Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1897

- S.7

Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe –
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen

Gesamter Text dieser Seite:
10
ausschuss 1120 fl. bewilliget, die sich auf 9 Feuerwehren vertheilen.
Unterstützungen verunglückter Feuerwehrmänner kamen nur zwei
vor mit einem Betrage von 20 fl.
Nach Berichterstattung des Cassiers Max Klammer wurden zwei
Anträge eingebracht und zwar bezüglich der Nachtwachen und
bessere Regelung der Pferdebespannung, d. h. Herbeiziehung der
Assekuranzen zur Ersatzleistung für anlässlich der Hilfeleistung zu
Grunde gegangener oder beschädigter Thiere.
Ersterer Antrag, bezüglich der Nachtwache, wurde dahin er‐
lediget, dass man jene Gemeinde, die dieselbe nicht ordnungsmäßig
ausführt, dem Löschinspector zur Anzeige bringt. Letzteres wird
durch die Verbandsleitung dem nächsten Gautage vorgelegt. Als
Vorort für den nächstjährigen Bezirkstag wurde Wilten bestimmt
und folgende Verbandsleitung gewählt: Obmann Franz Kerber,
Innsbruck; Obmannstellvertreter Josef Holzmann, Wilten; Schrift‐
führer Joh. Hoppichler, Innsbruck; Cassier Max Klammer, Inns‐
bruck; Ausschüsse Josef Neurauter, Pfaffenhofen; Al. v. Stadler,
Matrei; Anton Fritz, Wilten.
Nach einem sehr interessanten Berichte des Löschinspectors, den
wir wegen Raummangel übergehen müssen, war gemeinsamer
Mittagstisch in Rimmls Gasthaus, wo der Obmann auf den Kaiser
toastierte und hierauf um 3 Uhr Uebung der Feuerwehren von
Pfaffenhofen und Oberhofen, die sehr gut durchgeführt wurde.
31. Mai. Unter großartiger Betheiligung, namentlich seitens
der Nachbar=Feuerwehren, wurde der Altobercommandant Josef Melzer
zu Grabe getragen. Der lange Zug bewegte sich von der Grenzstraße
durch die Speckbacher=, Müller= und Leopoldstraße zur Triumph‐
pforte und von da durch die Maria Theresienstraße, den Markt‐
graben, Innrain zum städtischen Friedhof. Melzer gehörte dem
Feuerwehrkörper seit 1862 an.
Wie schon Eingangs erwähnt, fand er auch für sein verdienst‐
volles Wirken an höchster Stelle Anerkennung und die zahlreiche
Betheilung bei seinem Leichenbegängnisse bewies, wie geachtet er in
allen Feuerwehrkreisen war.
21. Juni. Commandantschafts=Sitzung. Genehmigung der
von J. Jörg ausgearbeiteten Exercier=Vorschriften.
11
6. Juli. Commandantschafts=Sitzung.
11. Juli. Hauptmusterung und Uebung. Schlag 10 Uhr
trafen die einzelnen Compagien auf dem zur Musterung bestimmten
Platze in der Fallmerayerstraße ein. Sie war in ihrer ganzen
Länge von Wehrmännern mit ihren Requisiten ausgefüllt. Den
großen Zug eröffneten die Veteranen des Feuerwehrcorps, die
Ordnungsmänner; ihnen folgte die Sanitätsabtheilung und dieser
die vier Compagnien unserer freiw. Feuerwehr; den Schlufs
bildete die Dampfspritze mit ihrer Bedienungsmannschaft. Die
Musterung nahm der Herr Bürgermeister W. Greil, geführt vom
Obercommandanten Baron Graff, vor. Aufmerksamkeit erregten
namentlich die großen Schubleitern neuester Systeme, von denen
die 1. und 3. Compagnie solche aus der Fabrik C. D. Magirus
in Ulm, die 2. Compagnie eine von der Firma Braun in Nürn‐
berg besitzt.
Nach durchgeführter Musterung wurde der 3. Compagnie das
Allarmzeichen gegeben und sofort rückte dieselbe in den Stadttheil
am linken Innufer ab, denn dort war die Uebungsaufgabe zu
lösen.
Die Aufgabe war folgende: An der Südwestseite des
Turnusvereinshauses ist ein Schadenfeuer ausgebrochen, das beim
Eintreffen der Feuerwehr bereits das Dach ergriffen hat. Die
3. Compagnie nahm derart Aufstellung, dass sie das Feuer links
und rechts flankierte, indem sie die große Magirusleiter freistehend
an der Südweststrecke des Gebäudes postierte und mit zwei Strahlen
das Feuer bekämpfte und dessen Weiterverbreitung verhinderte,
während die kleine tragbare Schubleiter bei der ersten Gartenein‐
fahrt aufgestellt und von dieser aus ein Wasserstrahl auf das Dach
entsendet wurde. Gar bald rückten die anderen Compagnien und
die Dampfspritze unter dem Commando des Obercommandanten zur
Unterstützung herbei. Sie wurden so aufgestellt, dass die 1. und
2. Compagnie von der Nord=(Straßen=) Seite aus mit je zwei
Strahlen in die Löschaction eingriffen und die 4. Compagnie dies
vom rückwärtigen Hofe aus that.
Die Dampfspritze hatte sich abseits vom Objecte am Inn
postiert und zur Löschaction vorbereitet.