Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1884

- S.21

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schriften 2c. angedeihen zu lassen. Mit Beendigung dieser Detailübung
hatte auch die Gesammtübung ihr Ende erreicht, weshalb die wackere
Schaar, nachdem sie noch am Platze bei der Hofburg vor dem Bürger‐
meister, Gemeinderäthen und Oberkommandanten in strammer Haltung
defilirt hatte, nach 4 Uhr zu ihren Magazinen abmarschierte und die
Requisiten versorgte. Als anerkennend finden wir noch zu erwähnen,
daß die Ordnungsmannschaft diesmal zahlreicher erschienen war und
es wäre nur wünschenswerth, daß sämmtliche Ordnungsmänner von
dem Gedanken geleitet würden, daß sie als solche ihren freiwillig über‐
nommenen Verpflichtugen nachkommen und der aktiven Feuerwehr‐
mannschaft den zu ihren Exercitien nöthigen Raum stets reservieren
sollen. Weiters sei noch berichtet, daß am Schlusse der Uebung jeder
Feuerwehrmann eine Marke (Werth 25 kr.) erhielt, wofür er sich
restauriren konnte.
Am 3. November fand im neuen Saale beim goldenen Löwen
eine sehr gut besuchte Monatversammlung statt, was dem Oberkom‐
mandanten Veranlassung bot, bei der Eröffnung der Versammlung
seine Freude über den ungewohnt zahlreichen Besuch auszusprechen,
verbunden mit dem Wunsche, die Feuerwehr=Kameraden mögen jede
Monatsversammlung so fleißig besuchen.
Bei diesem Anlasse erstatteten auch jene Feuerwehrmitglieder,
welche zum III. österr. Feuerwehrtag nach St. Pölten entsendet wurden,
sehr eingehende und interessante Berichte, so namentlich was Exercitium,
Uniformierung, Ausrüstung und Geräthe dortiger Feuerwehren betrifft,
sowie auch über einige beachtenswerthe Objekte der dortigen Feuer‐
wehrgeräthe=Ausstellung. Besonders animierend wirkte die sehr aus‐
führliche und zugleich instructive Schilderung der bei genanntem Feuer‐
wehrfeste von den dortigen Feuerwehren abgehaltenen Uebungen, welche
der Vorsitzende selbst der Versammlung vortrug.
Nachdem ihm sowohl als den anderen Herren Referenten der
Dank der Versammlung votirt worden, kam die Abhaltung einer Christ‐
baumfeier zur Sprache und es wurde diesbezüglich beschlossen, die
Kommandantschaft anzugehen, sie möge in der bisher üblichen Weise
zu Gunsten der Regiekassa eine Christbaumfeier veranstalten; als hiezu
geeigneter Tag wurde der 4. Jänner 1885 in Aussicht genommen.
Weiter wurden auch 26 Feuerwehrmitglieder namhaft gemacht, aus
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denen die Kommandantschaft ein Comité zu obgenanntem Zwecke bilden
kann. Hierauf kam die Theaterwache zur Sprache und der Ober‐
kommandant äußerte sich sehr anerkennend über die bisherige Aus‐
übung des Wachedienstes seitens der Mannschaft. Sodann wurden
mehrere Mängel erörtert, die einzelne Mitglieder theils an den Ge‐
räthen, theils in der Ausrüstung der Mannschaft entdeckt hatten. Der
Vorsitzende versprach alle diese Beschwerden der Kommandantschaft
vorzutragen, welche dann in geeigneter Weise Abhilfe schaffen werde,
worüber er in einer der nächsten Monatsversammlungen zu berichten
sich vorbehalte. Zum Schlusse wurde noch der Turnunterricht für
Feuerwehrmänner besprochen. Der Vorsitzende berichtete, daß der
Unterricht bereits am letzten Freitag begonnen und für Feuerwehr‐
männer jeden Freitag von 8 bis 9 Uhr abends unentgeltlich ertheilt
werde. Nach dieser sehr beifällig aufgenommenen Mittheilung
schloß der Oberkommandant die Versammlung, worauf ihm für seine
Mühewaltung, namentlich aber für die Ertheilung des Turnunter‐
richtes mit einem dreifachen „Gut Heil!“ von den Anwesenden ge‐
dankt wurde.
Am 11. November Kommandantschaftssitzung.
Am 15. