Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1875
- S.7
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Gesamter Text dieser Seite:
Um 7 Uhr marschirte die Feuerwehr mit ihren Geräthen in
vollster Ordnung zum Bahnhofe, in Innsbruck angekommen, wurden
selbe von der Mannschaft in das Magazin gebracht.
Die Ordnung, Disziplin und große Ausdauer der Mannschaft
möge an diesem Platze ihre Anerkennung finden.
3. Der Brand in Wilten, welcher in Folge Blitzschlages ent‐
stand, wurde vom früheren Thürmer etwas zu spät angezeigt. Die
freiwillige Feuerwehr rückte um 1¼ Uhr Mittags mit allen Geräthen
aus, weil von der Stadt aus gesehen, man zu der Meinung veranlaßt
wurde, es brenne der südliche Theil des Daches der Pfarrkirche.
Es war jedoch einige 100 Schritte südlich davon ein Futter‐
stadl mit Stallung, welche in Flammen standen.
Die Abprotz=Spritzen wurden an den Ritschenöffnungen auf‐
gestellt; eine Maschine wurde in der Hälfte des Weges vom Wasser
bis zum Brandobjekte aufgestellt, welche von mehreren Maschinen
gespeist wurde; die Landfahrspritze endlich wurde zum direkten Angriff
verwendet und wurde das Feuer in kürzester Zeit bemeistert.
Die Wiltauer freiwillige Feuerwehr konnte erst nach unserer
Ankunft in volle Thätigkeit treten, weil selbe zu wenig Schläuche
hatte, und wir ihnen, was nöthig, zu Verfügung stellen mußten.
Die Bahnhofspritze konnte nur unwesentliche Dienste leisten,
weil sie leider nicht mit dem tirolischen Normalgewinde versehen ist.
Die freiwillige Feuerwehr von Mühlau kam nicht in Ver‐
wendung, obwohl sie in sehr kurzer Zeit am Brandplatze erschien.
Gegen 4 Uhr Nachmittags wurde im Magazin mit den Ge‐
räthen eingerückt.
4. Der Brand in Oberhofen, welcher durch Fahrläßigkeit am
18. August 10 Uhr Vormittags entstand, legte 25 Wohn= mit eben‐
soviel Oekonomie=Gebäuden, also nahezu das halbe Dorf in Asche.
Obige Ortschaft ist 6 Stunden von Innsbruck entfernt. Um
11 Uhr kam der erste Hilferuf und gleich darauf verließ die Knau‐
stische Landfahrspritze mit circa 1200 Schläuchen und entsprechender
Mannschaft die Stadt, langte circa um 2 Uhr am Brandplatze an,
als eben das 25. Objekt von den Flammen ergriffen wurde. Die
Spritze arbeitete mit 1000“ Schläuche und bewirkte dadurch, daß
der Weiterverbreitung des Brandes energisch Einhalt gethan wurde.
Der Ueberschuß der Schläuche wurde an die mit dem Normal‐
gewinde versehene Spritze von Rietz zur Benützung abgegeben; wacker
wurde gearbeitet bis es nachtete und die Gefahr der Weiterver‐
breitung des Feuers vorüber war.
Ueber Nacht blieb die Maschine zur Vorsicht am Platze, und
des andern Morgens wurde die Rückfahrt angetreten.
Um von der ganzen Thätigkeit der freiwilligen Feuerwehr ein
richtiges Bild zu geben mögen noch die Uebungen aller drei Züge
hier Platz finden.
Es wurden vom Oberkommandanten geleitet, folgende Gesammt‐
übungen abgehalten:
1 Chargenübung aller drei Züge;
1 Zugsübung mit der Mannschaft aller drei Züge beim
Gautage in Hall, und die Herbsthauptübung im Vereine mit den
freiwilligen Vororts=Feuerwehren von Wiltau, Mühlau und Hötting.
Ferner fanden statt vom:
I. Zuge allein
1 Haupt‐
Musterung
1 Nach‐
20 ordentliche
Steigerübungen
15 außerordentliche
15 ordentliche
Spritzenübungen
15 außerordentliche
10 ordentliche
Schlauchübungen
10 außerordentliche
4 trockene Zugsübungen.
II. Zuge allein
1 Haupt‐
1 Nach‐
20 ordentliche
20 außerordentliche
Musterung
Steigerübungen