Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1876
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Gesamter Text dieser Seite:
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30. Jänner. Leichenbestattung des Ordnungsmannes Herrn
Franz Ampler unter zahlreicher Begleitung seiner Feuerwehr‐
Kameraden und der Feuerwehr=Musik.
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31. Jänner. Hauptversammlung in Kraft"s Veranda, welche
Löschdirektor Herr Bürgermeister Dr. Tschurtschenthaler mit seiner
Gegenwart beehrte und welche sehr zahlreich besucht war. Herr
Oberkommandant Melzer eröffnete die Versammlung, begrüßte die
Anwesenden und ersuchte den Kassier der Kranken=Unterstützungs‐
Kasse den Rechenschaftsbericht vorzulegen.
Nach Vorlesung desselben ersucht Vorsitzender einen der Revi‐
soren hierüber Bericht zu erstatten.
Revisor erklärt, daß die Kasse in Ordnung und der Rechen‐
schaftsbericht richtig befunden worden sei, worauf der Vorsitzende
ersucht, daß sich jene Feuerwehrmänner, welche damit einverstanden
sind, daß dem Kassier das Absolutorium ertheilt werde, erheben
sollen. Geschieht allseitig.
Nach Verlesung des Jahresberichtes ergreift Herr Bürgermeister
Dr. Tschurtschenthaler das Wort, und spricht im Namen der Stadt
Innsbruck der freiwilligen Feuerwehr die vollste Anerkennung und
den Dank für die Leistungen derselben aus, knüpft auch die Hoff‐
nung daran, daß die gesammte Feuerwehrmannschaft in Zukunft
sich mit dem gleichen Eifer und der gleichen Kraft zum Gedeihen
dieses edlen Instituts widmen werde und schließt mit einem kräftigen
„Gut Heil“ auf die Innsbrucker freiwillige Feuerwehr.
Vorsitzender bringt Herrn Bürgermeister mit einem innigen
„Gut Heil“ den wärmsten Dank im Namen des ganzen Körpers dar.
Schließlich wird der schon am 26. Jänner in der Komman‐
dantschaftsitzung gemachte Antrag wegen Ernennung der Ehrenmit‐
glieder des Hrn. Franz Thurner und Hrn. Dr. Stolz einstimmig
angenommen.
Am 5. Februar fand eine Tanzunterhaltung der freiwilligen
Feuerwehr Innsbrucks in den Redouten=Lokalitäten statt.
Am 12. Februar ½7 Uhr Früh ein Zimmerbrand bei
Herrn Tischlermeister Baumgartner. Ohne Allarmirung.
Am 26. Februar. Vormittag Kommandantschaftsitzung.
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Am 26. Februar Abends, maskirte Tanzunterhaltung in den
Redouten=Lokalitäten.
Am 3. März. Brand in Afling. Bereitschaft.
Am 7. März. Kommandantschaftsitzung, während derselben
Kaminbrand ½8 Uhr Abends im Gymnasialgebäude mit Allarmirung.
Alle drei Züge rückten mit den Geräthen aus ohne dieselben
zu verwenden. Nach einer halben Stunde wurde wieder in das
Magazin eingerückt. Nachher Fortsetzung der Kommandantschaft‐
sitzung, welche durch den Allarm unterbrochen worden war.
Am 9. März 1 Uhr N. M. Ofenrohrbrand in der Stift‐
gasse ohne Allarmirung.
Am 9. März 11 Uhr Nachts Brand in Hötting.
Die Häuser zum Gang (Schiendl) und zum Stiegele (Angermair.)
Als die Feuerwehr allarmirt wurde, rückten wegen der Nähe
Brandobjekts beinahe alle drei Züge vollständig aus, indem
fünf Spritzen und ein Theil der Steigergeräthe zur Verwendung
kamen. Hötting hat eine gute opferwillige freiwillige Feuerwehr,
welche leider von der Gemeinde zu wenig unterstützt wird, und da‐
her hauptsächlich auf die Hilfe der freiwilligen Feuerwehr von Inns‐
bruck angewiesen ist.
Das Feuer, dessen Entstehung nicht konstatirt werden konnte,
wurde auf die zwei obbenannten Objekte beschränkt und die Nachbar‐
häuser, welche in der größten Gefahr waren, ja sogar theilweise
schon brannten, wurden noch gerettet.
Die freiwilligen Feuerwehren von Mühlau, Pradl, Wiltau,
sowie die Spritze von Arzl, waren ebenfalls bei dem Brande betheiligt.
Eine Spritze von Hall kam jedoch nicht mehr in Verwendung.
Die Assikuranz der Betroffenen war eine verschwindend kleine,
glücklicher Weise wurde der größte Theil der Habseligkeiten gerettet.
Das Wetter war ein fürchterliches, Schneegestöber und eisig
kalter Regen wurde den wackern und opferwilligen Männern mit
einem durchdringenden Nordwind in Gesicht und Nacken geschleudert,
was sie jedoch keineswegs hinderte, ihre schwierige Aufgabe glänzend
zu lösen; auch die Ordnungsmannschaft bewährte sich als ein vor‐
treffliches Glied des Körpers, indem mit Aufbietung aller Mittel
die Ordnung aufrecht erhalten wurde.