Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1887
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Dem Vorstande des Gauverbandes Dr. Otto Stolz ist es un‐
möglich, mit 68 Feuerwehren, ein anständiger Ziffer, einzeln zu
verkehren, bei Bezirksverbänden aber würde sich der Verkehr auf
16 Verbandsausschüsse beschränken. Diesen Ausschüssen ist es dann
eine leichtere Aufgabe, über ihre Bezirke zu wachen, dieselben that‐
kräftig zu unterstützen, Bericht zu erstatten und so dem Feuerwehr‐
wesen hilfreiche Hand zu bieten und dessen Boden zu befestigen.
Nach ähnlichen und noch weiteren Auseinandersetzungen ladet
Redner die Kameraden ein, mitzuwirken an der Schlußsteinlegung
zum großen Gebäude des deutsch=tirolischen Gauverbandes, dadurch,
daß sie durch die Wahl von 4 Delegirten zu der am Sonntag den
3 April ds. Is. in Innsbruck tagenden konstituirenden Versamm‐
lung zur Bildung des hiesigen Bezirksverbandes, der in Innsbruck
seinen Sitz haben wird, öffentlich kund thun, daß auch die Inns‐
brucker freiw. Feuerwehr keineswegs hinter ihren anderen Schwestern
im Gauverbande zurückbleiben wird und der Gründung eines solchen
Bezirksverbandes ihre vollste Zustimmung gibt.
Als Delegirte erscheinen per acclamationem Oberkommandant
Viktor Baron Graff, Zugführer Alois Epp, Obmann der Ordnungs‐
mannschaft Josef Jörg, Zugführer Ant. Nußbaumer; als Ersatz‐
männer Zugführer Frz. Kerber und Magazinverwalter Jos. Brix.
3. April. Sitzung der Delegirten der Bezirks=Feuerwehrverbände
der deutsch=tirolischen Feuerwehren und Constituirung des Bezirks‐
Feuerwehrverbandes des polit. Bezirkes Innsbruck beim „grauen
Bären
15. April. Unterstützungskasse=Ausschußsitzung im Kommandant‐
schaftszimmer.
22. April. Erweiterte Ausschußsitzung beim „grauen Bären“
Hauptgegenstand dieser Sitzung ist die Frühjahrsmusterung,
die laut Beschlußes zugsweise vorzunehmen ist und zwar am 29. April
der I. Zug, am 30. April der II. Zug, am 2. Mai der III. und
am 3. Mai der IV. Zug.
Unter Verschiedenem beantragt Adjutant Hummel:
„Es seien die neueintretenden Steiger aller 4 Züge zu einer
separaten sogen. Rekrutenabtheilung zusammenzuziehen. Diese Ab‐
theilung sei dann von einem zu wählenden Steiger=Rottenführer in
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8—10 Uebungen (es können auch weniger sein) im Exerziren der
Hackenleitern und der Rettungsgeräthe einzuüben, und erst nach voll‐
endeter Rekruten=Abrichtung werden die Steiger an ihre von ihnen
selbst bestimmte Abtheilung abgegeben“.
Nach längerer Debatte, deren Resultat die einstimmige An‐
nahme dieses Antrages zur Folge hat, stellt Rottenführer Mitter‐
hofer einen analogen Antrag betreffend die Spritzen= und Schlauch‐
mannschaft, der ebenfalls angenommen wird.
Für die Steigerabtheilung wird der Rottenführer der Steiger
des II. Zuges Alois Oefner, für die Spritzenmannschaft der Rotten‐
führer der II. Spritze des I. Zuges Max Klammer bestimmt, während
die Leitung für die Uebungen der Schlauchmannschaft vom Schlauch‐
manne Joh. Hoppichler übernommen wurde.
Ein weiterer Antrag vom Rottenführer Mitterhofer geht dahin,
„daß die Detailübungen in der Weise stattzufinden haben, daß jede
zweite Woche (alle 14 Tage) jede Abtheilung eines Zuges an einem
bestimmten Abende ihre Detailübungen vornimmt und zwar so, daß
der ganze Zug gemeinsam auf den Uebungsplatz abrückt und wieder
ins Magazin zurückkehrt. Die Steigerübungen, die jede Woche statt‐
finden, werden durch diese Bestimmung nicht berührt.“
Auch dieser Antrag wird nach längerer Debatte angenommen.
3. Mai. Um 3½ Uhr Früh signalisirte der Thürmer ein
Schadenfeuer in der Köllensperger"schen Eisenwaaren=Fabrik. Im
großen Arbeitssaale kam in unaufgeklärter Weise ein Brand zum
Ausbruche, der bei dem dort herrschenden Sturmwinde sehr gefähr‐
lich hätte werden können. Das schnelle Eingreifen unserer Feuer‐
wehr und deren erfolgreiche Löscharbeiten beseitigten bis 5 Uhr Früh
jede Gefahr.
5. Mai. Kaminbrand im Museum, der ohne Allarmirung
gelöscht wurde.
Am 8. Mai beging unsere Feuerwehr das Fest ihres Schutz‐
patrones, des hl. Florian mit einem Hochamte in der St. Jo‐
hanneskirche.
11. Mai. Kommandantschaftssitzung, verbunden mit dem Unter‐
stützungskasse= Ausschusse im Kommandantschaftszimmer. Nachdem
die bei der letzten Musterung neu angemeldeten Mitglieder aufge‐