Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.100_

- S.16

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Diese Ausgabe – 100_jahre_feuerwehr
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Karl Adam, Altbürgermeister, Gründungsmitglied und Altkommandant, ernannt
14. April 1888, gest. 14. Jänner 1898.
Dr. Heinrich Falk, Sparkassedirektor und Altbürgermeister, großer Gönner der
Feuerwehr, ernannt 23. Mai 1892, gest. 22. August 1917.
Hermann Huebe r, Zollagent, Ordnungsobmann und Unterstützungskassier, Mit‐
glied seit 1 870, ernannt 16. März 1896, gest. 1. März 1908.
Viktor Baron Graff, Turnlehrer und Branddirektor, Mitglied seit 1876, Träger
des Franz-Josef-Ordens für Verdienste um die Feuerwehren, ernannt 7. Mai 1900
gest. 12. Mai 1930.
Josef Jörg, Privat, Mitglied seit 1872, Altobmann der Ordnungsmannschaft und
Führer der Unterstützungskasse, ernannt 7. Mai 1900, gest. 2. Juli 1925.
D r. Otto Kölner, prakt. Arzt, ehemals Korpsarzt der Freiwilligen Feuerwehr
verdient auch um die Errichtung und Schulung der Sanitätsabteilung, ernannt
6. Mai 1905, gest. in Mils 29. Februar 1919.
Anton G r a 11, Privat, Obmannstellvertreter der Ordnungsmannschaft, Mitglied seit
1863, ernannt 11. September 1905, gest. 24. April 1915.
Josef Brix, Kaufmann, Mitglied seit 1873, von 1882 bis 1905 Magazinsverwalter
ernannt 18. Februar 1907, gest. 24. Juli 1908.
Franz Kerber, „Stebele“-Wirt in Mariahilf, ehemals Branddirektorstellvertreter
und Hauptmann der 2. Kompanie, Mitglied seit 1872, ernannt 18. Februar 1907
gest. 13. Februar 1916.
Anton Obholzer, Kürschnermeister, Mitglied seit 1863, ehemals Hauptmann-
stellvertreter der 1. Kompanie und Spritzenkommandant, ernannt 18. Februar
1907, gest. 17. Oktober 1914.
Andreas Vögele, Tischlermeister, ehemals Hauptmann der 5. Kompanie, Mit‐
glied seit 1863, ernannt 6. Mai 1907, nachdem ihm die Pradler Feuerwehr bereits
am 18. Mai 1898 das Ehrenmitgliedsdiplom überreicht hatte, gest. 28. März 1919
Wilhelm Greil, Kaufmann und Bürgermeister, großer Freund und Förderer der
Feuerwehr, ernannt 17. Dezember 1909, gest. 13. Mai 1928.
J o s e f S a 111 e d e r, Universitäts-Oberoffizial i. R., Mitglied seit 1880. Adjutant und
1. Schriftführer, Mitglied des deutsditirolischen Landesverbandsausschusses, ernannt
14. Oktober 1918, gest. 30. November 1922 in Rattenberg.
Leo Stainer, Kaufmann, Mitglied seit 1892, Obmann der Rettungsabteilung er‐
nannt 29. Dezember 1925. Der 88jährige Leo Stainer, seit 65 Jahren der Freiwil‐
ligen Feuerwehr, angehörend, ist gegenwärtig das einzige lebende Ehrenmitglied.
Franz Innerhofer, Hotelier zum ,,Grauen Bären“, Kommerzialrat und Ge‐
meinderat, Branddirektor und Ehrenobmann des Feuerwehr-Landesverbandes er‐
nannt 1934, gest. 15. Juli 1936.
Amadeus Simath, Hofrat und Magistrats-Präsidialvorstand a. D„ Mitglied seit
1897, Adjutant des Branddirektors und Führer der ehemaligen Sanitätsabteilung
ernannt 1934, gest. 4. Februar 1944.
Hans Hörtnagl, Gutsbesitzer, Ehrenbürger von Innsbruck, Mitglied seit 1892
als Förderer, Geldwart und Abteilungsführer-Stellvertreter überaus verdient er‐
nannt 1934, gest. 16. August 1944.
