Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1904
- S.4
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Am 22. April ½10 Uhr Vormittag. Holzhüttenbrand Maria
Theresienstraße Nr. 23. Die ständige Wache rückte aus.
Am 23. April. Schlußprüfung des 6. Sanitäts=Instruktions‐
kurses im Saale „zum grauen Bären“ unter Anwesenheit
Branddirektors Baron Graff, mehrerer Gemeinderäte, des Polizei‐
wach=Inspektors Karl Ertl und vieler Feuerwehrkameraden.
Der Kurs, welcher 30 Stunden beanspruchte, begann am
10. November mit 35 Teilnehmern, und zwar:
15 Mann von der freiw. Feuerwehr Innsbruck,
8 Mann von der freiw. Feuerwehr Hötting,
12 Mann von der städt. Sicherheitswache.
Der Prüfung unterzogen sich 24 Hörer des Kurses mit gutem,
teilweise sehr gutem Erfolge, und zwar von der freiw. Feuerwel
Innsbruck die Herren: Zarezky, Keller, Pichler, Plattner,
her, Wanker, Zuser und Wanner; 5 Mann der freiw. Feuerwel
Hötting und 11 Mann von der Polizei.
Als Neuerung dürfte von den bisher ausgebildeten Sanitats‐
männern begrüßt werden, daß in nächster Zeit die längst
wünschten Sanitätspässe zur Ausgabe an jene Sanitätsmänner ge‐
langen, welche sich verpflichten, jährlich mindestens 6 Uebunge
der Sanität zu besuchen; es soll dieser Paß als Ausweis gegen‐
über der Polizei u. s. w. dienen, um ein Einschreiten bei plötzlich
Unglücksfällen bis zum Eintreffen ärztlicher Hilfe zu rechtfertige
Mögen sich alle Sanitätsmänner um diesen Paß bewerbei
und ihr Interesse an der edlen Sache dadurch bekunden, daß i“
durch ihre rege Teilnahme die freiw. Feuerwehr Innsbruck in d
Stand setzen, dem Beispiele sovieler anderer freiw. Feuerwehre
zu folgen, um eine allgemeine Rettungsabteiluns
die Stadt Innsbruck ins Leben zu rufen, welcher gewiß ei
segensreiche Tätigkeit bevorstünde.
Im Winter 1905/06 wird der um die freiw. Feuerweht
Innsbruck und das Sanitäswesen hochverdiente Korpsarzt, ###
Dr. Otto Kölner, neuerdings einen Sanitätskurs
welcher dann eine möglichst große Zahl von Mitgliedern der neu
Rettungsabteilung zuführen soll.
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Der Lehrstoff des Kurses besteht aus einem theoretischen Teil
(6 Vorlesungen), in welchem der Vortragende alle wichtigsten Ge‐
biete über den Bau des menschlichen Körpers und die Tätigkeit
der Organe desselben unter Vorzeigung einer Reihe von Lehr‐
mitteln, als: Skelette, naturgetreues Modell des menschlichen Kör‐
pers, mikroskopischer Präparate u. s. w. in gemeinverständlicher
Weise darlegt; aus einem theoretisch=praktischen Teil (10 Stunden),
der alle plötzlichen Unglücksfälle, welche dem menschlichen Körper
zustoßen können, behandelt und zwar: Bewußtlosigkeiten, Ver‐
wundungen, Verstauchungen, Verrenkungen, Knochenbrüche, Ver‐
brennungen u. s. w., und als dritten Teil (9 Uebungen) die prak‐
tischen Unterweisungen: Anlegung von Notverbänden, künstliche
Atmung, Transport von Verunglückten u. s. w.
Am 25. April. Ordentliche Hauptversammlung.
In Anwesenheit von 166 Mitgliedern und des Herrn Bürger‐
meisters Wilh. Greil mit den Herren vom Gemeinderate: Karl
Landsee, Franz Thurner, Josef Landerer Bernhard
Zösmayr, Johann Innerhofer und Lorenz Neurauter,
eröffnete der Branddirektor Viktor Baron Graff die Versamm‐
lung und gab einen Rückblick über die Tätigkeit des Körpers,
dankte dem Bürgermeister und dem Gemeinderate, der Sparkasse
und den Bewohnern Innsbrucks für die materielle und moralische
Unterstützung, den Redaktionen und Administrationen der hiesigen
Tagesblätter, welche die Publikationen der Wehr zuvorkommend
besorgten, dankte in erster Linie dem Herrn Dr. Kölner für
sein aufopferungsvolles Wirken in der Sanitäts=Abteilung, der
Kommandantschaft und dem erweiterten Ausschusse für ihr Mit‐
wirken bei Leitung des Körpers; seinen besten Dank jedoch ent‐
bot er der Mannschaft für ihr fleißiges Erscheinen bei Uebungen
und ihr tatkräftiges Eingreifen bei Bränden.
Am Schlusse des Berichtes gedachte der Vorsitzende noch der
4 im Vorjahre aus dem Leben geschiedenen Wehrmänner, wobei
sich die Versammlung zum Zeichen der Trauer von den Sitzen
erhebt.
Aus den folgenden Berichten der beiden Kassiere geht hervor,
daß sowohl die Unterstützungs=, als auch die Verwaltungskasse