Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1905

- S.6

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selben wurde das Programm zur Franz Thurner=Denkmal=Ent‐
hüllungsfeier am 23. und 24. September bekannt gegeben.

Zum Schlusse wurde ein Antrag der Kommandantschaft auf
Ernennung des Herrn Anton Gratl zum Ehrenmitgliede einge‐
bracht, der von der Versammlung einstimmig angenommen wurde.
19. September. Kommandantschaftssitzung. Enthüllungsfeier
des Thurner=Denkmals.
Von allen Teilen des Landes kommen Abgeordnete und Fest‐
gäste herbei, um einen Mann zu kehren, der sich die größten Ver‐
dienste für die Feuerwehrsache erworben, der ein Mann im vollsten
und edelsten Sinne des Wortes, ein Mann von echtem deutschen
Schrott und Korn, ein ganzer Mann war.
23. September. Der erste Programmpunkt war eine Uebung
der Feuerwehren. Schlag 8 Uhr rückten die 5 Kompagnien der
freiw. Feuerwehr Innsbruck und die freiw. Feuerwehr Wilten
von ihren Feuerhäusern ab und marschierten zum Uebungsplatze.
Als solcher war der Osttrakt des Klosters der Ursulinen bestimmt,
unter der Annahme des vorherrschenden Westwindes. Die erste
und zweite Kompagnie waren die ersten, welche naturgemäß bei
dem Uebungsobjekte eintrafen und erhielten die Weisungen; die
II. Komp. soll an der Ecke des Klosters Aufstellung nehmen und
direkt das Brandobjekt angreifen und die Kirche bespritzen.
Die I. Komp. am Kürschner Rainer Haus aufstellen und diese
Seiten schützen.
Die III. Komp. wurde in die Seilergasse beordert, wo sie
ihre Leiter aufstellte und die umliegenden Gebäude deckte. Die
IV. Komp. postierte sich am Ende des Klosters in der Stainer‐
straße und bekämpfte von dort aus das Brandobjekt. Die Vi Komp.
unterstützte die II. Komp., indem sie sich am Osttrakte des Klosters
aufstellte und ebenfalls mit dem Winde das Brandobjekt direkt an‐
griff. Um die Aktion dieser beiden Abteilungen zu unterstützen,
wurde die freiw. Feuerwehr Wilten än der Nordfront des Schul‐
hauses postiert. Die Ordnungsmannschäft hielt den Marktplatz ab‐
gesperrt, während= die Sanität im Hausgange des Schweizerkellers
zur Hilfe bereit gestellt war.
Nachdem der Bürgermeister mit der Kommandantschaft und
den anwesenden Vertretern auswärtiger Feuerwehren die Aufstellung
besichtigt hatte, wurde abgeblasen und die Geräte am Marktplatze
in Kolonnen aufgestellt, um der Mannschaft Gelegenheit zur Be‐
sichtigung der Innbeleuchtung zu geben. Dieses Schauspiel zog
tausende von Menschen an, um den magisch=beleuchteten Innstrom
zu schauen; auch die Hydrantenstrahlen=Beleuchtung bot einen außer‐
gewöhnlichen Anblick.
Später fand in den Stadtsälen der Begrüßungsabend statt,
zu dem sich Vertretungen von Feuerwehren und Turnern wie auch
der Bürgermeister Herr Wilhelm Greil mit mehreren Gemeinde‐
räten, darunter der Sohn des Gefeierten, Herr Franz Thurner
einfanden.
Branddirektor Viktor Baron Graff begrüßte die Anwesenden,
insbesondere den Herrn Bürgermeister und die auswärtigen Gäste
und machte sie mit der Bedeutung Thurner"s für das Turn= und
Löschwesen in Tirol bekannt, auch was Thurner in den Jahren
1848, 1859 und 1866 als Landesverteidiger geleistet, hob Redner
in kräftigen Worten hervor.
Der Herr Bürgermeister gab seiner Freude Ausdruck, so viele
Freunde, Schüler und Verehrer Thurner"s namens der Stadtge‐
meinde Innsbruck und namens des Gemeinderates begrüßen zu
können. Er schilderte Thurner in seiner Eigenschaft als Turner,
Turnlehrer und Feuerwehrmann und besprach dessen Tätigkeit und
erworbenen Verdienste in diesen Körperschaften.
Bezirks==Obmann Hans Perger von Vozen gedachte der
Freundschaft Thurner"s mit dem Gründer der Bozuer Feuerwehr
Anton Schiestl, der Obmann des Festausschusses Christof
Hummel toastierte auf das gute Einvernehmen zwischen Turnern
und Feuerwehren, und Dr. Richard Hueber überbrachte Grüße
des Turnvereins Hernals.
Der. Festtag, der„Tag derEnthüllung begann mit einem
musikalischen Weckruf und die Bürger der Stadt Innsbruck went
eiferten miteinander im Dekorieren ihrer Häuser. Zur Feier am
Denkmalplatze fanden sich ein: Herr. Franz= Thurner, Sparkasse‐
Revident und Gemeinderat, der Sohn des Gefeierten mit Gemahlin,