Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1887
- S.7
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
mannigfache Unterstützung der Feuerwehr in Rath und That den
Dank aus, er dankt ferner den Korpsärzten, den alten erprobten
Feuerwehrmännern Hanns Riegl und Ingenieur I. Schueler (letz‐
terer Feuerwehrkommandant von Wien i. P.) für ihre thätige Unter‐
stützung der Kommandantschaft als Berather und Beurtheiler bei
den taktischen Uebungen, sowie den Redaktionen und Administra‐
tionen der hiesigen Tagesblätter für die unentgeltliche und stets be‐
reitwillige Aufnahme der Feuerwehrinserate; sein Dank gilt den
Mitgliedern der Kommandantschaft für ihre treue und hingebende
Pflichterfüllung, er gilt besonders seinem Stellvertreter, dem Zug‐
führer Al. Epp, für sein warmes Interesse an der Feuerwehrsache,
dem der Körper schon so manche nützliche und zweckentsprechende
Neuerung verdankt, und er bedauert herzlichst, daß Herr Epp die
Stelle eines Oberkommandanten=Stellvertreters wegen Geschäftsüber‐
bürdung nicht mehr weiter führen zu können schriftlich erklärt hat,
jedoch ein Trost sei dennoch geblieben, erwähnt Redner, sowie die
Hoffnung, diesen wackeren und um die Feuerwehrsache verdienten
Kameraden noch weiter thätig in den Reihen der Feuerwehr zu er‐
halten, indem derselbe zugleich erklärte, nach wie vor der Feuerwehr‐
sache sein bestes Wissen und Können zu widmen.
Der Oberkommandant dankt weiters in warmen Worten den
Mitgliedern des „Erweiterten Ausschusses“ für ihre eifrige Pflicht‐
erfüllung und die richtige Auffassung und Durchführung ihrer in
den Statuten vorgezeichneten Aufgabe; vorzüglich aber gilt sein Dank
der Mannschaft für ihre stets bewiesene Bereitwilligkeit, ihren Mit‐
bürgern im Falle der Noth zu helfen, einzutreten zum Wohle und
Schutze der Stadt, für ihr fleißiges Erscheinen bei Uebungen und
Bränden, für ihr taktvolles Benehmen als Feuerwehrmänner während
des Jahres und schließt, daß es die Kameraden auch im kommenden
Jahre so halten mögen getreu dem Wahlspruche: Einer für Alle,
Alle für Einen, mit einem dreifachen „Gut Heil!“ auf die freiw.
Feuerwehr Innsbruck seinen Thätigkeitsbericht.
Weiters erstattet der Kassier der Unterstützungskasse Hermann
Hueber den Bericht über den Stand der genannten Kasse, die heuer
einen Zuwachs von 1848 fl. 2 kr. verzeichnet. Ausgegeben wurden
772 fl. 21 kr., darunter über 500 fl. an Unterstützungen. Am
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Schlusse seines Berichtes bemerkt Hueber, daß die Unterstützungs‐
kasse die Höhe von 30.118 fl. 28 kr. erreicht habe, die Legate zwar
spärlicher fließen wie früher, weil die Bevölkerung wisse, daß diese
Kasse gut genug bestellt sei, daß aber die noch immer fließenden
Legate den besten Beweis der steten Anerkennung seitens der Be‐
wohner Innsbrucks liefern, was die Kameraden bestimmen muß,
treu und wacker zu diesem Institute zu halten.
Zugführer Ant. Nußbaumer als Kassier der Regiekasse be‐
richtet über den Stand derselben und bemerkt, daß dieselbe im letzten
Jahre einen Zuwachs von 304 fl. 10 kr. erhalten und davon
226 fl. 6 kr. ausgegeben habe und daß der gegenwärtige Stand auf
1079 fl. 18 kr. sich belaufe.
Der Obmann des Revisions=Comite"s Josef Jörg bemerkt, daß
sämmtliche Belege und die ganze Kassegebahrung bei beiden Kassen
in schönster Ordnung gefunden wurden, worauf über seinen Antrag
beiden Kassieren einstimmig das Absolutorium mit einem dreifachen
„Gut Heil“ seitens der Versammlung ertheilt wurde.
Zum Schlusse referirt Zugführer Al. Epp über die Bildung
eines Bezirks=Feuerwehrverbandes und sagt unter Anderem, daß der
Antrag des Gauverbands=Ausschusses auf Bildung von Bezirksver‐
bänden, d. h. ein Verband, der alle dem deutsch=tirolischen Gau‐
verbande angehörenden freiw. Feuerwehren eines politischen Bezirkes
(Bezirkshauptmannschaft) umfaßt, einer der wichtigsten Gegenstände
des letztjährigen Gautages in Bozen bildete und daß man im
Jahre 1872 in Lienz bei Gründung des Gauverbandes wie im
nächstfolgenden Jahre beim 1. Delegirtentage in Innsbruck diese
rasche Verbreitung des Feuerwehrwesens in unserem Lande wohl
nicht voraussetzte, so daß es nöthig werden sollte, ein neues Band
unserem Gauverbande einzufügen.
Redner erörtert in ausführlicher Weise den Zweck dieser neuen
Einführung, worunter die Bezirksverbände zu verstehen sind, auf
Grund des § 2 des bereits für diesen Verband ausgearbeiteten
Statutenentwurfes, und bringt ein Beispiel, daß eine ähnliche Ein‐
theilung im Jahre 1866 bei den 62 Kompagnien Landesschützen
getroffen werden mußte, um das Kommando zu ermöglichen und
die Arbeiten zu vereinfachen.