Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1979
- S.43
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S. Referat des Bezirksfeuerwehrinspektors Branddirektor
Ind. A n Je T m à 1 P:
Nach einleitenden bankesworten des Herrn Bezirksfeuerwehr¬
kommandanten an die Verantwortlichen der Stadtgemeinde
Innsbruck, sowie des Bundes- und Landesfeuerwehrverbandes,
und auch an den Sachreferenten der Tiroler Landesregierung,
Herrn Dipl. Ing. Alois Parti, beginnt Bezirksfeuerwehr¬
inspektor Branddirektor Ing. Thomas An germai r
sein ausführliches Referat unter Hinweis auf den aufliegenden
schriftlichen Tätigkeitsbericht der Feuerwehr Innsbruck
über das Jahr 1978 mit der analytischen Bemerkung, daß
der Begriff"crash fire“ heutzutage für die Mehrzahl der
Brände gebraucht werden kann. Dieser Umstand nötigt die
Feuerwehren, anstelle einer Generalalarmierung stoßtrupp¬
ähnliche Kräfte zu bilden. In manchen Gemeinden müßten
dazu Gemeindebedienstete herangezogen werden, in Innsbruck
übernimmt die Berufsfeuerwehr diese Rolle des Stoßtrupps
Aber gerade das restliche Unfallgeschehen bildet den harten
Kern der Einsätze, die nur in Zusammenarbeit mit den
freiwilligen Einheiten geleistet werden können. Deutlich
sichtbar wurde das Fehlen der Freiwilligen Feuerwehren beim
Gerngross-Brand“ in Wien
Die Vielfalt der Gefahren zwingt die Feuerwehren, im Er¬
kennen ihrer überforderung einen Unfallabwehrkompromiß ein¬
zugehen. Oft ist dabei der Sicherheitsabstand der letzte
Schutz für die Einsatzkräfte. Das heutige Einsatzbild -
crash fire mit bis zu 2.000 Grad Celsius, giftige Gase,
Hochhausbrände, chemäsche und technische Unfälle, sowie
Gefährdung durch strahlendes Material - zwingen zu einer
Ausbildung, die über die Vorbereitung zur reinen Brandbekämpfung
hinausgeht. Als Voraussetzung für einen schlagkräftigen
Einsatz dient auch ein moderner Nachrichtendienst, der ohne
Bildschirm-Terminals und Datenverarbeitung nicht auskommt.
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Darüberhinaus widmet sich die Innsbruck Feuerwehr
speziell der vorbeugenden Brandverhütung, wobei 70
besonders brandgefährdete Betriebe mit automatischen
Meldern an die Brandme ldezentrale der Berufsfeuerwehr
angeschlossen sind. Lediglich bei 2 s der einlangenden
automatischen Alarmierungen handelt es sich um Fehl¬
alarmierungen. Um einen raschen Einsatz zu ermöglichen,
sind Vorerkundungen mit Datenerfassung sowie ausgearbeitete
Einsatzpläne vonnôten. Daß sich die Zusammenarbeit der
Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren bei der
Bewältigung dieser Probleme und bei der kombinierten Unfall¬
abwehr in Innsbruck bewährt, geht klar aus der geringen
Unfall-Schadenbelastung unserer Stadtgemeinde hervor.
Anschließend weist der Referent ganz besonders nochmals
darauf hin, daß das Fehlen eines 45—Tonnen-Kranes im
Hinblick auf den steigenden Schwerlastkraftfahrzeugverkehr
im Stützpunkt Innsbruck nicht mehr zu verantworten ist. In
Tirol sollten sogar mehrere derartige Kraftfahrzeuge in
Stützpunkten bereit gestellt werden.
Branddirektor Ing. Thomas An germair richtet sodann
an alle Anwesenden die eindringliche Narnung vor den Ge¬
fahren des Transportes giftiger und gefährlicher Güter,
insbesondere im Durchgangsland Tirol. Nach einer ausführ¬
lichen Schilderung der bezüglichen Gefahren fordert der
Vortragende weitere verbesserte gesetzliche Bestimmungen
über den Transitverkehr mit gefährlichen Gütern. Er zählt
nur beispielhaft 10 der dringlichsten Maßnahmen auf diesem
Gebiet auf, deren Verwirklichung unumgänglich ist, darunter
das unumschränkte Kontrollrecht der Transit länder über den
Durchgangsverkehr, Verbot der Durchfahrt, Konvoiverkehr mit
Sicherung durch Feuerwehrkräfte, Gefahrentransporte auf der
Bahn, eine verbesserte Ausbildung und Ausrüstung auf diesem