Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1894
- S.6
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verbandes auf die Stadt Meran und deren außerordentliche
Gastfreundschaft, dann die des Prof. Carl Payr und des
Cooperators P. Hueber, der namens der Geistlichkeit die
Feuerwehren der herzlichsten Sympathien versicherte.
Nach der Festtafel war Festvorstellung „die Tiroler
Helden von 1809“.
In der am 9. September fortgesetzten Abgeordneten‐
sitzung wurde unter anderem Innsbruck als Vorort für den
20 Gautag im Jahre 1897 bestimmt, in welchem Jahre die
Innsbrucker Feuerwehr ihr Jubiläum des 40jährigen Bestandes
feiern wird.
Nach allseitigen Bemühungen und Anstrengungen, dass
die Mitglieder des alten Gauverbandsausschusses auch ferner‐
hin ausharren und die Leitung übernehmen, mit der Moti‐
vierung, dass die Verbandsleitung in Innsbruck wegen den
Centralbehörden verbleiben müsse, beschloss endlich der alte
Gauverbandsausschuss den Karren 3 Jahre weiter zu ziehen. Die
Verbandsleitung ist demnach zusammengesetzt: Al. Epp, Gau‐
verbands=Obmann; Victor Br. Graff, Obmannstellvertreter;
Jos. Jörg, Cassier; Jos. Sattleder, Schriftwart; ferner die
Ausschüsse: Christof Hummel, Anton Lener, sämmtliche der
Innsbrucker Feuerwehr, und Joh. Holzmeister in Mühlau.
Die großartigen Sympathien, die den Feuerwehrmännern
von Seite der Meraner Bevölkerung in so überreichem Maße
entgegengebracht wurden, veranlassten den Gauverbandsaus‐
schuss, am Schlusse des Festes nachstehendes Plakat zu ver‐
öffentlichen:
An die freiw. Feuerwehr und Feuerwehrfreundliche Be‐
völkerung von Meran und Umgebung!
Der überaus freundliche Empfang und die herzliche, gast‐
freundliche Aufnahme, welche die Feuerwehren aus fern und
nah hier gefunden, veranlassen den Unterzeichneten, den tief‐
gefühlten Dank auszusprechen, mit der Versicherung, dass die
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Tage von 1894 ebenso unvergesslich in unserer Erinnerung
bleiben werden wie die Tage von 1874. „Gut Heil!“
Der Gauverbandsausschuss.
Am 3. October. Zu der Herbst= und Schlufsübung stellte
Herr Bürgermeister folgende Aufgabe: Dachfeuer zur Nacht‐
zeit in der Mariahilferstraße Nr. 46 bei heftigem Südwinde.
Beim Eintreffen der Feuerwehren steht der Dachstuhl in hellen
Flammen. Die Dampfspritze ist in Reparatur, daher unbe‐
nützbar. Diese wegen der Terrainverhältnisse nicht leichte
Aufgabe wurde von unserer Feuerwehr zur vollen Zufrieden‐
heit gelöst.
Am 9. December um ½8 früh signalisierte der Thürmer
Feuer in der Maria Theresienstraße bei Klammer. Es war
dort Kellerbrand ausgebrochen, der vom Hauseigenthümer
und einigen Feuerwehrmännern gelöscht wurde.
Zum Schlusse sei nochmals derjenigen gedacht, die in
die große Armee einrückten, es möge ihnen die Erde leicht sein!
Wenn wir nun einen Rückblick auf die eben aufgezählten
Ereignisse werfen, so müssen wir insbesondere des Gautages
in Meran gedenken.
Wie bekannt, bestand beinahe der gesammte Gauverbands‐
ausschuss und der Ausschufs der Unterstützungscasse schon seit
einer längeren Reihe von Jahren fast nur aus Mitgliedern
der Innsbrucker Feuerwehr=Commandantschaft und seit dem
Tode des unvergesslichen Dr. Otto Stolz kam auch die ganze
Leitung nach Innsbruck. Der Sitz der Unterstützungscasse
des Gauverbandes ist satzungsgemäß schon seit Beginn der‐
selben in Innsbruck. Das ungeheuere Anwachsen der Arbeit
im Verbande, sowie die Sorge für die Innsbrucker freiw.
Feuerwehr, bewog die dem Gauverbandsausschusse angehörigen
Mitglieder der Innsbrucker Feuerwehr endlich im heurigen
Jahre den Beschluss zu fassen, die Stellen niederzulegen und
dem Gautage zu erklären, dass sich die hiesigen Mitglieder