Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1904

- S.6

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Am 3. Juli. Das 30jährige Stiftungsfest der Nachbarfeher‐
wehr Mühlau war von unserer Feuerwehr sehr stark besucht.
Am 4. Juli. Beerdigung des Wassermannes der IV. Kym‐
pagnie Franz Galgozcy. Dieselbe erfolgte ebenfalls durch zahl‐
reiche Begleitung der Feuerwehrkameraden mit Musik.
Am 17. Juli ½12 Uhr Nachts. Brand in der städtischen
Stallung. Die ständige Wache rückte aus.
Am 24. Juli. Bei der Fahnenweihe in Rinn beteiligte sich
Branddirektor Baron Graff und viele Mitglieder unserer freiw.
Feuerwehr.
Am 8. August versammelte sich im hübsch gezierten „Bier‐
wastlgarten“ unsere Feuerwehr, um die Namensfestfeier ihres
Oberkommandanten Viktor Baron Graff zu begehen.
Vergnügte und frohe Menschen fanden sich ein und insbe‐
sondere Wehrmänner waren es, die den größten Teil des Gartens
füllten, um ihrem verehrten Kommandanten die besten Wünsche
entgegenzubringen, um zu zeigen, daß sie mit ihm einig sind in
der Erfüllung der Wehrpflicht und seine Führung zu schätzen
wissen.
Dies bekundeten sie in dem brausenden Gut Heil! das der
Branddirektor=Stellvertreter Franz Kerber in seiner Gratula‐
tionsansprache an den Branddirektor namens der Innsbrucker
Feuerwehr auf denselben ausbrachte.
Aber nicht bloß Innsbrucker Wehrmänner, sondern auch die
Feuerwehren der Umgebung, Mühlau, Hötting, Wilten und Pradl
hatten Vertretungen entsendet.
Landesverbands=Mitglied Christof Hummel erklärte in einer
Ansprache den Anwesenden die Bedeutung des Verbandes, daß der
Name Viktor Baron Graff in demselben, wie auswärts durch sein
rastloses Wirken guten Klang hat, worauf Baron Graff in be‐
scheidener Weise in seinem und seiner Familie Namen für die
Ehrung dankte und brachte sein „Gut Heil“ auf das stete Blühen
und Gedeihen der edlen, humanen Feuerwehrsache.
Gesang, Musik, wie Feuerwerk verkürzten in vortrefflicher
Weise diesen schönen Abend und vergnügt und zufrieden kehrten
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die Mitglieder heim, in dem Bewußtsein, wieder einmal recht frohe
Stunden in der Feuerwehr brüderlich verlebt zu haben.
Am 16. August wurde der Steiger der III. Kompagnie
Heinrich Sattleder, welcher im Fennatale beim Edelweißsuchen
abstürzte, auf dem Friedhofe am Brenner beerdigt.
Am 19 August. Kommandantschaftssitzung.
Am 31. August hielt unsere gesamte freiw. Feuerwehr zum
ersten Male bei strömenden Regen die I. Hauptübung ab.
Genau 8 Uhr abends rückten die verschiedenen Kompagnien
im Marschschritt von ihren Magazinen zum Brandobjekte. Die
Aufgabe war folgende: Ort: Innrain, altes Schulgebäude der
Ursulinen. Art: Dachfeuer (Großfeuer). Zeit: Nachts 11 Uhr.
Wind: Südwind. Wasserverhältnisse normale.
Die I. Kompagnie nahm auf der östlichen Seite des alten
Schulgebäudes neben der Kirche die Aufstellung und bezog das
Wasser vom dortigen Hydranten.
Die II. Kompagnie bekämpfte den Brand von der nördlichen
Seite und bezog das Wasser vom Hydranten vor der neuerbauten
Schule Nr. 13.
Die III. Kompagnie nahm am gegenüberstehenden östlichen
Teile des Hauses Nr. 6 Aufstellung, um dieses vom Flugfeuer zu
schützen, und nahm das Wasser vom Hydranten vor dem Hause
Nr. 18. Auch stand dort eine Spritze bereit, um nötigenfalls
Wasser vom Inn zu beziehen.
Die IV. Kompagnie endlich war am Hause Nr. 10 tätig und
holte das Wasser vom gleichen Hydranten.
Mittlerweile rückte die Feuerwehr von Wilten und Pradl
heran, die am alten Ursulinenkloster und am Fleischbankgebäude
Nr. 4 Aufstellung nahmen und ihr Wasser von dem dort befind‐
lichen Hydranten bezogen.
Die Sanitätsmannschaft schlug ihr Lazareth im Hause Nr. 19
am Innrain auf.
Eine Abordnung der freiw. Feuerwehr Landeck, die einige
Zeit vorher vom Branddirektor Viktor Baron Graff eingeladen
wurde, erschien am Brandplatze und verfolgte mit sichtlichem In‐
teresse den Verlauf der Uebung. Die Kommandantschaft mit dem