Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1885
- S.9
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und konnte man sich schon ganz sicher der Hoffnung hingeben, heuer
die weiße Fahne aufhissen zu können, als am 24. Dezember 4½ Uhr
Nachmittags der Thurmwächter mittelst des Telegrafen und der
Feuerglocke einen Brand am jenseitigen Innufer ankündete, der im
Petroleummagazine des Herrn Josef Epp ausgebrochen war.
Die freiw. Feuerwehr, sowie die Dampfspritze waren ziemlich
vollzählig sehr rasch zur Stelle und wurde nur letztere, sowie die
2 Maschinen des III. Zuges in Bereitschaft gesetzt, weil man in
erster Linie die Versuche machte, das Feuer zu ersticken.
Erst nachdem man die Erfahrung gewonnen, daß ein solches
Vorgehen nutzlos wäre, indem die Kellerräume unmöglich luftdicht
abgeschlossen werden konnten, wurde um 7½ Uhr die Thüre ge‐
öffnet und es drangen einige muthige Männer mit dem Schlauche
vor, um das Feuer direkt anzugreifen und zu löschen, was auch in
kürzester Zeit gelang.
Um 8½ Uhr war der Brandplatz geräumt und die Maschinen
in den Magazinen untergebracht.
Selten kommt ein Unglück allein sagt das Sprichwort und
es findet auch hier mit Fug und Recht seine Anwendung, denn
schon des andern Tages 9 Uhr Abends wurde ein neuerlicher Brand
am jenseitigen Innufer alarmirt. Es war aber nicht, wie allgemein
behauptet wurde, dasselbe Brandobjekt, sondern in der Nachbarschaft
im Hause des Herrn Reinthaler brannte es in einem mit Holzspänen
gefüllten Gewölbe, das in kürzester Zeit gelöscht wurde und mehr
Schrecken als Schaden verursachte.
Am Schlusse unseres Jahresberichtes, der heuer erfreulicher Weise
keinen größeren Brand zu verzeichnen hat, wollen wir uns nochmals
unsern Wahlspruch in"s Gedächtnis rufen „Einer für Alle, Alle für
Einen“ hoffend im kommenden Jahre die richtigen Mittel zu finden,
die die vollständige Lösung unserer Aufgabe zur Folge haben werden
und danken dem löbl. Gemeinde=Rathe für die thatkräftige Unter‐
stützung, die er uns jederzeit zukommen ließ.
Innsbruck, am 31. Dezember 1885.
Kassewesen.
A. Kranken-Unterstützungs-Kasse.
Diese wird vom folgenden Ausschusse verwaltet:
Victor Baron Graff, Vorsitzender.
Hueber Hermann, Cassier.
Landerer Josef, Schriftführer.
Brix Josef
Dannhauser Wilhelm
Ausschuß=Mitglieder.
Keller Alois
Kerber Franz
Riegl Johann
Seep Johann
Das Vermögen dieser Kasse hatte am 31. December 1885
die Höhe von 29.042 fl. 47 kr. erreicht, was im Vergleiche zum
Vermögensstande vom 31. Dezember 1884 mit 27.900 fl. 97 kr.
einen Kassazuwachs von 1141 fl. 50 kr. ergibt.
Diese Kassefonds bestehen aus:
2 Stücke 1860er Lose à fl. 100
— fl. 200 à fl. 140
Zins ab 1. November 1885
2 Stück böhmische Hypothekenbank‐
briefe à fl. 500 = fl. 1000,
à fl. 102.— fl.
Zins ab 1. Oktober 1885 .. fl. 12.50 fl. 1032.50
Fürtrag . fl. 1313.83
1
280.—
1.33
fl. 281.33
1020.—
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