Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1881

- S.7

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zum Obmann=Stellvertreter August Reisch, zu Adjutanten Anton
Jennewein und Wilhelm Jennewein gewählt.
Am 25. April Beerdigung des Schlauchmannes des II. Zuges
Josef Strobl.
Am 27. April Beerdigung des Ordnungsmannes Johann
Plattner.
Am 28. April Sitzung des Kranken=Unterstützungskasse=Aus‐
schusses.
Am 1. Mai hielt unsere Musikkapelle eine Tag=Reveille.
Am 2. Mai Kommandantschafts=Sitzung und sodann Windwache.
Am 3. Mai Musterung des I. Zuges.
Am 4. Mai Musterung des II. Zuges.
Am 5. Mai Musterung des III. Zuges.
Am 6. Mai Musterung des IV. Zuges.
Am 7. Mai Ausrüstung und Musterung der neueingetretenen
Mitglieder.
Am 8. Mai 8 Uhr Früh betheiligten sich in Folge Einladung
der St. Johannes=Kirchenvorstehung der Oberkommandaut mit mehreren
Mitgliedern in Uniform an den vom löblichen Stadtmagistrate gestif‐
teten St. Florian=Hochamt.
Um 10 Uhr Vormittags Hauptmusterung des gesammten Körpers
unter Vorführung aller Geräthe in Anwesenheit des Vice=Bürger‐
meisters Anton Schumacher und der löbl. Löschdirektion.
Am 9. Mai Abends hielt unsere Musik=Kapelle anläßlich der
Vermählung Seiner kais. Hoheit des Allerdurchlauchtigsten Herrn
Erzherzog Rudolf musikalischen Zapfenstreich, und
Am 10. Mai Früh eine Tag=Reveille.
Am 11. Mai begannen die allgemeinen Uebungen unseres Körpers.
Am 15. Mai 8¼ Uhr Abends Brand der Herburger und
Rhomberg"schen Spinnfabrik, welchen der Thürmer in Folge eines
angekündigten Feuerwerkes 5—8 Minuten zu spät allarmirte, da er
die am Fabriksdache wahrgenommenen reihenweise erschienenen Licht‐
punkte für Beleuchtung hielt, während in Wirklichkeit der ganze Estrich
schon in Flammen stand.
Der Angriff der Feuerwehr konnte kein erfolgreicher sein, da die
Leitern zu kurz, feuersichere Aufgänge unbekannt waren und nicht ge‐
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zeigt wurden, und gegen 11 Uhr die Fabrikspumpe, welche binnen
10 Minuten alle Säle unter Wasser hätte setzen sollen, in dem
Augenblicke brach, wo unsere Steiger siegreich am Dache vorzudringen
begannen, nun aber eiligst den Rückzug bewerkstelligen mußten. Nach
Mitternacht wurden am nördlichen Theile des Hauptgebäudes über
eine hölzerne Stiege Schläuche gelegt und bei glühender Hitze die
Königswelle gerettet, wodurch auch das Turbinenhaus und das ganze
nördliche Fabriksgebäude erhalten blieben, — die abfälligen Urtheile des
Publikums aber jedenfalls unverdient waren. Der ausgiebigen Unter‐
stützung des k. k. Militärs gebührt das vollste Lob.
Am 16. Mai stand noch immer durch den ganzen Tag bis nach
11 Uhr Nachts eine Abtheilung des II., III. und IV. Zuges am
Brandplatze in Thätigkeit. — Da bereits die Vorkehrungen getroffen
waren, fand Abends in Kraft"s Veranda eine Monatsversammlung
statt, in welcher dem neuernannten Ehrenmitgliede Johann Riegl
das schön ausgestattete Diplom überreicht wurde. — Die Versamm‐
lung war in Folge des gestrigen Brandes nicht sehr zahlreich besucht
und wurde in derselben unter anderem auch der letzte Brand zur
Sprache gebracht.
Am 17. Mai Mittags nach 1 Uhr wurde vom Stadtthurme
das Feuersignal gegeben. Ein angeblicher Kaminbrand in der Kloster‐
kaserne soll die Veranlassung dazu gewesen sein. Die Feuerwehr war
rasch zusammengetreten; glücklicher Weise beruhte der ganze Feuerlärm
auf einer Täuschung.
Am 20. Mai Sitzung des Krankenkassa=Ausschusses.
Am 22. Mai gleich nach 7 Uhr Abends kam im Hotel Europe
bei heftigsten Ostwinde ein Dachbrand zum Ausbruche, welcher nach
kurzer Zeit alles am Estrich Befindliche verzehrte.
Bei einem solchen Winde war die schwierigste Aufgabe das
Sichern der Nachbarhäuser, was auch im Vereine mit den anderen
Feuerwehren glücklich gelang.
Der Brand war in 2 Stunden vollkommen gelöscht. Das wahn‐
sinnige Ausräumen der Zimmergegenstände durch Unberufene möge hier
eine tadelnde Bemerkung finden.
Das k. k. Militär war wie immer hilfreich am Platze.
Am 23. Mai Nachmittags sind zwei Kaminbrände signalisirt