern. Damit machte er sich
in ganz Österreich einen Namen, bis heute werden die
von ihm und seinen Mitarbeitern entwickelten Metho‐
den angewandt.
Es war aber auch seine Leidenschaft, die ihm großen
Respekt in den Reihen der Feuerwehr und in der Be‐
völkerung einbrachte. Diese hat er vor zehn Jahren in
einem Fernseh-interview zur 150 Jahr Feier der Feu‐
erwehr Innsbruck wie folgt persönlich beschrieben:
„Es liegt im menschlichen Wesen zu heifen. Es ist eine
der für mich schönsten Aufgaben gewesen, überall
wo Leute in Not sind, zu helfen. Und auch das Enga‐
gement, welches man bei der Arbeit hat: man hat das
Werkzeug, den Auftrag und dann die nötige Liebe,
gute Hilfe zu leisten. Das kann man mit den Feuer‐
wehrgerätschaften und -möglichkeiten."
In seine Zeit als Branddirektor fiel nicht nur die Durch‐
führung der Olympischen Spiele 1976, es waren die
Jahre, wo Innsbruck rasch groß wurde und so die Ent‐
wicklung der Feuerwehr Schritt halten musste. Feuer‐
wachen wie im Sieglanger wurden neu errichtet, an‐
dere wie auf der Hungerburg saniert und vergrößert,
um den neuen der Zeit entsprechenden Gerätschaften
Platz zu machen. Und 1984 wurde dann in der Reiche‐
nau eine weitere - die zehnte - Freiwillige Feuerwehr
gegründet, 1977 aber auch eine eigene Musikkapelle
der Berufsfeuerwehr.
Mit seiner Mitarbeit am Buch zur Geschichte der Feu‐
erwehr Innsbruck hat er als jahrzehntelanger Zeitzeuge
auch in seinem Ruhestand noch einen großen Beitrag
geleistet; für die, welche bei Treffen mit ihm dabei wa‐
ren, aber waren es noch mehr seine spannenden und
humorvollen Erzählungen, die Details und die Begeis‐
terung, die er für das Feuerwehrwesen hatte, welche
einen bleibenden Eindruck hinterließen.
In der Geschichte der Feuerwehr Innsbruck wird
Branddirektor Ing. Thomas Angermair immer einen
besonderen Platz einnehmen, wir werden unserem
Branddirektor stets ein ehrendes Andenken bewah‐
ren.
BR KURT SCHMARL
Bezirksfeuerwehrkommandant-
Stellvertreter a.D.
Zu Dreikönig 2017 ist unser langjähriges Ehrenmitglied
und Ehrenringträger Bezirks-Feuerwehrkommandant-
stv. i.R. Brandrat Kurt Schmarl im 83. Lebensjahr ver‐
storben. Kurt war 66 Jahre Mitglied seiner Feuerwehr
Neu-Arzl und in dieser Zeit in den verschiedensten
Funktionen für Innsbruck tätig. Seit 1974 als Kom‐
mandant der Freiwilligen Feuerwehr Neu-Arzl und vor
allem als Bezirks-Feuerwehrkommandantstv. ab 1988
hinterließ Kurt zahlreiche Spuren im Innsbrucker Feu‐
erwehrwesen.
FEUERWEHR INNSBRUCK
11
Cst
Die Vergrößerung und Erweiterung der Feuerwehr
Neu-Arzl bis zu ihrer heutigen Größe, bedingt vor
allem durch die Bautätigkeit bei den Olympischen
Spielen, zeugen in seinem Stadtteil von seinem Taten‐
drang. In ganz Tirol wurde Kurt schon damals bekannt
als Kommandant der ausrichtenden Feuerwehr Neu-
Arzl für den Landes-Feuerwehrleistungsbewerb 1984
anlässlich des 50-Jahr-Jubliläums seiner Feuerwehr.
In den Folgejahren aber selbstverständlich in seiner
Funktion als Bezirks-Feuerwehrkommandantstellver‐
treter.
Zusammen mit dem unvergesslichen Bezirks-Feuer‐
wehrkommandanten Alois Muglach und den Brand‐
direktoren Ing. Thomas Angermair, Ing. Gottfried Pe-
ham, Siegfried Nalter und Ing. Christoph Wegscheider
sowie den Bezirksverwaltern Ing. Anton Larcher und
Werner Förster arbeitete er im Bezirks-Ausschuss 10
Jahre lang für die Interessen der Innsbrucker Feuer‐
wehren.
