Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1888
- S.11
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
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13 Dienstjahren), Halbeis Anton (mit 16 Dienstjahren), Keller Alois
(mit 20 Dienstjahren), Prasthofer Ludwig und Camill Felder (mit je
25 Dienstjahren). Der Festabend nahm den animirtesten Verlauf, in
dem passende Toaste mit gemüthvoll vorgetragenen Liedern und komi‐
schen Vorträgen angenehme Abwechslung boten. Im weiteren Verlaufe
des Festabends überreichten die Mitglieder dieses Zuges jedem ihrer
beiden Veteranen, Prasthofer Ludwig und Camil Felder aus Dank‐
barkeit und Anerkennung für ihr durch ein Vierteljahrhundert ununter‐
brochen fortgesetztes Wirken im Sinne der so humanen Feuerwehrsache
durch den Commandanten Anton Nußbaumer ein wohlgelungenes Porträt
in hübscher Einfassung. Gerührt sprachen die beiden wackeren Männer
in schlichten Worten, ihren Kameraden den Dank für diese Aufmerk‐
samkeit aus.
Hiemit hatte der offizielle Theil des Festabends sein Ende erreicht,
was die Anwesenden jedoch nicht hinderte im gemüthlichen Beisammensein
bis nach Mitternacht auszuharren und erst um diese Zeit verabschiedeten
sich die Gäste mit dem aufrichtigen Wunsche, es möge diese Abtheilung
unserer Feuerwehr in Eintracht noch viele Jahre blühen und gedeihen.
6. Mai. Florianiamt in der St. Johanniskirche.
6. Mai. Beerdigung des Steiger=Rottenführers August Lerch,
der ein Opfer seiner Pflichterfüllung geworden.
Die Feuerwehr erlitt durch diesen Hingang einen herben Verlust,
er war ein eifriges Mitglied, ein tüchtiger Führer und guter Kamerad.
11. Mai. Musterung und Versammlung des ersten Zuges. Nach
beendeter Musterung im Hauptmagazine versammelte sich der erste Zug
beim goldenen Löwen, um die nöthigen Wahlen vorzunehmen. Der
Zugscommandant Paul Rissinger eröffnet die Versammlung, ersucht
zur Neuwahl eines Zugsführer zu schreiten und, nachdem er schon so
lange im Dienste, ihm einen Nachfolger zu geben.
Den Vorsitz übernimmt der Obercommandant=Stellvertreter Anton
Nußbaumer und gedenkt in erster Linie der Verdienste des scheidenden
Führers um die Feuerwehrsache und speziell des ersten Zuges in seiner
beinahe 21jährigen Dienstzeit.
Als Zugsführer wurde der bisherige Rottenführer Max Klammer,
als Rottenführer Anton Obholzer und Peter Moser gewählt.
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Der inzwischen erschienene Obercommandant dankt dem alten ab‐
tretenden Zugsführer in warmen anerkennenden Worten für seine treue
und diensteifrige Pflichterfüllung während dieser langen Zeit.
Den neu gewählten Zugsführer ersucht er auch künftighin mit
gleichem Eifer dem Körper zu dienen.
Weiters, fährt der Obercommandant fort, sind es 25 Jahre, seit
die erste Metzische Spritze in der Landeshauptstadt ihren Einzug hielt.
Seit 17 Jahren commandirt unser lieber Kamerad Obholzer die
Bedienungsmannschaft dieser Spritze und die Kameraden gestatten mir
diesen Anlaß dazu zu benützen ihm namens der ganzen Feuerwehr und
der Commardantschaft den aufrichtigsten herzlichsten Dank für sein
uneigennütziges aufopferndes Wirken auszusprechen, womit er durch
eine solche Reihe von Jahren stets einer der Mitträger von Freud
und Leid der Feuerwehr war. Er hat es verstanden seine Leute zu‐
sammenzuhalten, denn noch mehrere sind hier, die viele Jahre mit ihm
bei der Spritze standen und noch stehen. Indem ich den Herrn Obholzer
ersuche noch weitere 25 Jahre der Spritze als Commandant anzuge‐
hören, lade ich sie ein, Kameraden, dem ausgezeichneten wackeren Rot‐
tenführer ein dreifaches Gut Heil! zu bringen.
Alle Anwesenden stimmten freudig in diesen Toast ein.
Herr Obholzer dankte in herzlicher Weise für die ihn so ehrenden
Worte und erklärt sich bereit die auf ihn gefallene Wiederwahl anzu‐
nehmen und so lange seine Kräfte es gestatten, treu zu den Kameraden
zu halten.
Hanns Schwaighofer dankt namens der Mannschaft der ersten
Spritze dem Kameraden Anton Obholzer und überreicht ihm als ein
kleines Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung für seine bisherige
Mühewaltung einen hübschen goldenen Ring mit Etui und knüpft daran
die Bitte noch recht viele Jahre der alte zu bleiben.
12. Mai. Musterung und Versammlung des zweiten Zuges.
Franz Kerber wurde trotz seines anfänglichen Sträubens ein‐
stimmig zum Zugsführer wiedergewählt, worauf ihm dann Rotten‐
führer Mitterhofer namens des Zuges als Zeichen der Anhänglichkeit,
Hingebung und Liebe sein wohl getroffenes Porträt überreichte mit
dem Wunsche, daß er noch viele Jahre der Feuerwehr erhalten bleibe.