Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1908
- S.40
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dies auch in Innsbruck zur Durchführung zu bringe. Es gelang ihm
Herrn Dr. Kölner als Arzt zu gewinnen, dessen verdienstvollem Wirken
der Bestand der Abteitlung in erster Linie zu verdanken ist. Herr
Baron Graff richtete sodann an Herrn Dr. Kölner herzliche Abschieds‐
worte und schloß seine begeistert aufgenommene Rede mit einem drei‐
fachen „Gut Heil!“
Herr Dr. Kölner dankte in herzlichen Worten, für die ihm er‐
wiesene Ehrung und versicherte, stets gerne der angenehmen Stunden
zu gedenken, die er im Kreise der Sanitätsabteilung verbrachte. Mit
dem Wunsche auf ferneres Gedeihen erhob er sein Glas und brachte
ein dreifaches „Gut Heil!“ auf die beiden Herren Arzte und die Ab‐
teilung aus.
Nachdem noch Obmann Leo Stainer und Hauptmann Max
Klammer ihren Dankesgefühlen Ausdruck gegeben hatten, wurden von
einzelnen Mitgliedern Musik und Gesangsvorträge geboten, welche die
Kameraden lange beisammen hielten.
Am 23. Oktober erhielt die Abteilung einen Besuch durch Herrn
Dr. Franz Raitmayr aus Mayerhofen im Zillertale.
Am 25. Okt. ½3 Uhr nachm. wurde am Prügelbau eine Felddienst‐
übung abgehalten. Zu derselben hatten sich eingefunden: Herr Bürger‐
meister Wilhelm Greil, Herr Vizebürgermeister Dr. Hans Wenin nebst
den Gemeinderäten Herren Karl Landsee und Franz Thurner, Herr
Branddirektor Viktor Baron Graff mit Kommandantschaftsmitgliedern,
mehrere Landtagsabgeordnete, sowie die Herren Vizepräsident Hofrat
Sauter, k. k. Statthaltereirat Sauter, Baron Sternbach, k. k. Bezirks‐
hauptmann Baer, Landesoberkommissär Bauer, Militärärzte und Of‐
fiziere und ein zahlreiches Publikum. Dieser Feldübung war folgende
Annahme zugrunde gelegt: Der dem Prügelbau gegenüberliegende
Zahlstock stand in Flammen. Die Rettungsabteilung hatte mit dem
von der Sektion Innsbruck des D. u. O. Alpenvereines freundlichst
beigestellten Zelte und den sämtlichen verfügbaren Geräten beim Forst‐
hause Aufstellung genommen. Zwanzig junge Leute aus den Zuschauern
galten als Verwundete und Verletzte. Dieselben erhielten je nach der
auf einen Zettel geschriebenen Aufgabe Notverbände und wurden auf
Tragbahren gelagert, in das Zelt transportiert, von wo die Über‐
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führung mittels des neuen Rettungswagens, welcher eine sehr große
Anziehungskraft auf die Zuschauer ausübte, in das Spital oder in
die Wohnung markiert wurde. Durch eintretenden Südwind war gar
bald der Annahme gemäß das Forsthaus, in dessen unmittelbarer Nähe
das Zelt aufgeschlagen war, in Brand geraten, so daß dasselbe schleu‐
nigst abgebrochen und an gesicherter Stelle wieder aufgeschlagen werden
mußte, nachdem vorher die darin befindlichen Verwundeten daraus
entfernt worden waren. Die Sanitätsmannschaft erledigte ihre Auf‐
gabe sehr rasch und zielbewußt, so daß sich die geladenen Gäste sehr
lobend über das Gesehene aussprechen konnten. Die große Zuschauer‐
menge zeigte durch dichtes Herandrängen ein so reges Interesse, daß
ein guter Überblick leider nur sehr schwer möglich war. Der Herr
Bürgermeister hielt zum Schlusse an die in Reih und Glied aufge‐
stellte Rettungsabteilung eine sehr ehrende Ansprache; er anerkannte
deren bisheriges erfolgreiches Wirken und forderte die Abteilung auf,
ihre Tätigkeit auch fernerhin auszuüben zum Wohle der Einwohner‐
schaft unserer lieben Vaterstadt.
Am 2. November 22. Sitzung im engeren Ausschusse.
Am 5. November begann in der Knabenbürgerschule am Mar‐
garetenplatz der zweite Lehrkurs über erste Hilfeleistung bei Unfällen,
welcher in diesem Winter (1908—09) von Herrn Dr. Tschamler ab‐
gehalten wird. Zu diesem Kurse hatten sich 33 Männer neu ange‐
meldet. Auch von den bereits ausgebildeten Sanitätsmännern hatten
sich sehr viele eingefunden, so daß am ersten Unterrichtsabend 62 Zu‐
hörer erschienen waren. Obmann Leo Stainer richtete an die neu
Angemeldeten eine Ansprache, in der er sie im Namen der Abteilung
willkommen hieß und sie aufforderte, sich mit dem gleichen Eifer der
Sache zu widmen wie die älteren Sanitätsmänner. Nach diesem Vor‐
tragsabende fand die 7. Abteilungsversammlung statt.
Am 12. November konnte der Wiener Rettungswagen in seiner
Umgestaltung von der Firma Johann Lischka übernommen werden.
Am 22. November Wohltätigkeitskonzert im großen Stadtsaale.
welches trotz der hohen Spesen einen schönen Reingewinn abwarf.
Am 26. November 23. Sitzung im engeren Ausschusse.