Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1888

- S.14

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des § 24 der tirolischen Feuerlöschordnung und der daraus entstehen‐
den Konsequenzen aufmerksam.
27. Juli. Commandantschafts=Sitzung. Besprechung von Per‐
sonalien.
28. Juli. In dem mit den Ortswappen der dem deutschtirolischen
Gauverbande angehörenden Feuerwehren, sowie mit Transparenten und
Fahnen in den Reichs=, Landes= und Schützenfarben schön und ge‐
schmackvoll dekorirten und elektrisch beleuchteten Garten bei Summerer
versammelten sich abends die Feuerwehrmänner Innsbrucks fast voll‐
zählig, um ihrem wackeren Obercommandanten Viktor Baron Graff
die herzlichsten Glückwünsche zu seinem Namensfeste darzubringen. Nach‐
dem die Feuerwehrkapelle (wie bereits bekannt fungirt die Musikkapelle
von Hötting unter der Leitung ihres Kapellmeisters Thönig als solche)
einige Piecen des Programms vorgetragen hatte, die sowohl Einheimische
wie Fremde vollauf befriedigte, überreichte der Obercommandant=Stell‐
vertreter, Zugsführer Anton Nußbaumer, dem Obercommandanten
namens der Feuerwehrkameraden einen hübschen Blumenstrauß, worauf
Zugsführer Alois Epp in schwungvoll gehaltener Rede den Gefühlen
der Feuerwehrmänner für ihren Führer und für die edle humane
Feuerwehrsache Ausdruck verlieh. Mit dem Versprechen namens der
Feuerwehrkameraden stets treu zu ihrem erprobten Führer zu halten
in Freud und Leid nach dem so schönen Wahlspruche „Einer für Alle,
Alle für Einen“ schloß Redner seine mit allgemeinem Beifalle aufge‐
nommene und durch Zustimmungs=Kundgebungen häufig unterbrochene
Rede. Während des nun folgenden Toastes auf den Obercomman‐
danten wurde ein kleines Feuerwerk abgebrannt.
Sichtlich gerührt dankte der Obercommandant den Fenerwehr‐
männern für diese Aufmerksamkeiten und mit dem Versprechen, wie
bisher auch fernerhin stets treu zu ihnen wie zur edlen Feuerwehr‐
sache zu halten, verband er auch die Bitte, die Kameraden mögen ihn
auch so treu und wacker wie bisher in Ausübung seines Amtes unter‐
stützen. Von brausendem dreifachen Gut Heil! begleitet, gaben die
Feuerwehrmänner ihrem Führer das Versprechen und besiegelten damit,
wie ein späterer Redner so treffend erwähnte, neuerdings den bereits
zum Manne herangereiften Treuebund zwischen Führer und Mannschaft.
Allgemeinen Jubel erregten die Zuschriften und Telegramme, welche
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zum Festabende eingelangt waren, so namentlich das Schreiben des
jüngst zum Ehrenmitgliede der Feuerwehr ernannten Altbürgermeisters
Herrn Karl Adam und das Telegramm der Turnerfeuerwehr von
Hall und des Vorstandes des Gauverbandes Dr. Otto Stolz von
Hall. Auch die Nachbarfeuerwehren von Hötting und Pradl waren
durch ihre Commandanten vertreten. Ebenso hatte die Bedienungs‐
mannschaft der Dampfspritze der kameradschaftlichen Einladung Folge
geleistet und war der Turnverein durch mehrere Mitglieder beim Feste
vertreten.
1. August. Außerordentliche Generalversammlung behufs der
Delegirtenwahlen für den Bezirks=Feuerwehr= und den Gantag.
Diese Versammlung, welche von 142 Mann besucht war, wurde
vom Obercommandanten eröffnet, der hiebei den in der Versammlung
in Vertretung des Bürgermeisters anwesenden Vicebürgermeister Herrn
Wilhelm Greil herzlich willkommen hieß. Einstimmig wurden hierauf
die Anträge der Commandantschaft angenommen, wodurch den Ord‐
nungsmännern gleichte Rechte und Pflichten wie den aktiven Feuerwehr‐
männern eingeräumt und weiters die Schlauchmannschaft unter einen
gemeinsamen Obmann gestellt wird, der sie im erweiterten Ausschusse
zu vertreten und die Exercitien zu leiten hat.
Herr Vicebürgermeister, Wilhelm Greil, ergriff nach Beendigung
dieser Verhandlungen das Wort, und überbrachte den zwei wackeren
Männern, die beim Brande des Schumacher"schen Etablissements fünf
Menschen vom Tode des Erstickens retteten, die Anerkennung des
Stadtmagistrates und der Commandantschaft in Gestalt von Diplomen.
Die beiden muthigen, umsichtigen Männer, von denen wir schon früher
Erwähnung thaten, sind Herr Alois Oefner, Steigerrottenführer im
zweiten Zuge und Franz Kerber, Commandant des zweiten Zuges.
Mit ungetheilter Freude wurden die den Ueberreichungsakt begleitenden
Worte des Herrn Vicebürgermeisters von den Anwesenden aufge‐
nommen.
Außer diesen beiden Diplomen hatte der Vertreter der Stadt
auch noch die angenehme Pflicht, an 21 Feuerwehrmänner Anerken‐
nungs=Diplome zu vertheilen und zwar an 19 Mann für 10jährige
und an 2 Mann für 20jährige ununterbrochene Dienstzeit bei der
Freiwilligen Feuerwehr und er beendete diesen Akt damit, daß er den