Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1887

- S.15

Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe –
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen

Gesamter Text dieser Seite:
24
Baron Graff, Alois Epp und Anton Nußbaumer (sämmtliche aus
Innsbruck), Josef Stifter, Anton Thaler und Raimund Kometzky
(sämmtliche aus Sterzing).
Schließlich wurde noch beschlossen, die Beiträge für die Regie‐
und Unterstützungskasse in der gleichen Höhe wie bisher einzuheben,
und damit endete die Sitzung nach 3½ stündiger Dauer.
Für die Arbeit wartete den Delegirten und ihren Kameraden
auch in nächster Nähe, eine Treppe tiefer, im Gasthause zur Post
die Belohnung, dort hatte nämlich der Herr Postmeister und seine
unermüdlich thätige Frau Gemahlin gegen billiges Entgelt ein Mahl
bereitet, wie es die wackeren Feuerwehrmänner nicht überall vor‐
finden; man kann in Wahrheit behaupten, der Herr Wirth behan‐
delte die Feuerwehrgäste nicht als Fremde, Touristen 2c., sondern
als Kameraden.
Aus 82 Gedecken bestand die Tafel, und daß es während des
Tafelns an Toasten nicht fehlte, ist selbstredend. So toastirte u. a.
der Obmann Dr. Stolz auf die Feuerwehrsache, Herr Pergher aus
Bozen auf den Obmann Dr. Stolz, Herr Traunsteiner aus Nieder‐
dorf auf die Delegirten, Herr Mayr aus Ebbs auf die gastfreund‐
liche Feuerwehr und die Bewohner von Niederdorf, sowie auf die
Veranstalter dieser Festlichkeiten, und Herr Kometzky aus Sterzing
auf ein fröhliches Wiedersehen in Sterzing. So fehlte zum Essen
auch die Würze nicht.
Nachdem sich jeder restaurirt hatte, ertönten die Hörner der
Feuerwehr von Niederdorf, den Beginn der Uebung ankündend.
Hiezu war vom Gauverbandsobmanne das Spitalgebäude mit seiner
Umgebung ausersehen, und viribus unitis führten die Feuerwehren
von Niederdorf und Toblach die gestellte ziemlich schwierige Auf‐
gabe durch. Auch hier berührte die während der ganzen Dauer der
Uebung herrschende Ruhe angenehm, die nur durch Horn= oder
Huppen=Signale unterbrochen wurde.
Am Schlusse der Uebung fand ein Schulexerzitium mit drei
Schubleitern verschiedenen Systems statt, jedoch waren alle drei
Leitern freistehende. Zuerst fuhren die Niederdorfer mit ihrer Schub‐
leiter nach dem System Lang in Wilten vor, dann kamen die von
Innichen mit der schmucken, man möchte sagen, gelenkigen Schub‐
25
leiter nach dem Systeme Weinhardt (München) und zuletzt kamen
die Welsberger mit ihrer nach dem Entwurfe des jetzigen k. k. Lan‐
desgerichtsrathes Herrn Kölle konstruirten Schubleiter. Alle drei
Systeme gefielen bei den exact durchgeführten Uebungen aller drei
Abtheilungen.
Damit war officiell der XV. Delegirtentag beendet und die
Feuerwehrmänner, einheimische wie fremde, deren letztere die Zahl
300 überstieg, zogen unter Vorantritt der Niederdorfer Kapelle in
das Weiherbad hinaus. Abends fand noch eine gemüthliche Fest‐
kneipe im Gasthause zur Post statt und hernach verabschiedeten sich
die Feuerwehrkameraden von den wackeren Niederdorfern, das Be‐
wußtsein mit sich nehmend, einige arbeitsreiche, aber auch einige
vergnügte Stunden bei ihnen verlebt zu haben mit dem herzlichsten
Danke für die freundliche, kameradschaftliche Aufnahme. Gut Heil!
16. September. Kommandantschaftssitzung im Kommandant‐
schaftszimmer, In dieser Sitzung wurde beschlossen, das 30jährige
Stiftungsfest in Feuerwehrkreisen am 8. Oktober d. Is. gemüthlich zu
begehen und hiezu die Gründer der Feuerwehr, die Löschdirektion
und den Gemeinderath geziemend einzuladen, sowie am nächsten
Tage 10 Uhr Vorm. die Herbsthauptübung abzuhalten.
21. September. Erweiterte Ausschußsitzung. Nach endlicher
Erledigung der Musikangelegenheit, die Herr Thöny, Kapellmeister
von Hötting, durch seine annehmbaren Propositionen herbeiführte,
wurde der Beschluß der Kommandantschaft, das 30jährige Stiftungs‐
fest abzuhalten, zur beistimmenden Kenntniß genommen.
28. September. Nach der Uebung des dritten Zuges der frei‐
willigen Feuerwehr am vergangenen Mittwoch begaben sich sämmt‐
liche, diesem Zuge angehörige Mannschaften über Einladung des
Zugführers zum Maximiliansbade. Dort hatte die sinnige Hand
des Feuerwehr=Magazinsverwalters im Vereine mit Kameraden des
Zuges den 1. Stock sehr hübsch dekorirt, vor allem mit dem von
einem Eichenkranz umwundenen Porträt des Zugkommandanten
Herrn Alois Epp, des Veranstalters des Festabends, mit Fähnlein,
Emblemen, sinnigen Feuerwehr= und Turnersprüchen und Wappen‐
schildern.
Es galt einem langjährigen Mitgliede der Feuerwehr, das seit