Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1886

- S.11

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Aufgabe von denselben zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt wurde.
Während der Uebung, nachdem die freiwillge Feuerwehr bereits ihre
Aktion begonnen hatte, kam eine Abtheilung des städtischen Lösch‐
trains mit der kleineren Dampfmaschine, dem sogenannten „Zu‐
bringer“ (Hydrophor) am Brandplatze angefahren und griff sofort
wirksam ein, indem sie ihre Kraft dahin erprobte, daß sie noch im
Stande war, 2 Spritzen zugleich mit Wasser zu versorgen, ein nicht
zu unterschätzender Vortheil für den Ernstfall, weil dadurch 2 Spritzen
ersetzt werden, resp. die Mannschaft derselben, wenn die Leitung von
der Maschine direkt zum Rohrführer geht. Nach 1½ stündiger
Dauer der Uebung, zu der auch die Ordnungsmänner und die Sa‐
nitätsabtheilung, erstere ziemlich zahlreich ausgerückt waren, ertönte
das Signal „Steiger zurück!“ und mit Ruhe und Präzision wurden
die einzelnen Requisiten zum Abmarsche fertiggestellt, was gerade
nicht immer eine leichte Arbeit ist, namentlich wenn die Schlauch‐
verbindungen über so große Distanzen sich erstrecken, wie hier und
man noch den Umstand in Betracht ziehen muß, daß die Schlauch‐
abtheilung einen sehr schwachen Mannschaftsstand aufweist. Gegen
10 Uhr kehrten die Mannschaften in die Magazine zurück.
Am 22. Oktober Kommandantschaftssitzung.
Die Tagesordnung bringt uns die Bestellung eines Vereins‐
dieners und Berichte über die letzte Hauptübung. Der erstere
Punkt fand dahin seine Erledigung, daß die Stelle Alois Peer,
Vergolder hier, mit den früher bestandenen Modalitäten erhält,
der letztere aber, daß der 24. Oktober bestimmt wurde, wo die
Kommandantschaft und der erweiterte Ausschuß nochmals an Ort
und Stelle den Verlauf der letzten Hauptübung besprechen.
Weiters bringt Zugsführer Alois Epp die taktischen Uebungen
zur Sprache, deren wir Eingangs schon erwähnten und noch darauf
zurückkommen werden.
Am 29. Oktober. Erweiterte Ausschußsitzung.
Zugsführer Rissinger und Kerber erörtern die Nothwendigkeit
einer Vervollständigung der Telephonleitung und der Oberkom‐
mandant versichert, geeigneten Ortes anzuklopfen, um diese zu
bewerkstelligen.
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Zugsführer Alois Epp referirt über Antrag der Kommandant‐
schaft wie folgt:
„Es sind im Verlaufe des Winters seitens der Zugs= und
Rottenführer sogenannte taktische Generalstabsübungen abzuhalten,
d. h. es haben sich die einzelnen Zugs= und Abtheilungskomman‐
danten zum öfteren an vorher bestimmten Tagen zusammenzufinden,
um sich darin zu üben, wie im Falle eines Brandes die zweck‐
mäßigste Aufstellung zu nehmen und die Wasserbeschaffung am
geeignetsten zu bewerkstelligen sei. Diese taktischen Uebungen haben
ohne Geräthe und Aufgebot der Mannschaft (ausgenommen höchstens
einige Mann, die zum fingiren von Geräthen nöthig sind) und in
der Weise zu geschehen, daß die Bestimmungen über Brandobjekt,
Windrichtung 2c. abwechselnd von den einzelnen Zugskommandanten
auszugehen haben, welcher Zugskommandant in diesem Falle sein
Kommando seinem Stellvertreter zu übergeben hat. Nach beendeter
Aufstellung findet eine Inspektion derselben statt, worauf ein Schieds‐
gericht zusammentritt, dessen Unparteiischer der das jedesmalige
Brandobjekt zu bestimmende Kommandant ist.“
Zur Illustration dieses Antrages gibt Redner nachstehendes
Beispiel, wie er sich die Verwirklichung des Antrages denkt:
Zur festgesetzten Stunde wird mittelst Telephon oder versie‐
geltem Briefe ein in allen seinen Theilen genau beschriebenes resp.
bestimmtes Brandobjekt signirt. Die Chargen begeben sich sofort
auf den bezeichneten Platz, der zuerst anwesende Zugsführer über‐
nimmt das Kommando und weist denselben ihre Stellungen an, bis
der Oberkommandant kommt und das Kommando übernimmt. Jede
Charge stellt die von ihr kommandirte Abtheilung sammt dem Ge‐
räthe vor. Zum Schlusse, wenn die Aufstellung vollendet ist,
machen der Oberkommandant, die Zugsführer und der Magazins‐
verwalter einen Rundgang um dieselbe, worauf eine Besprechung und
ein Meinungsaustausch über die Aufstellung, Wasserbeschaffung 2c.
erfolgt. In der Bestimmung des Brandobjektes wird gewechselt,
so daß hiezu jeder Zugsführer einmal an die Reihe kommt, in
welchem Falle dann sein stellvertretender Rottenführer als Zugs‐
führer fungirt. Auf diese Weise, schließt Redner, kommen alle
Chargirten in die Lage, sich einen gewissen Ueberblick zu schaffen
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