Im Jahre 1998 wurde er vom Bezirks-Feuerwehr‐
verband zum Ehrenmitglied ernannt und zugleich
Ehrenringträger des BFV. Neben dem Landes-Ver-
dienstzeichen wurde Kurt auch vom ÖBFV und vom
LFV mit höchsten Auszeichnungen für seine intensive
und nachhaltige Tätigkeit für das Feuerwehrwesen
ausgezeichnet.
Seine bleibende enge Verbundenheit zu den Innsbru‐
cker Feuerwehren zeigte sich vor allem daran, dass er
bei jeder Möglichkeit an Veranstaltungen teilnahm,
bei Bezirkstagen, Feierlichkeiten, Sportveranstaltun‐
gen, Bewerben und Leistungsprüfungen sowie vor
allem bei den Veranstaltungen der Feuerwehrjugend.
Auch sein großes Hobby „Oldtimer" konnte er direkt
mit der Feuerwehr verbinden als Mitglied und Funkti‐
onär beim Innsbrucker Feuerwehr Oldtimer-Club.
Wenn man an Kurt denkt bleibt uns jemand in Erinne‐
rung, der mit einem immer heiteren Gemüt und Ge‐
lassenheit, aber wenn notwendig auch mit Bestimmt‐
heit, Lösungen suchte. Bei jedem Anlass wusste Kurt
die Anwesenden mit seinem Humor zu begeistern.
Als ihm einmal die Frage gestellt wurde, was ihm ei‐
gentlich Unerfreuliches aus all den Jahren als Feuer‐
wehrfunktionär in Erinnerung geblieben ist, war seine
Reaktion nur ein zufriedenes, verschmitztes Lächeln.
Und was viele von uns prägte, war seine Einstellung
zum Miteinander: eine Einstellung, die er nicht nur im‐
mer wieder den Feuerwehrkameraden in Erinnerung
gerufen hat, sondern die er auch zeitlebens vorlebte:
eine Feuerwehr ist nur so gut wie ihre Kameradschaft!
Danke Kurt für die vielen schönen und lustigen Mo‐
mente der Begegnungen mit dir, für deine zahlreichen
Tätigkeiten und vor allem für deine Kameradschaft!
ROMUALD NIESCHER
Bürgermeister a.D.
jP FS
1
Im Mai 2017 ist Altbürgermeister Romuald Niescher
verstorben. Nicht nur in seiner Zeit als Bürgermeister
war er immer ein großer Freund und Förderer des
Feuerwehrwesens in Innsbrucks, weshalb er zum Eh‐
renmitglied des Bezirks-Feuerwehrverbandes ernannt
wurde.
Das finanziell und baulich größte Werk in seiner Amts‐
zeit war der Neubau der Wache Arzl. Auf dem Grund
der vorherigen Bus-Umkehrschleife konnte dort in‐
mitten des Stadtteils Arzl ein gelungenes Projekt mit
4 Abstellplätzen und einem Lager sowie einem großen
Mannschaftsraum umgesetzt werden.
Bedeutend war aber auch die Gründung der Freiwil‐
ligen Feuerwehr Reichenau 1984. Gerade in seinem
eigenen Stadtteil, welcher stark expandierte, konnte
so aus der Hilfestationsgruppe „HISTA 5" zuerst 1982
eine Löschgruppe eingerichtet und diese dann als
eigenständige Feuerwehr gegründet werden. Und so
war es auch notwendig, für diese jüngste Feuerwehr
nicht nur Fahrzeuge und Gerätschaften anzuschaffen
bzw. die Mittel dafür zur Verfügung zu stellen, son‐
dern auch eine Feuerwache einzurichten. Der Stand‐
ort wurde dafür im Zentralbauhof gefunden. Auch die
Spezialisierung der FF Reichenau zur Gefahrguteinheit
fiel in Nieschers Amtszeit.
Daneben war es die jahrzehntelange Hilfe und Un‐
terstützung als Gemeinderat und später Mitglied des
Stadtsenats bei vielen einzelnen Anschaffungen und
Entwicklungen, welche das Verständnis und die Nähe
Nieschers zum Feuerwehrwesen in Innsbruck zeigte.
Und es war die über die Parteigrenzen hinausgehen‐
de Zusammenarbeit mit seinem Ressort-zuständigen
Vizebürgermeister Rudolf Krebs, welche vieles ermög‐
lichte.
Die Feuerwehren der Stadt Innsbruck werden sich
stets dankbar an ihren Bürgermeister Romuald Nie‐
scher für seine großen Verdienste erinnern.