Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1887

- S.9

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nommen, einige nebensächliche Angelegenheiten geordnet wurden,
theilt der Vorsitzende Viktor Baron Graff mit, daß die Statuten
des Bezirksverbandes von der Statthalterei genehmigt worden sind
und bereits im Besitze des Verbandsausschusses sich befinden und
daß auch unsere Statuten der Vollendung entgegengehen und sohin
bei der Hauptmusterung zur Vertheilung gelangen.
Weiters verliest der Vorsitzende ein Dankschreiben vom patriot.
Landes=Hilfsvereine für die bereitwillige Zusage zur Hilfeleistung
im Kriegsfalle von Seite der Feuerwehr und für den Beitritt als
Mitglied zu diesem Vereine.
Der letzte Punkt der Tagesordnung wird dahin erledigt, einen
Delegirten nach Brünn zum IV. österr. Feuerwehrtag und zum
gleichzeitigen 25jährigen Jubiläum der dortigen Feuerwehr abzu‐
senden und diesen Beschluß befürwortend dem erweiterten Ausschusse
vorzulegen.
14. Mai. Die Direktion der k. k. priv. Assicurazione generall
in Triest übersendet durch die Hauptagentschaft Innsbruck einen
Betrag von 100 fl. als Remuneration für die beim Brande in der
Köllensperger"schen Fabrik ausgeführten Löscharbeiten. Davon wur‐
den 75 fl. in die Regiekasse gegeben, 15 fl. der Feuerwehr von
Hötting und 10 fl. jener von Pradl kameradschaftlich zugewendet.
17. Mai. Erweiterte Ausschußsitzung. Der Vorsitzende Victor
Baron Graff theilt mit, daß für heuer 8 Steiger=, 3 Spritzen= und
6 Schlauchmänner zur Aufnahme geeignet befunden wurden und
daß man in Zukunft eine sogen. Rekrutenabtheilung für Steiger
und für Schlauchmänner kreiren wird.
Der nächste Gegenstand ist die Absendung eines Delegirten
zum IV. österr. Feuerwehrverbandstage in Brünn, der sich dahin
erledigt, daß der Oberkommandant Victor Baron Graff einstimmig
gewählt wurde, die Interessen der hierländigen Feuerwehren im
Vereine mit dem Vertreter des Gauverbandes kräftigst zu vertreten.
Rottenführer Ant. Obholzer beantragt, einen von der Komman‐
dantschaft gefertigten, in gediegenen maßvollen Worten abgefaßten
Aufruf in der hiesigen Presse zu veröffentlichen, in dem namentlich
den Bürgern Innsbrucks an"s Herz gelegt wird, einzutreten in die
Reihen der freiw. Feuerwehr in ihrem höchst eigenen Interesse.
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Ein zu diesem Zwecke eingesetztes Comité hat folgenden Auf‐
ruf veröffentlicht:
Aufruf.
An unsere Mitbürger!
Durchdrungen von dem Bewußtsein der übernommenen Auf‐
zabe, der Bewohnerschaft Innsbrucks beim Ausbruche eines Schaden‐
feuers jene rasche und ausgiebige Hilfe gewähren zu können, welche
man von einer guten Feuerwehr zu verlangen berechtigt ist, und
der daraus entstehenden Verantwortung; erfüllt von der Ueber‐
zeugung, daß nur eine tüchtige, starke freiwillige Feuerwehr die
Bürgerschaft von den für eine Stadt von der Größe Innsbrucks
zu schweren Lasten einer bezahlten Feuerwehr zu bewahren vermag,
wenden wir uns an unsere Mitbürger, um dieselben zum Eintritt
in die freiwillige Feuerwehr einzuladen.
Wenngleich seit Jahresfrist sich der Mannschaftsstand gehoben
hat, so sind doch noch so wesentliche Lücken auszufüllen, daß erst
durch den Eintritt von beiläufig 100 Mann der zur vollen Schlag‐
fertigkeit unerläßliche Stand erreicht wird.
Dieser vorgeschriebene Maximalstand ist aber nothwendig, um
alle Geräthe schnell und bei einem anhaltenden größeren Brande
auch so bedienen zu können, daß wir den Anforderungen, die man
in deutschen Gauen an eine tüchtige wohldisziplinirte Feuerwehr zu
stellen sich berechtigt hält, auch zu entsprechen vermögen.
Wir wenden uns an alle physisch und moralisch tauglichen
Mitbürger, welche den wohlthätigen Zweck der Feuerwehren be‐
greifen, wir wenden uns an jene Mitbürger, welche die Feuerwehr
für verbesserungsbedürftig erachten und laden sie ein, in Gemein‐
schaft mit uns diese Verbesserungen anzubahnen und durchzuführen,
und durch ihren Eintritt die erste und dringendste Verbesserung,
nämlich die Stärkung an Zahl, gleich zur That werden zu lassen.
Die Eintheilung der Feuerwehr in Steiger, Schlauch=, Spritzen‐
und Ordnungsmänner bietet für die Neigungen und Fähigkeiten
jedes Einzelnen genügende Auswahl.
Wir glauben intelligenten Mitbürgern gegenüber nicht nöthig
zu haben, auf den Einwurf zu antworten, daß ja Assekuranzen da
sind, denn jeder Einsichtige weiß, daß Assekuranzen weder Menschen‐