Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1922
- S.1
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16. Jahresbericht
für die Zeit vom 1. Jänner bis 31. Dezember 1922.
Wiederum kann die Rettungsabteilung der freiw. Feuerwehr
Innsbruck mit voller Befriedigung auf ein Vereinsjahr zurückblicken,
in welchem wie wohl in keinem früheren Jahre die größten An‐
strengungen gemacht wurden, um in finanzieller Hinsicht den
Fortbestand, insbesondere des automobilen Unfall- und Kranken-
Beförderungsdienstes zu sichern.
Wie infolge des wirtschaftl. Niederganges unseres geknech‐
teten Staatswesens die öffentlichen Fonds- und Gemeindewirt‐
schaften, sowie die verschiedensten Körperschaften vielfach nicht
mehr im Stande waren, aus eigenen Kräften für ihren Haushalt
aufzukommen, so wäre es der Rettungsabteilung unter Aufbietung
aller ihrer Kräfte wohl ebenfalls nicht gelungen, den gesteigerten
finanziellen Anforderungen mit dem ihr bisher zur Verfügung ge‐
standenen Werbeapparate gerecht zu werden, wenn ihr nicht tat‐
kräftige Hilfe durch das zu Ende des vorigen Jahres ins Leben
gerufene Aktionskomitee zu Teil geworden wäre, welches zu einer
durchgreifenden Sanierung infolge seiner Zusammensetzung aus
allen Berufs- und Gesellschaftsschichten unserer Heimatsstadt in
hervorragendem Maße berufen war. Nach Erwägung verschiedener
Fürsorgemöglichkeiten wurde die Veranstaltung einer Effekten-
lotterie beschlossen und mit seltenem Feuereifer und Opfermut
ging der Obmann des Komitees, Kommerzialrat Ing. Julius Gruder,
daran, diesen Plan zur Ausführung zu bringen. Der beschränkte
Raum verbietet es leider, alle diejenigen mit gebührendem Danke
zu würdigen, welche sich bei der Durchführung der Lotterie in
uneigennützigster Weise in* den Dienst der guten Sache stellten,
eines muß aber festgestellt werden, daß ohne den ausgeprägten
Opfersinn aller, namentlich auch der Arbeiterkreise, das Werk nie‐
mals von einem solchen Erfolge gekrönt worden wäre.
Die anhaltend gedrückte Wirtschaftslage unseres Staates
kommt in den hohen Zahlen des Kassaberichtes am deutlichsten
zum Ausdrucke und stellt sich die gesamte Vermögensgebarung