Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1895

- S.6

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Der III. Zug war sofort am Platze, die übrigen Züge
der freiwilligen Feuerwehr, die Feuerwehren von Hötting und
Wilten folgten alsbald nach.
Den vereinten Bemühungen gelang es, den Brand, der
in Anbetracht der Baulichkeit für das Haus und die Umgebung
sehr gefährlich hätte werden können, zu löschen.
Am 3. März ¾12 Uhr nachts gab der Thürmer aber‐
mals das Feuerzeichen.
Es wurde ein Brand in Amras signalisiert. Im Hause
des G. Unterlechner in Amras war in der Holzlege Feuer
zum Ausbruche gekommen, das in kurzer Zeit das genannte
Haus und jenes des Al. Klotz vollständig mit Stall und
Stadel einäscherte.
Die Landfahrspritze eilte zum Brandplatze.
Am 4. März ordentliche Hauptversammlung. Der Ober‐
commandant eröffnete dieselbe und begrüßte den Herrn Bürger‐
meister Dr. F. Mörz, sowie die erschienenen Gemeinderäthe
Lorenz Neurauter, Prof. I. Menger und Hans Riegl und
erstattete seinen Thätigkeitsbericht, worin er dem Herrn Bürger‐
meister und dem Gemeinderathe den Dank ausspricht für das
warme Entgegenkommen, das Bürgermeister und Gemeinde‐
rath stets der Feuerwehr entgegengebracht, dankt den Mit‐
gliedern der Löschdirection für ihr kräftiges Eintreten für die
Feuerwehr im Gemeinderathe, den Bürgern der Stadt, die
ihre Gewogenheit, speciell im letzten Jahre, durch namhafte
Legate documentierten, sein Dank gilt endlich den Redactionen
der Tagesblätter, den Mitgliedern der Commandantschaft und
des erweiterten Ausschusses und sämmtlichen Mitgliedern der
Feuerwehr für ihr opferwilliges Zusammenwirken zur För‐
derung der Feuerwehrsache.
Nach Verlesung des Promemoria ergreift Herr Bürger‐
meister Dr. Mörz das Wort und versicherte die Feuerwehr‐
männer der vollen Sympathie des gesammten Gemeinderathes
und wohl auch des einsichtsvollen Theiles der Bevölkerung
Innsbrucks und forderte die Wehrmänner auf, auszuhalten
in ihrem schönen selbstgewählten freiwilligen Berufe im Dienste
der Nächstenliebe.
Nach den Berichten der Unterstützungs= und Verwaltungs‐
casse, die einen erfreulichen Zuwachs aufwiesen, erfolgte die
Vertheilung der Diplome durch Herrn Bürgermeister, wobei
er die Jungmannschaft aufforderte, diesen altgedienten, er‐
probten Männern in der Feuerwehr nachzustreben.
Das Diplom für 25=jährige Dienstzeit erhielten: Hans
Schwaighofer, Cassier der Verwaltungscasse, Rottenführer‐
Stellvertreter und Spritzenmeister im I. Zug und Anton
Wagner, Spritzenmeister im I. Zug; für 20=jährige: Anton
Prantl, Sanitätsführer, Johann Virag, Spritzenmeister
im III. Zug und Victor Hernegger Rottenführer=Stell‐
vertreter im III. Zug; weiters für 10=jährige: Josef Mar‐
zani, Sanitätsmann, Josef Schuster, Spritzenmann im
III. Zug, Wilhelm Knapp, Spritzenmann im III. Zug und
Franz Kiechl, Spritzenmann im III. Zug.
Nun erfolgte die Vertheilung der definitiven Aufnahms‐
karten und Abnahme des Handgelöbnisses.
Zum Schlusse wollen wir noch einen Antrag der Com‐
mandantschaft erwähnen, der einstimmig angenommen wurde.
Derselbe lautet:
„Feuerwehrmitglieder, welche nach 20=jähriger pflicht‐
getreuer Leistung ihres Feuerwehrdienstes sich zur Fortsetzung
desselben geistig oder körperlich nicht mehr geeignet fühlen
oder aus anderen Gründen jenen nicht mehr zu versehen ver‐
mögen, können nach Ermessen der Commandantschaft noch
weiters bei unbescholtenem Charakter als „Feuerwehrmitglieder
außer Dienst“ im Feuerwehr=Status verbleiben und genießen
nach ihrem Ableben das Recht der activen Mitglieder hin‐
sichtlich der Begleitung der Leiche durch Feuerwehrmannschaft
mit Musik, doch findet eine Umwandlung der Kosten der
Letzteren in eine Geldvergütung an Hinterbliebene nicht statt.