Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1883

- S.16

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aufgeführt, welche die aus Eisenkonstruktion bestehende
schwere Traverse zu tragen haben, auf welcher die bis über das D#
hinausragende Feuermauer aufgeführt wurde.
Ueberdies wurden sämmtliche Dekorationen 2c. imprägnirt, die
Gasleitung geändert, Noth= und Sicherheitslampen angebracht um
behufs gänzlicher Abschließung der Bühne von dem Zuschauerraum
eine eiserne Courtine angeschafft. Dieselbe besteht aus zwei
der obere für das Publikum nicht sichtbare, feststehende Theil ist Git‐
terwerk aus schwalbenschwanzförmigen Wellenblech, die zusammenge
nietet 123 ½ □Meter messen und ein Gewicht von 3200 Kilogramm
= 64 Zollzentner haben.
Am 27. September Beginn der Theatervorstellungen und
Beistellung der aus 5 Mann und 1 Wachkommandanten bestehenden
Theaterwache.
Am 30. September fand eine Versammlung von Vertretern
sämmtlicher freiwilligen Feuerwehren des politischen Bezirkes Inns
bruck statt.
Am 10. Oktober: Kommandantschaftssitzung.
Am 14. Oktober fand unsere Herbsthauptübung statt.
Um 2 Uhr wurde von den betreffenden Magazinen abmarschirt
und über die Innbrücke in die St. Nikolausgasse abgerückt. Die nörd
liche Häuserfront dieser Gasse westwärts von der Bäckenbichelgasse,
sowie die Häuser dieser letzteren stellten das Brandobjekt vor. Hier
angekommen, begann jede Abtheilung ihre Arbeiten, welche durchaus mit
Ruhe und Präzision durchgeführt wurden, wobei noch bemerkt werden muß,
daß die Steigerabtheilungen nicht unerhebliche Schwierigkeiten bei Auf‐
stellung der Schubleitern zu überwinden hatten, weil sie mit genannten
Requisiten wegen der geringen Breite der Gasse sich kaum rühren konnten.
Wegen dieses Umstandes jedoch wurde keine Minute versäumt,
denn die Rohrführer benöthigten nicht mehr Zeit, um auf die Dächer
zu gelangen, als bei früheren Uebungen.
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die Spritzen des I. I. und re.. 123 ei dier aus
welche die Schlauchmannschaft vom Innquai über die Straße unt
durch die Häuser hindurch gezogen hatte, in Verbindung stand, mit
Wasser zu versorgen. Während der kurzen Zeit, während welcher die
Rohrführer auf ihren luftigen Posten auf das Wasser warteten, exer‐
cierten einige andere Steiger einen neuen auf der Ausstellung des XII.
deutschen Feuerwehrtages in Salzburg angekauften Selbstretter nach
Hebelsystem.
Diese Spezialübung, die sehr befriedigende Resultate lieferte, in‐
dem zweimal je einer und einmal zwei Feuerwehrmänner an einem
Seile mit großer Sicherheit und nichts weniger als langsam vom
obersten Stockwerke eines Hauses herunterfuhren, erregte das besondere
Interesse der die Uebung mit ihrem Besuche beehrenden Honoratioren,
unter denen wir Se. Excellenz den Herrn Statthalter Baron Wid‐
mann, Se. Excellenz den Herrn k. k. FML. Doumolin, den Herrn
Landeshauptmann Dr. Ritter v. Rapp, den Herrn k. k. General‐
major v. Ochsenheimer und den Herrn Bürgermeister Dr. Falk nebst
einigen Mitgliedern der Löschdirektion erblickten.
Als mittlerweile obgenannte drei Züge der Feuerwehr (der III.
Zug stand in der Bäckenbichlgasse und erhielt das nöthige Wasser von
dem dort befindlichen Hydranten) durch die Dampffeuerspritze mit
Wasser aus dem Innflusse versehen waren, ging es an ein flottes
Spritzen von den Dächern aus, und wahrlich, an der Höhe und dem
Wasserreichthume der aufsteigenden 4 Wasserstrahlen konnte man die
Gewalt bemessen, womit genannte Maschine auf eine solche Entfer
nung noch zu arbeiten vermag. Letzterer Umstand trat noch unum‐
stößlicher zu Tage, als nach Beendigung der Uebung der Feuerwehr
die Dampffeuerspritze vom Innquai weg in zwei Schläuchen das Wasser
auf die Anhöhe des Bäckenbichls, knapp an die Grenze von Hötting
lieferte und von dort aus noch in mächtigen Strahlen über die aller
dings dort nicht sehr hohen Häuser sandte. Nachdem der Herr Bürger‐
meister und die anwesenden Mitglieder der Löschdirektion sich von der
Leistungsfähigkeit der Dampffeuerspritze auf diese Weise persönlich über
zeugt hatten, wurde aufgebrochen und die Mannschaft marschirte in
die Innstraße, wo sie vor dem Oberkommandanten und dem Bürger‐
meister defilirte und dann in ihre Magazine einrückte, die Requisiten
versorgte und dann sich nach kameradschaftlichem Abschiede mit einem
kräftigen „Gut Heil“ trennte, mit der Hoffnung in der Brust, ein‐