Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1922

- S.1

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Freiwillige Feuerwehr Innsbruck
70. Jahresbericht
über das 65. Vereins=Jahr 1922.
(Jie freiwillige Feuerwehr der Landeshauptstadt Innsbruck erstattet hiemit
&“ einen kurzen Bericht über die wichtigsten Vorkommnisse des Jahres 1922.
Die Berufswehr der freiwilligen Feuerwehr hatte im abgelaufenen Berichts‐
jahre 130 Ausrückungen im Stadtgebiete zu verzeichnen. Hauptsächlich waren
Kamin=, Keller= und Dachbodenbrände, sowie Magazins=, Werkstätten= und
Zimmerbrände.
Blinde Alarmierungen fanden 18, gegen 24 im Vorjahre statt.
Größere Brände, wo auch die freiwillige Feuerwehr eingreifen mußte,
sind folgende:
Am 22. Jänner Waggonbrand am Westbahnhofe, an dessen Bekämpfung
die 6. Kompagnie Wilten sich beteiligte.
Am 29. Mai Großfeuer des Sägewerkes und der Möbelfabrik der Firma
Gebrüder Colli in der Karmelitergasse. Dieser Brand griff mit rasender
Schnelligkeit um sich, so daß in einigen Minuten das ganze Fabriksgebäude in
Flammen stand und sich die Löschaktion infolge des starken Ostwindes sehr
schwierig gestaltete und daher das Hauptaugenmerk auf die Rettung der Nach‐
barobjekte gerichtet werden mußte. Zur Bekämpfung dieses Großfeuers rückte
außer der Berufswehr die gesamte freiwillige Feuerwehr aus. Auch aus den
umliegenden Nachbarorten sind die Wehrkameraden hilfsbereit herbeigeeilt. Ins‐
gesamt wurden 19 Schlauchlinien gelegt. Infolge des schwachen. Druckes der
Hydranten mußten Handspritzen zur Verwendung gelangen, da die Dampfspritze
in der Maria Theresienstraße einen Achsenbruch erlitt und daher aktionsunfähig
wurde. Bei diesem Brande wurde das Fehlen einer automobilisierten Motor‐
spritze in sehr unangenehmer Weise empfunden. Erwähnt muß auch werden,
daß die Löschaktion von den wackeren Eisenbahnern, als unmittelbare Nachbaren,
welche eigene Schlauchlinien legten, auf das kräftigste unterstützt wurden.
Am 3. Juni war Barakenbrand am Hauptbahnhofe. Die Alarmierung
erfolgte durch die Dampfsirene der Südbahnwerkstätte, welchem Umstande es
zu verdanken, daß die freiwillige Feuerwehr gleichzeitig mit der Berufswehr
anrücken konnte.