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60 Jahre Berufsfeuerwehr Innsbruck
Vom ehemaligen Kommandanten Anton Thurner
z ur gleichen Zeit, da sich das erste Jahrhundert der Freiwilligen Feuerwehr Inns‐
bruck rundet, kann auch unsere Berufsfeuerwehr ein Jubiläum, ihren 60jäh-
tigen Bestand, feiern.
Den ersten Versuch, bezahlte Mannschaft in den Feuerwehrdienst einzustellen,
hatte schon Kommandant Aegid Pegger in den siebziger Jahren gemacht, indem er eine
ca. 100 Mann starke Abteilung organisierte, die als Brandwache, Einreißer, Pioniere
und Aufräumer wirken sollte. Da sich aber die Unzuverlässigkeit der Leute heraus‐
stellte, wurde diese Einrichtung bald wieder aufgelassen und ihr Dienst den freiwilligen
Helfern übertragen.
Als die Freiwillige Feuerwehr Innsbruck nach 40jähriger selbstloser Tätigkeit sich
der Jahrhundertwende näherte, dehnte sich die zur Gründungszeit dem Umfang nach
noch kleine Landeshauptstadt unter dem Einfluß wirtschaftlicher Blüte und des stei‐
genden Fremdenverkehrs zur modernen Großstadt aus. Damit stieg aber auch die Mög‐
lichkeit und die Gefahr von Bränden, deren rascheste Bekämpfung zur Notwendig‐
keit wurde.
Da die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr alle im Berufsleben standen und
im Alarmfall erst von ihren Arbeitsstätten zum Brandplatz eilen mußten, was mit
unvermeidlichem Zeitverlust verbunden war, wurde im Jahre 1897 der Kern einer
ständigen Berufsfeuerwehr durch Einstellung von sechs besoldeten Männern als Feuer‐
wache gebildet, die unter dem ersten Kommandanten Franz Kondle zunächst in der
Stainerstraße (heute Bundesrealschule) ihren Dienst aufnahmen.
Die Ausrüstung der Berufsfeuerwehr war anfänglich primitiv; sie bestand zunächst
aus einem Schlauchkarren, der erst um die Jahrhundertwende von Pferden gezogen
wurde und durch einen ebenfalls von Pferden gezogenen Rüstwagen ergänzt wurde.
1906 bestand die Berufsfeuerwehr aus zwölf Mann, die nun mit"einer 18 Meter hohen
drehbaren Magirusleiter arbeiten konnten. 1907 übernahm Julius Miller das Kom‐
mando der Berufsfeuerwehr, das er bis 1921 führte und dann mit einem Stand von
17 Mann an Franz Xaver Held übergab. Held leitete die Berufsfeuerwehr, bis sie 1940
unter der deutschen Ära in eine Feuerschutzpolizei umgewandelt wurde. Sowohl die
Freiwillige Feuerwehr wie die Berufsfeuerwehr wurden mit 1. September 1939 unter
das Kommando der Polizei gestellt und dem SHD (Skherheits- und Hilfsdienst) zu‐
geteilt. Die gesamten Feuerwehreinheiten wurden kaserniert und technisch ausgebildet.
Nach dem Zusammenbruch im Mai 1945 war der damalige mit der Leitung des
gesamten Feuerlöschwesens beauftragte Major der Feuerschutzpolizei Luzian Stoltz,
ein Elsässer, gezwungen, zufolge der Rückgliederung Elsaß-Lothringens an Frankreich
Innsbruck zu verlassen. Die Berufsfeuerwehr war von 28 auf l(j, Mann zusammen-
geschmolzen;.erst als sich der amerikanische Captain Brown von den Besatzungstrup‐
pen, selbst Feuerwehroffizier in New York, für den Feuerschutz Innsbrucks tatkräftig
interessierte, konnten der Mannschaftsstand allmählich auf 50 Mann erhöht und ge‐
ordnete Verhältnisse wiederhergestellt werden.
Innsbrucks Bürgermeister Dr. Anton Melzer betraute am 7. Juni 1945 den städ‐
tischen Oberinspektor Anton Thurner mit dem provisorischen Kommando und dem
Wiederaufbau der Berufsfeuerwehr. Da das ständige Heim der Berufsfeuerwehr im
Rathaushof am 16. Dezember 1944 durch Bomben zerstört worden war, galt es zu-
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