Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1998
- S.3
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Gesamter Text dieser Seite:
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Feuerwehr Innsbruck
Pder
*
1930) 95
Berufsfeuerwehr
Innsbruck
N
Kommandant:
ing. Christoph wegscheider
Branddirektor
Ausbildung:
Vorbeugender
Peter Pescoller
Brandschutz:
Wach‐
Hans Zimmermann
Kommandanten: Ing. Andreas Friedl
Ing. Josef Hundsbichler
Ing. Günther Schlögl
Peter Weidacher
Adresse:
Hunoldstraße 17
6020 Innsbruck
Telefon:
05121336 59
Der Tätigkeitsbericht der Berufsfeuerwehr für
den Berichtszeitraum 1998 - 1999 ist von einer
und
deutlichen Steigerung des Einsatz
Aufgabengebietes in quantitativer Hinsicht
gekennzeichnet.
Beinäherer Betrachtung der Einsatzberichte läßt
sich auch hinsichtlich der Gefährdung für die
Einsatzkräfte und der Problematik in
Zusammenhang mit Gefahrengutstoffen eine fort‐
schreitende Zunahme erkennen.
Gerade bei der Aufarbeitung von
Großschadensfällen, wie z.B. beim Vollbrand
eines Bauernhauses im Stadtteil Arzl am
.10.1998, beim Großeinsatz zum
Jahreswechsel 1998 7 99 usw., kommt die
bewährte Organisationsstruktur der Feuerwehr
Innsbruck welche von einer positiven
Zusammenarbeit zwischen Berufsfeuerwehr und
freiwilligen Feuerwehren gekennzeichnet ist, klar
Zum Ausdruck.
Durch die steigende Einsatzzahl und den schwie‐
rigen Einsatzbedingungen im städtischen
Ballungsraum steigt auch der Druck auf die
Feuerwehrmänner. Das Augenmerk muß daher
verstärkt jenen Menschen, den Einsatzkräften,
und deren persönlicher Situation, welche hinter
dem Einsatzerfolg stehen, gelten.
Grundlage für den Einsatzerfolg ist die perma‐
nente Ausbildung der Feuerwehrmänner, weiche
einen besonderen Stellenwert bei der Feuerwehr
einnehmen muß. Mit 1.1.1998 trat die
Neugliederung der Aus - und Fortbildung für die
Berufsfeuerwehr Innsbruck, welche Ende 1987
vom Ausbildungsoffizier BR Peter Pescoller dem
Kommando vorgelegt wurde in Kraft. Im Jahre
1999 konnte damit
nicht nur in quantitati‐
ver, sondern auch in
qualitativer Hinsicht
eine entscheidende
Wende vollzogen wer‐
den. Das Jahr 1999
war für beide
Wacheabteilungen
vom Chargenlehrgang
geprägt. Durch den tra‐
gischen Todesfall vom
OFM Günther
Stauder, konnte dieser
Lehrgang nur mit acht
Mann besetzt werden.
Im Zeitraum vom 8.2.1999 - 19.12.1999 leistete
die Mannschaft dieses Lehrganges unter ande‐
rem 450 Einsätze, wobei etwa 1/10 davon beson‐
dere Anforderungen ( z.B. Menschenrettungen
im Brand - und technischen Unfallgeschehen) an
die Männer stellten. In ca. 50 Einsatzübungen mit
realistischen Brand - und Unfallszenarien, sowie
in mündlichen und schriftlichen Tests wurden die
Teilnehmer auf die umfangreichen Prüfungen vor‐
bereitet, welche von allen Teilnehmern mit gutem
Erfolg bestanden wurde. Besonders hervorzuhe‐
ben ist, daß dieser Lehrgang trotz risikoreicher
Einsätze und Einsatzübungen unfallfrei beendet
werden konnte. An diesem Lehrgang nahm auch
ein Mitglied der FF Arzl über den Zeitraum von
acht Monaten teil.
Feuerwehr Innsbruck
pieee
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Berufsfeuerwehr
Innsbruck
Im Bereich der Gefahrenvorbeugung welche in
unmittelbarem Zusammenhang mit der
Gefahrenabwehr steht, hat sich das
Aufgabengebiet der Berufsfeuerwehr durch orga‐
nisatorische und gesetzliche Anderungen auch in
diesem Bereich verändert. Zu der bereits in Kraft
getretenen Tiroler Bauordnung 1998 wurde im
September 1998 die neuen technischen
Bauvorschriften erlassen. Weiters hat der Tiroler
Landtag am 7.10.1998 die neue Tiroler
Feuerpolizeiordnung beschlossen, wobei die
Berufsfeuerwehr Innsbruck bei der Erarbeitung
dieses zeitgemäßen Gesetzeswerkes maßgeb‐
lich mitgearbeitet hat. Durch das Inkrafttreten der
Technischen Bauvorschriften wurde im Baurecht
und vor allem in Angelegenheiten des
Brandschutzes eine Liberalisierung eingeleitet,
wodurch das Aufgabengebiet des brandschutz‐
technischen Sachverständigen entsprechend
aufgewertet und mit größerer Verantwortung ver‐
sehen wurde Bei der Projektierung von zahrei‐
chen Großprojekten ( SOVVI, Universitätsklinik
Bauteile Anichstraße, IKEA, Großkino
CINEPLEX, OBI - Baumarkt, Flughafen - Zubau
usw.) werden die Heruasforderungen an die
Feuerwehr durch architektonisch-funktionale
Anforderungen, durch Überdimensionierung auf‐
grund von Grundknappheit usw. Deutlich aufge‐
zeigt. Durch verschiedenen Maßnahmen wie z.B.
Oberdruckbelüftungssysteme in Rettungs- und
Angriffswegen, berechnete Rauch- und
Wärmeabzugsanlagen, festgelegte
Feuerwehröffnungen in Fassaden,
Brandfallsteuerungen in Lüftungsanlagen usw.
Konnten sämtliche Abweichungen vom Baurecht
kompensiert und einem positiven Bescheid zuge‐
führt werden.
Diese Impulsobjekte in Innsbruck stellen für die
Berufsfeuerwehr, den neun freiwilligen
Feuerwehren und der Betriebsfeuerwehr
Flughafen neue und anspruchsvolle
Herausforderungen dar. Feuerwehr und
Katastrophenschutz stehen dabei in vielerlei
Wechselwirkung zu diesen Bauvorhaben.
Nach den Brandkatastrophen im Monteblanc‐
Tunnel und im Tauern-Tunnel wurde auch von sei‐
ten der Berufsfeuerwehren Linz und Innsbruck
umfangreiche Oberlegungen zur Verbesserung
des Brandschutzes in Straßentunnels angestellt.
Unter anderem konnte ein Löschversuch mit
einer Sprühflutanlage im Arlbergtunnel realisiert
werden, welcher österreichweit in Fachkreisen
diskutiert wurde. Im Berichtszeitraum wurde
Branddirektor Ing. Christoph Wegscheider von
der Berufsfeuerwehr Innsbruck mit dem Vorsitz
des Tunnelausschusses im österreichischen
Bundesfeuerwehrverband betraut.
Neben diesem Referat waren im OBFV noch drei
weitere Geschäftsbereichsführer der
Berufsfeuerwehr (Offiziere) ständige Mitglieder
in den Referaten - Gefährliche Stoffe, Flugdienst
und vorbeugender Brand- und Katastrophen‐
schutz-tätig.