Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1897

- S.11

Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe –
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen

Gesamter Text dieser Seite:
18
19
Derselben wohnten auch Se. kaiserliche Hoheit Herr Erzherzog
Ferdinand Karl, Artillerie=Director G. M. Mollik und der Platz‐
commandant nebst mehreren Officieren, Bürgermeister Wilh.
der Vertreter des Landesausschusses und Referent für Feuer= und
Brandversicherungswesen Prof. Payr, sowie die auswärtigen Wehr‐
männer bei. Alle Schulübungen zeigten von einer guten Schulung
der Mannschaft.
2 Uhr Nachmittag Sammlung auf dem Ausstellungsplatzt
zum Festzuge. An demselben nahmen ungefähr 4000 Mann und
12 Musikkapellen theil. Den Zug eröffneten 4 Standartenträge
zu Pferd; dann folgten aus dem Auslande die bairischen Feuer
wehren aus Lochhausen (München), Nürnberg, Jeddendorf, Unter
neukirchen, Kiefersfelden, Oberaudorf; ferner aus dem Inland
aus: Laibach, Klagenfurt, Villach, Salzburg, Bregenz, Bludenz
Feldkirch, Hohenems, Dornbirn. Dann folgten sämmtliche 13 deutsch
tirolische Bezirksverbände und zwar in einigen tausend Vertretern
die alle gleiche Uniformen trugen, das ein schönes Bild der Ein
tracht zeigte.
Der Festzug bot verschiedenen Freunden der Feuerwehr Ge
legenheit zu Sympathiekundgebungen und wahrlich eine Unzahl vor
Kränzen und Blumen wurden von den Bürgern der Stadt ge
spendet als bester Beweis der Ehrschätzung und Freundschaft.
Nachdem der Festzug auf dem Platze vor der Hofburg Au‐
stellung genommen, ertönte ein Alarmschuss und gleich rückte de
Innsbrucker Feuerwehr heran, die einzelnen Compagniecommar‐
danten machten die vorschriftsmäßige Meldung und schritten dam
sofort zur Ausführung der ihnen gestellten Aufgabe. Kaum war
die Innsbrucker Feuerwehr am Platze, so riefen zwei Alarmschüse
die Nachbarfeuerwehren herbei, die auch alsbald von Höttinz,
Mühlau, Pradl und Wilten angerückt kamen und sich zur Lösun!
ihrer Aufgaben anschickten. Die Dampfspritze bildete den würdiger7
Schluss dieser ansehnlichen Wehrmacht Die Sanitätsabtheilurg
hatte beim Brunnen neben dem Theater Aufstellung genommei.
Die Uebung gieng flott und mit Präcision von statten.
Die Aufstellung war so wie sie bei Schauübungen üblich it,
nämlich, dass dem Zuschauer ein Gesammtbild der Wehrkraft g‐
boten wird. Demgemäß waren zwei Compagnien der Innsbrucker
Feuerwehr an der k. k. Hofburg und eine Compagnie, sowie alle
vier Vorortefeuerwehren längs der Reitschule und dem Mauthause
postiert. Es bot ein imposantes Bild, als sämmtliche Hydranten
und Maschinen im Gange waren und mächtige Wasserstrahlen ihre
Wirkung unter kundiger Hand zeigten. An dem nördlichen Theile
der Hofburg wurde das Rutschtuch vom obersten Stockwerke aus
exerciert, um auch die Rettung von Menschen und Wertsachen zu
zeigen. Bei der nach der Uebung vorgenomenen und stramm durch‐
geführten Defilierung wurden die Innsbrucker Wehr sowohl als
ihre Kameraden in den Vororten auf der ganzen Linie für ihre
Leistungen bei dieser Uebung von den auswärtigen Wehrmännern
mmit dem Feuerwehrgruße Gut Heil freudigst begrüßt
Abends 8 Uhr Festkneipe in der Ausstellungshalle. Trotz des
schlechten Wetters war der Besuch ein sehr zahlreicher Unter den
Festgästen befanden sich der Bürgermeister mit mehreren Gemeinde‐
räthen, Prof. Payr, kaiserl. Rath Dr. Kofler als Vertreter des
Landesverbandes für Fremdenverkehr, die Gründer Riegl und
Kralinger, Metz 2c.
Herr Hermann Hueber hielt die Festrede, die man leider wegen
der zu großen Unruhe nicht hören konnte. Sie enthielt einen
Rückblick auf die Feuerwehrerlebnisse, ehrte in erster Linie den
Gründer Franz Thurner, wie die in späteren Jahren verdienten
Männer Josef Melzer, Egyd. Pegger, Dr. Otto Stolz, Alois
Epp und Victor Baron Graff und gedenkt zum Schlusse unseres
erlauchten Fürsten und Monarchen des Kaisers Franz Josef I.,
dessen Wahlspruch Viribus unitis ist und bringt auf ihn ein
dreifaches Gut Heil aus.
Gemeinderath Franz Thurner dankt für die Ehrungen seines
verstorbenen Vaters, dass die Feuerwehr Innsbruck nicht nur Ge‐
meinnützigkeit und Humanität auf ihr Banner geschrieben, sondern
dass sie auch Dankbarkeit für die Thaten ihrer Todten und Lebenden
zu üben weiß und ersucht, in diesem Sinne weiterzuwirken
Nachdem Zösmayr die verschiedenen Telegramme verlesen,
nahm Herr Jörgitsch aus Klagenfurt das Wort, rühmte die Ver‐
dienste des Obercommandauten Victor Baron Graff und widmete
24