Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.100_

- S.14

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Diese Ausgabe – 100_jahre_feuerwehr
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Organisation, wie schon erwähnt, eine Rettungsabteilung, der ein eigener Wagen mit
drei Rettungsleitern und drei „unverbrennbaren Kleidern“, wahrscheinlich aus Asbest,
zugewiesen war. Am 12. Oktober 1857 fand die erste Übung der Rettungsmannschaft
der neugegründeten Feuerwehr in der Klosterkaserne statt. In der Feuerlöschordnung
von 1864 war eine eigene Abteilung: „Retter und Steiger“ vorgesehen.
1892 stellte der Innsbrucker Turnverein auf Anregung Baron Graffs die gesamte
Steigermannschaft der 1. Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr, die dann im Jahre 1897
anläßlich des 40-Jahr-Jubiläums der Feuerwehr in die Sanitätsabteilung unter dem Ob‐
mann Gustav Riegl übertrat. Gründlich geschult vom ersten Korpsarzt Dr. Otto Köl‐
ner, konstituierte sich zehn Jahre später, am 12. April 1907, unter Leo Stainers Leitung
die Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Inns‐
bruck, die bis zum Jahre 1925, in welchem sie selbständig wurde, ein wichtiges Glied
des gemeinsamen Körpers bildete.
Im gleichen Jahr, 1957, in dem die Innsbrucker Feuerwehr 100 Jahre bestand,
konnte die aus ihr hervorgegangene Rettungsabteilung, die heutige Freiwillige Rettungs‐
gesellschaft: des Roten Kreuzes in Innsbruck, ihr 50-Jahr-Jubiläum begehen.
Den wachsenden Anforderungen der sich immer weiter ausdehnenden Landeshaupt‐
stadt entsprechend, wurde 1897 die Innsbrucker Berufs-Feuerwehr
gegründet. Sie hat, gewissermaßen als Vorhut der Freiwilligen Feuerwehr, im Brandfall
sofort auszurücken und einzugreifen, ihr obliegt die Vorsorge für Geräte und Hydran‐
ten, sie stellt die Brandwachen bei Großveranstaltungen usw. und besorgt den Sofort‐
einsatz im ganz modern ausgestalteten Feuermeldedienst. Vom ursprünglichen Stand
von 7 Mann erhöhte sich bis heute der Körper der Innsbrucker Berufsfeuerwehr auf
60 Mann. Näheres darüber in einem eigenen Abschnitt unserer Festschrift.
Nach dreißigjähriger außerordentlich erfolgreicher Tätigkeit trat Branddirektor
Viktor Baron Graff 1912 aus Altersrücksichten vom Kommando der Freiwilligen Feuer‐
wehr zurück, die ihn in dankbarer Würdigung seiner Verdienste schon 1900 zum Ehren‐
mitglied ernannt hatte. Baron Graff starb im Alter von 77 Jahren am 12. Mai 1930.
Sein Nachfolger wurde der langjährige Hauptmann der ersten Kompanie
MAX KLAMMER,
der sich auch als Löschinspektor des politischen Bezirkes Innsbruck-Land gründliche
Kenntnisse und Erfahrungen im Löschwesen angeeignet hatte. Leider wurde Branddirek‐
tor Klammer schon am 23. Juli 1914, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, im
65. Lebensjahr vom Tod ereilt.
In schwerer Zeit übernahm sein Stellvertreter, der Hauptmann der vierten Kom‐
panie, Hotelier zum „Grauen Bär“
• FRANZ INNERHOF E R
die Branddirektion, die er 22 Jahre lang, bis zu seinem Tode am 15. Juli 1936 im
62. Lebensjahr, mit größtem Eifer und unermüdlicher Tatkraft führte. Während seiner
Frontdienstleistung im ersten Weltkrieg übernahm sein Stellvertreter, Josef Andreis,
und als auch dieser ein rücken mußte, der 2. Branddirektorstellvertreter, Hauptmann
der sechsten Kompanie,
JOSEF SAILER
das Kommando. Er wirkte nach Innerhofers Hinscheiden bis zu seinem eigenen Ableben
am 15. Oktober 1956 im 83. Lebensjahr vorbildlich in seiner führenden Stellung.
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Feuerwehr-Haupt Übung vor der Innsbrucker Hofburg 1919
Berufsfeuerwehr Innsbruck 1H99