Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1889

- S.4

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Einleitung und
Kaum ist ein Jahr so einfach, so normal verronnen wie dieses, so daß unser diesjähriger
Bericht nicht viel Nennenswertes enthalten kann. Weder äußere Einflüsse (mit Aus‐
nahme des Todfalles unseres hochgeschätzten und allseitig verehrten Gauvorstandes Dr. Otto Stolz
in Hall, dessen Wirken wir noch später beleuchten werden) noch andere bemerkenswerte Ereignisse
griffen in die Vereinsangelegenheiten, so daß sich diese durchwegs im ruhigen Geleise bewegten.
Und doch möchten wir dieses unscheinbare, ruhige Jahr eines der segensreichsten nennen, es
war das Jahr zielbewußten Strebens, das Jahr der Arbeit, ein Jahr innerer Festigung.
Was wäre ein Heer, das sich nur im Kriege, — ein Verein, der sich nur in großer Noth
zusammenschaart, dem augenblicklichen Schaden abzuhelfen? Das segenbringende Ineinanderwirken
kann nur dann festen Halt, dauernden Bestand haben, wenn sich die freundschaftlichen Bande enger
schließen und sich jeder Einzelne als unauflöslicher Bestandtheil des Ganzen betrachtet, eingedenkt
des Wahlspruches: Einer für Alle, Alle für Einen.
Die Geschäfte im verflossenen Jahre wurden in 17 Versammlungen erlediget und zwar in
einer ordentlichen, einer außerordentlichen General=Versammlung, in 11 Kommandantschafts= und
4 erweiterten Ausschußsitzungen.
Der praktische Dienst wurde wie alljährlich während des Sommers in einzelnen Rotten,
Abtheilungen, in Zügen geübt, und das einheitliche Zusammenwirken durch 3 Hauptübungen zum
Ausdrucke gebracht. Die Betheiligung, wie rückwärts in der Tabelle ersichtlich ist, war eine rege,
eine erfreuliche.
Am 27. Juli betheiligte sich beinahe die ganze freiw. Feuerwehr Innsbrucks mit Fahne und
Musik an dem Leichenbegängnisse unseres unvergeßlichen Ehrenmitgliedes, Gauverbands=Vorstandes
und Bürgermeisters Dr. Otto Stolz und legte einen Kranz auf dessen Grab.
Hier erlauben wir uns dieses verdienstvolle Leben näher zu beleuchten:
Als Sohn eines Bergbeamten in Hall im Jahre 1839 geboren, war er schon als Student
in Innsbruck ein eifriger Turner. Anfangs der 60ger Jahre kam er als junger Advokaturs‐
Concipient nach Hall zum Advokaten, späteren Bürgermeister Dr. Rautenkranz.
In dieser Eigenschaft gründete Dr. Stolz im Jahre 1863 den Haller Turn=Verein und
zwei Jahre später, das Nützliche mit dem Praktischen verbindend, die freiw. Haller=Turnfeuerwehr
und zw. unter den denkbar schwierigsten Verhältnissen, von denen er selbst sagt, daß er froh sein
mußte, wenn er für dieselbe, abgesehen von Achtung, nur Duldung erkämpfen zu können wagte.
Aber unentwegt gieng der schlichte, gerade Mann seinen Weg und brachte den Turn=Verein
und die Feuerwehr in Hall zu gedeihlicher Entwicklung.
Dr. Stolz war ferner einer der ersten, die in Deutschtirol allenthalben an die Gründung
von freiw. Feuerwehren dachten und diesen Gedanken auch praktisch verwirklichten und stellte so sein
Leben in den Dienst der Feuerwehr bis zu seinem letzten Athemzuge.
Im Jahre 1872 war Dr. Stolz nicht der letzte, der für eine Vereinigung sämmtlicher
deutsch=tirolischen freiw. Feuerwehren in die Schanzen trat mit Herz und Sinn und nur dem
vereinten Wirken dieses ausgezeichneten Mannes und seiner Freunde ist es zu danken, daß diese
Vereinigung, der Gauverband, jetzt so achtunggebietend als eine Armee von über 7000 Mann
im Lande dasteht.
Die Gründung des Gauverbandes erfolgte in Lienz im Jahre 1872 von nur 7 Feuer‐
wehren, zu denen im nächsten Jahre weitere 6 Feuerwehren kamen.
Auf dem 1. Gautage in Innsbruck im Jahre 1873 wurde Dr. Stolz von sämmtlichen
Delegirten, wohl wissend, mit welchen Mannestugenden und welchem Eifer sich dieser Mann der
Feuerwehrsache annahm, einstimmig zum Gauverbands=Obmanne gewählt, welche Stelle er bis zu
seinem heuer leider zu früh erfolgten Tode inne hatte.
Verzeichnis.
Losef Peer.
uter.
lois. Knapp Wilhelm. Fritz Johann.
n Geräthen:
III. Zug.
Epp Alois, Zugsführer.
Schlechl Jakob, Zugsführer=Stellvertreter.

Kastner Johann, Geräthemeister.
Kuen Jakob, Signalist.
Steiger:
Dietrich Georg, Rottenführer.
Hupfau Alois, Rohrführer.
Hladik Franz,

Gutleben Johann, Steiger.
I] Walcher Georg,

Kohler Wilhelm,

Hupfau Franz,

Koll Michael,

Geiger Alois,
7
Freißeisen Josef,

Maier Anton,
9
Stolz Josef,
7
Ostermünchner Karl, ‐
Unterlugauer Josef,

Geiger Josef,

Maurer Max,

Gatterer Heinrich,

Pfanzelter Johann,

Schinkowitz Karl,

Ostermünchner Alois ‐
Spritzenmannschaft:
I. Spritze.
Sylvester Ludwig, Rottenführer.
Schlechl Jakob, Rottenführer=Stellvertreter.
Schauer Ferdinand, Spritzenmeister.
Plattner Josef, Spritzenmann.
Huber Alois,
Anton Nußbaumer (zugleich Kommandant des IV. Zuges). Technischer Rath Josef Mayr. Magazins‐
(Schriftführer. Adjutant Josef Sattleder, II. Schriftführer. Schlauchobmann Johann Hoppichler.
IV. Zug.
Nußbaumer Anton, Zugsführer und Ober‐
kommandant=Stellvertreter.
Halbeis Anton, Zugsführer=Stellvertreter.
Felder Kamil, Geräthemeister.
Müller Alois, Signalist.
Wackerle Lenz, ‐
Steiger:
Norer Jakob, Rottenführer.
Norer Johann, Rohrführer.
Wackerle Heinrich,
7
Steiger.
Zorn Franz,
Singewald Ludwig, ‐
Schauer Romed,

Gundolf Eduard,

Häuptl Josef,
7
Zeue Benedikt,
7
Mader Eduard,

Bernhard Bernhard, ‐
Paoli Franz,
7
Müller Franz,

Wild Johann,

Moser Johann,

Grünes Georg,

Inwinkl Andreas,

Spiegl Rudolf

Moser Alois,

pritzenmannschaft: