Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1881
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worden, die beide glücklicher Weise ohne weitere Folgen geblieben sind.
Der eine war im Kirschenthale oberhalb der Köllensperger"schen
Schlosserei, der von den Gesellen derselben sofort gelöscht wurde. Der
andere war in St. Nicolaus; doch scheint es, daß der aus dem Ka‐
mine aufsteigende Qualm nicht die Folge eines eigentlichen Kamin‐
brandes, sondern nur die des Verbrennens von Taxen auf dem Herde
in dem betreffenden Hause gewesen ist.
Zu beiden fuhr schnellstens eine Spritze ab, welche jedoch nicht
in Thätigkeit kam.
Am 25. Mai Versammlung in Büchsenhausen zur Besprechung
der beiden Brände. Dieselbe war äußerst zahlreich besucht und faßte
einstimmig folgende Resolution:
„In Erwägung der Vorkommnisse sowohl bei, als nach dem Brande
der großen Spinnfabrik am 15. Mai und des Hotel de l’Europe am
22. Mai, sieht sich die heute tagende Versammlung der freiwilligen
Feuerwehr Innsbruck"s zu nachfolgenden Erklärungen veranlaßt:
Die heutige Versammlung spricht vor Allem darüber ihr Be‐
dauern aus, daß in letzter Zeit zu wiederholtenmalen, sowohl die frei‐
willige Feuerwehr Innsbruck"s als deren Kommandantschaft in hiesigen
und auswärtigen Zeitungen, sowie auch anderweitig von hiezu unbe‐
rufener Seite in einer Weise angegriffen wurde, die jeden Besonnenen
geradezu mit Eckel und Entrüstung erfüllen muß.
Ferner bedauert dieselbe, daß man Eindringlingen, die durch ihr
kopfloses Vorgehen nicht nur der Action der freiwilligen Feuerwehr
hinderlich im Wege standen, sondern sogar das Leben einzelner Feuer‐
wehrmänner und das Eigenthum der betreffenden Hausbewohner sträflich
gefährdeten, nicht bloß das Wort sprach, sondern diese Leute noch
durch öffentliche Belobung und Applaus in ihrem tollkühnen, jedoch
unverständigen Vorgehen bestärkte, anstatt diesem Unfuge zu steuern
und die Betreffenden zur Verantwortung zu ziehen.
Endlich muß die Versammlung noch bedauern, daß durch das
Einmengen Unberufener in die Löscharbeiten die so nothwendige Ord‐
nung derart gestört wurde, daß es für die Zukunft und das Fortbe‐
stehen der freiwilligen Feuerwehr von bedeutenden und ernsten Folgen
sein müßte, wenn solche Elemente von den P. T. kompetenten öffent‐
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lichen Organen vorkommenden Falles abermals nicht aus dem Brand‐
rahon exmittiert würden.
Indem die Versammlung über obige Facta ihr Bedauern aus‐
spricht, gibt sie zugleich der Hoffnung Raum, daß auch die P. T. kom‐
petenten Behörden Mittel und Wege schaffen werden, daß derartiges
in Hinkunft hintangehalten werde.
Ferner thut die Versammlung ihren Willen dahin kund, daß die
freiwillige Feuerwehr Innsbrucks für die Zukunft jede Verantwortung
ablehnt, solange dem Kommando der freiwilligen Feuerwehr sowohl
als der Mannschaft (mit Ausschluß jeder Civilperson) die alleinige
Bekämpfung des Feuers von Seite der hiezu berufenen Organe nicht
vollständig eingeräumt wird und das Ausräumen der Häuser auch
durch Unberufene und nicht erst auf Veranlassung und mit Einwil‐
ligung des Feuerwehrkommando"s erfolgen darf.
In Erwägung, daß nur ein unvollkommener Feuertelegraph mit
nur einer Signalglocke vorhanden, und in Erwägung, daß Innsbruck
als Landeshauptstadt inbezug auf Wasserbeschaffung hinter den kleineren
Städten Bozen und Hall weit zurück ist, da wir keine Hochdruckwasser‐
leitung besitzen, so appelliert die Versammlung an die gesunde Auf‐
fassung des objektiven Thatbestandes, daß das Feuer auf jene Objekte
beschränkt blieb, die schon bei Ankunft der Feuerwehr in hellen
Flammen standen, und die Gefahr für die anstoßenden Gebäude keine
geringe war, besonders bei starkem Winde; deßhalb beehrt sich die
Versammlung durch den Mund dieser Resolution mit ruhigem Ge‐
wissen den Ausspruch zu thun:
„Wir haben unsere Pflicht ehrlich und redlich gethan und sind
mit dem Lobe, welches uns das ruhig denkende Publikum zollt, zu‐
frieden.“
Schließlich erlaubt sich die heutige Versammlung die P. T. kom‐
petente Behörde zu ersuchen, den sich letzthin als ungenügend erwie‐
senen Feuertelegraphen den Verhältnissen entsprechend zu vervollkom‐
menen und dieselbe auf das baldige Zustandebringen der für die Stadt
so hochwichtigen bereits projektierten Hochdruckwasserleitung mit allem
Nachdrucke aufmerksam zu machen, da den Bewohnern Innsbrucks bei
dem fast das ganze Jahr hindurch heftig wehenden Winde noch fol‐
genschwere Katastrophen bevorstehen könnten. Auch wird gleichzeitig