Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1875

- S.8

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6
20 ordentliche
Spritzenübungen
20 außerordentliche
15 ordentliche
Schlauchübungen
15 außerordentliche
4 Zugsübungen.
III. Zuge allein
1 Haupt‐
Musterung
1 Nach‐
20 ordentliche
Steigerübungen
10 außerordentliche
20 ordentliche
Spritzenübungen
9 außerordentliche
20 Schlauchübungen
1 Hydrantenübung
4 Zugsübungen.
Folglich wurden von der Feuerwehr im Ganzen 296 Uebungen
abgehalten.
Im Verlaufe des Jahres waren nur 2 Windwachen nöthig,
welche der III. Zug hielt.
Die Mannschaft ist eine wohldisciplinirte und kann deren
Opferwilligkeit nicht genug belobend hervorgehoben werden.
Als Frühjahr=Hauptübung wurde der Brand am 3 Juli
in Wiltau angenommen.
Besondere Erwähnung verdient die Herbst=Hauptübung,
indem dort zum ersten Male die freiwilligen Feuerwehren der Vor‐
orte Wiltau, Mühlau und Hötting im Vereine mit der Feuerwehr
von Innsbruck arbeiteten.
Zur Herbst=Hauptübung, welche Sonntag den 10. Oktober
Nachmittags in Gegenwart Ihrer Excellenzen des Herrn Statt‐
halters Grafen Taaffe und des Herrn Landeskommandirenden FML.
Grafen Thun, des Herrn Hofrathes Vorhauser, des Herrn Landes‐
hauptmannes Dr. Ritter v. Rapp, sowie der löblichen Stadtvertretung
mit dem Herrn Bürgermeister Dr. Tschurtschenthaler an der Spitze,
und vieler hervorragenden Ehrengäste und Fachmänner stattfand,
— 7 —
war das nach allen Richtungen Freistehende städtische Fleischbank‐
gebäude als fingirtes Brandobjekt gewählt.
Nach Versammlung der genannten Honoratioren am Markt‐
platze ließ der Feuerwehr=Oberkommandant mit Schlag ½4 Uhr
durch seinen Signalisten die Führer der vor dem Haupt=Spritzen‐
magazine und an der Innbrücke aufgestellten drei Züge der Stadt‐
feuerwehr rufen, und wies sie dann an, mit dem II. und III. Zuge
den in der Mitte des Fleischbankdaches ausgebrochnen Brand zu löschen,
mit dem I. Zuge aber das Tschurtschenthaler=Haus und damit
den alten Stadttheil vor Ansteckung durch Flugfeuer zu schützen.
Dieser Befehl wurde von den Zugführern sofort an ihre Abthei‐
lungen weitergegeben, demzufolge der I. Zug unter Anwendung seiner
Schubleiter an der Straßenseite und der Hakenleitern und des
Gesimsbockes über den Gewölbe=Vorbau das Dach des Hauptgebäudes
mit den zwei Spritzen schützte, während der II. und III. Zug nach
Aufstellung ihrer zwei Schubleitern an der Fronte der Fleischbank
mit Benützung der Dach=Steckleitern den Brand direkt angriffen.
Da der längs der Fleischbank laufende Kanal wasserlos war, und
wegen seiner verfehlten Anlage es leider auch bleiben mußte, so
hatte man das Wasser aus dem über den Marktgraben laufenden
Kanale zu nehmen, was nur dem I. Zuge zu Statten kam, hingegen
die Arbeit des II. und III. Zuges beeinträchtigte, denn sie bedurften
großer Schlauchlängen, um so mehr als ihnen nur die Kanalöffnung
am Eingange in die Seilergasse zu Gebote stand. In Folge dessen
war für den II. Zug das direkte Wasserspenden vom Kanale aus
in"s Feuer geradezu unzuläßig und es mußte die eine der Maschinen
dieses Zuges, welche dort neben jener des III. Zuges postirt war,
der andern als Zubringer dienen.
Nachdem alle Abtheilungen der Innsbrucker Feuerwehr mit
den erforderlichen Geräthen in Thätigkeit waren, rückten die Vor‐
ortsfeuerwehren an den von der Ordnungsmannschaft und vom
k. k. Militär zur Straßensperre gezogenen Kordon vor und em‐
pfingen gleichfalls vom Oberkommandanten die Befehle zum Ein‐
greifen und zwar: Wiltau mit Schubleiter und einer Spritze zum
Schutze des Hofschmiedhauses und mit der zweiten Spritze zur Un‐
terstützung des Innsbrucker II. Zuges; Mühlau und Hötting