Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1922
- S.2
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
wie folgt dar: Verwaltungsfonds-Einnahmen K 5,181.176, Aus‐
gaben K 15,777.283, daher Abgang K 10,596.107, der durch zwei
Darlehensaufnahmen beim Stiftungsfonde und beim Kraftwagen-
fonde gedeckt wurde; Kraftwagenfonds-Einnahmen K 30,828.415,
Ausgaben K 24,581.025, daher Vermögensstand K 6,247.389;
Stiftungsfonds-Einnahmen K 9,209.964, Ausgaben K 3.912, daher
schließlich Vermögen K 9,206.051, das jedoch zur Deckung des
Abganges beim Verwaltungsfond herangezogen werden mußte;
Hausbaufonds-Einnahmen K 12.522, Ausgaben keine, daher Ver‐
mögensstand K 12.522; Josef Mattes-Fonds-Vermögensstand:
Dollar 6, Lire 101, Mark 537. Die gesamten Einnahmen belaufen
sich daher auf K 45,238.528, die Ausgaben auf 40,368.672, so
daß das schließliche Gesamtvermögen 4,869.855 und Mark 23.799,
Lire 365, ung. K.55 und Dollar 6 beträgt. Vergleicht man dieses
schließliche Gesamtvermögen mit dem anfänglichen Schulden‐
stand von K 4.926, so ergibt sich eine Vermögensvermehrung
von K 4,874.782 bezw. Mark 6.522, Lire 264 und ung. K 55.
Durchaus gerechtfertigt erscheint dieses rege Interesse au
dem Schicksale der Innsbrucker Rettungsabteilung, wenn man kurz
die Zahlen über die Inanspruchnahme derselben sprechen läßt.
Neben den während der Kriegszeit zu verzeichnenden 61.027
Militärfällen ist seit Aufnahme des öffentlichen Dienstes im Jahre
1907 bis Ende des Berichtsjahres 32.306 der Ruf zur Hilfeleistung
ergangen.
Hievon trat im Jahre 1922 die Rettungsabteilung in 2028Fällen
in Tätigkeit, davon bei Tage 483 und bei der Nacht 155 mal. Be‐
troffen wurden 407 Männer, 189 Frauen und 42 Kinder. „Blinde“
Ausfahrten infolge irriger oder schlechter Meldung fanden 5 statt.
Erste Hilfe bei Unfällen wurde 638mal geleistet, damit
verbundene Transporte 350 und Hilfeleistungen in der Rettungs‐
station 288. ln 30 Fällen intervenierte ein Arzt bei vorkommenden
Unfällen. Die Kraftwagen rückten im Ganzen 1732"mal aus, davon
1376 mal zu meistens von Aerzten angeordneten Krankentrans‐
porten. Außerdem wurden Fahr- und Tragbahren sowie sonstige
Fahrzeuge wiederholt in Verwendung genommen. Eine weitere
Inanspruchnahme der Mitglieder fand durch die Beistellung von
368 Stadttheater- und 162 Klingenschmid-Thcaterambulanzdiensten
statt, wobei wiederholt Hilfeleistungen zu verzeichnen waren.
Nebstbei wurden eine große Zahl Sanitätswachen, hauptsächlich
zu Bränden und sportlichen Veranstaltungen, beigestellt.
Diese Dienste wurden von den wackeren Samaritern getreu
ihrem Samariterideale und den satzungsgemäß übernommenen
pflichten opferfreudigst und ohne jedes Entgelt auf das genau‐
este geleistet, im Interesse der jederzeitigen Schlagfertigkeit der
Rettungsabteilung und zum Wohle des Nächsten, wofür an die‐
ser Stelle der bescheidene Dank ausgedrückt wird.
Die Rettungsabteilung kommt am Ende des 16. Vereins‐
jahres neuerlich gerne ihrer Pflicht nach, allen, voran dem wohl‐
löblichen Gemeinderate der Landeshauptstadt Innsbruck, welcher
nach Kräften für die Erhaltung der Rettungsabteilung eintrat,
dem hohen Landtage für das gerade im abgelaufeßen Jahre be‐
sonders gezeigte Entgegenkommen, der Innsbrucker Sparkasse,
dem Landes- und Frauenhilfsvereine vom Roten Kreuze für die
namhafte Subvention und die wirksame Unterstützung der Lotterie‐
aktion, sowie sämtlichen übrigen Körperschaften für die laufen‐
den Zuwendungen, der verehrlichen Presse für ihre besonders
wertvolle Werbearbeit, der freiw. Feuerwehr Innsbruck, sowie
allen Freunden, Wohltätern und beitragenden Mitgliedern und
besonders auch allen in dem eingangs erwähnten Aktionskomitee
vertretenen Berufskörperschaften den allerherzlichsten Dank zum
Ausdrucke zu bringen.
Aus der Fülle der Ereignisse sei hervorgehoben die am
20."April 1922 stattgefundene Jahreshauptversammlung der Ret‐
tungsabteilung, welche in üblich fruchtbringender und anregender
Weise verlief. Eine besondere Note verlieh derselben jedoch der
Umstand, daß die Rettungsabteilung auf nunmehr 15 Jahre er‐
folgreicher Tätigkeit zurückblicken kann, was durch den Schrift‐
führer in einer chronologischen Rückschau zum Ausdrucke ge‐
bracht wurde. Sodann erfolgte die Berichterstattung durch die
Amtswalter, welche mit sichtlicher Befriedigung seitens der An‐
wesenden aufgenommen wurde. Im Namen des Gemeinderates
dankte Herr Bürgermeister Greil der Rettungsabteilung und ihren
Funktionären für ihre aufopferungsvolle und selbstlose Tätigkeit
und beglückwünschte sie zu ihrem 15jährigen Bestände.
In seiner Eigenschaft als Obmann des Aktionskomitees berich‐
tete Ing. Gruder über die Maßnahmen zur Sanierung der Abtei‐
lung, besprach die Möglichkeit der Umwandlung des teuren Bcnzin-
motorbetriebes in den billigeren mit elektrischer Kraft und appel‐
lierte neuerdings an die Opferwilligkeit der Bevölkerung. Die
Hauptversammlung ehrte sodann die großen Verdienste Ingenieur
Gruders durch einstimmige Ernennung desselben zum Ehren-
mitglicde. Schließlich wurde noch ein Antrag auf Erhöhung der
bisherigen Mitgliedsbeiträge um das 10 fache angenommen.
Am 29. Mai trat die gesamte Abteilung beim Brande der
Colli-Fabrik mit einem Teile ihres Geräteparkes in Aktion und
leistete in mehreren schweren und einer großen Anzahl leichterer
Verwundungsfälle erste Hilfe.
Am 16. und 17. September wurde im Vereine mit der Freiw.
Feuerwehr Innsbruck das 50. Gründungsfest des Landesverbandes
für Feuerwehr und Rettungswesen in Tirol zugleich mit dem
65. Wiegenfeste der Innsbrucker Wehr festlich gefeiert und werden
diese Tage jedem Teilnehmer stets in angenehmer Erinnerung
bleiben. Eine am Stadtturme angebrachte Bronzegedenktafel
ehrt die im Weltkriege gefallenen Kameraden für alle Zeiten.
Geschäftig ging es in der Rettungsstation am 30. November
und 1. Dezember, den Tagen der öffentlichen Ziehung der Effekten-