Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.Verh
- S.4
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
den wurde. Ueber Antrag Dietrich (Innsbruck) wird dem
Kassier die Entlastung erteilt und ihm durch Obmann Scheran
für die mustergiltige Führung der Kassageschäfte der herzl.
Dank ausgesprochen.
Kassabericht:
1. Bar=Konto: Einnahmen
Saldo vom Jahre 1926 . . . .. S 222.70
An Verbandsbeiträgen.... S 819.10
Kassaergänzung durch die Postsparkassa .. S 600.—
Höpflspende von Feuerwehr Außervillgraten S 10.—
Summe, S 1651.81
Bar=Konto: Ausgaben
Reiseauslagen..... S 739.80
Porto, Drucksorten S 180.15
Mäntel und Schnüre.. S 310.75 S 1230.70
Verbleibt. S 421.11
2. Postsparkassen=Konto: Einnahmen
Saldo vom Jahre 1926 .... S 2273.32
An Verbandsbeiträgen..... S 3171.80
An Zins S 37.50
Summe . S 548262
Postsparkassen=Konto: Ausgaben
Landesverbandsbeiträge. S 2728.—
Barkontoergänzung . .. S 600.—
Porto, Drucksorten usw.. S 142.74 S 3470.74
Verbleibt. S 2011.88
Aufstellung:
Gesamt=Einnahmen S 7134.43
Gesamt=Ausgaben.... S 4701.44
Derzeitiger Kassistand. S 2432.90
außerdem 1 Sparkassabuch mit ...... S —.03
1 Kriegsanleihe mit ....... S —10
In diesen Beträgen ist der Rest der Höpflsammlung mit
S 392.— inbegriffen.
Landschaftlicher Löschinspektor Eduard Hotter brachte so‐
dann seinen Bericht über die durch ihn durchgeführten In‐
spektionen und dankte besonders dem Löschinspektor Martin
Dialer für die geleistete erfolgreiche Mitarbeit. Er bespricht
das Verhältnis einzelner Gemeinden zu den Wehren, tadelt
die ungenügende Unterstützung seitens der Erstgenannten und
stellte an die anwesenden Delegierten das Ersuchen, besonders
auf die größtmöglichste Schonung der Gerätschaften Acht zu
haben.
Löschinspektor Martin Dialer verwies nun in seinem
Tätigkeitsbericht auf verschiedene Mißstände innerhalb der
Wehren und bringen wir seine Ausführungen nachstehend zur
Kenntnis:
In der von mir bis jetzt als Löschinspektor durchge‐
machten Zeit, konnte ich leider nur bei einzelnen Wehren
konstatieren, daß in jeder Hinsicht vollste Ordnung herrscht
und daher diese und ihre Gemeindevertretungen als vorbildlich
zu bezeichnen sind. Zum Großteile ist dies jedoch nicht der
Fall. Entweder fehlt es in der Wehr selbst oder auch bei
den Gemeindefunktionären, die der Wehr viel zu wenig In‐
teresse entgegen bringen.
Bei einem Großteil der Wehren konnte ich ersehen, daß
mit den Schulungen sehr gespart wird, ein Umstand, der wieder
Auswirkungen bei Bränden und den einzeln abgehaltenen Uebun‐
gen zur Folge hat.
Auch kann man die Beobachtung machen, daß die Geräte,
und besonders das Schlauchmaterial nicht so behandelt wer‐
den, als es teils durch den Leitfaden, teils durch Instruk‐
tionen den Wehren aufgetragen wird. Hauptsächlich betrifft
dies die Reinigung, was insbesonders durch jene Wehren zu
beherzigen ist, die sich mit dem Ankaufe einer motorischen Kraft‐
spritze befaßt haben, bezw. befassen wollen. Denn, wenn
schon Spritzen und Schläuche, wie ich es des öfteren sehen
konnte, von einer Uebung auf die andere im gleichen Zustande
belassen werden, wie würde es dann erst mit einer motor‐
ischen Spritze aussehen, bei der dasselbe geschieht. Der feinere
Mechanismus einer solchen Spritze, bedarf auch der ausgie‐
bigeren Sorgfalt. Daher wäre es kein Wunder, wenn die
Gemeindevertreter schelten würden und auch die Wehr selbst
stellt sich ein schlechtes Zeugnis aus, wenn sie ihr eigenes
Gut so verwahrlosen läßt.
Gleichzeitig ersuche ich nochmals, die Schläuche anständig
zu behandeln, sie nicht so auszuwerfen und am Boden her‐
umzuzerren daß die Gewinde zu Grunde gehen. Im nassen
Zustande sind dieselben aufzurollen und nicht zusammenzulegen,
denn man verhindert damit das Einknicken und für später den
Bruch der Schläuche. Nach Gebrauch sind die Schläuche
sofort zu waschen und im aufgehängtem Zustande zu trocknen.
Ebenso sind gebrauchte Geräte nach jeder Uebung sofort
sauber zu putzen, besonders die Spritzen, damit man nicht wie
so oft, die Zylinder voll Schmutz und die Messingteile mit
Grünspan behaftet, sehen kann.
Hinsichtlich der Uebungen möchte ich besonders allen
Hauptleuten und Chargen nahelegen, sich fleißig mit dem
Leitfaden zu beschäftigen und nicht nur Uebungen mit der
ganzen Wehr, sondern auch kleinere Uebungen mit einzelnen
Geräten und Abteilungen durchzuführen und zu trachten, daß
das zu bedienende Gerät von jedem einzelnen Wehrmanne
bedient werden kann und es auch vollkommen verstanden wird.
Dies betrifft hauptsächlich die Mannschaften der Spritzen,
bei denen man zum Großteil sieht, daß nur ein kleiner Bruch‐
teil der Mannschaft oder gar nur ein Mann mit der Bedie‐
nung der Maschine vertraut ist, wodurch im Ernstfalle die
Spritze falsch oder gar nicht in Funktion gesetzt wird.
Bei dieser Gelegenheit bitte ich auch im Brandfalle das
Brandobjekt nicht, wie es so gerne getan wird, für verloren
zu geben und daher mit den ersten Linien auf die Nachbar‐
häuser zu arbeiten, sondern die ersten Linien die in diesem
Falle die erste Hilfe darstellen, wenn es nur halbwegs mög‐
lich ist am Brandobjekte selbst zu verwenden. Hiebei soll
aber auch getrachtet werden, die Linien innen zu verwenden,
da dies die ergiebigste Hilfe ist, durch die man manchen Teil,
eines bereits verloren gegebenen Objektes gerettet hat.
Darum soll in jeder Wehr fleißig geschult und geübt
werden, denn nur darin liegt der Grund die Schlagfertigkeit
einer Wehr zu erhalten. Viele Kommandanten glauben oft,
wenn sie einen starken Mannschaftsstand haben ist es abgetan,
nein, lieber weniger Mannschaft aber diese gut geschult und
jeder von diesen bei seiner Arbeit wo er hingehört und wo er
auch auf Grund seiner guten Schulung seinen Posten voll
und ganz ausfüllt.
Ich habe bereits schon bei mehreren Wehren erklärt und
möchte es hier wiederholen, die Chargen mögen des öfteren
(speziell eignen sich hiefür die Wintermonate) taktische und
theoretische Schulungen unter sich abhalten und zwar so,
daß sie sich gegenseitig Aufgaben stellen mit verschiedenen
Angaben der Windrichtungen usw. um zu lernen, wo und wie
werde ich gleich bei jenem Brande eingreifen, wo soll ich diese
oder jene eintreffende Wehr postieren.
Voraussetzung ist selbstverständlich, daß in der Wehr
stramme Disziplin herrscht. Diese ist wieder nur durch fleißige
Schulungen zu erhalten, und eine Wehr, die nicht schlagfertig
ist, hat auch meist keine Disziplin, da sich die Leute sagen,
bei uns geht es so wie so nicht zusammen, mir ist es gleich
wie es geht. Man sieht aus den Worten heraus, daß es
dem Manne freuen würde, wenn eine stramme Durch‐
führung der Uebungen gegeben ist, aber daß er selbst mit‐
helfen soll, damit es eben geht, begreift er nicht.
Hieher gehört eben die Führung und das sind die Char‐
gen. Auch möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß zur Pflege
der Disziplin auch die Kameradschaft nicht außer Acht ge‐
lassen werden darf, da diese einen Großteil beiträgt, solche
zu erhalten.
Ich bitte sie alle, sollten sie sich bei Schulungen oder in
einzelnen Instruktionen nicht auskennen oder Zweifel hegen, wen‐
den sie sich schriftlich oder direkt an uns oder ihren Vertreter
im Bezirke, wir werden ihnen zu jeder Zeit Aufklärung geben.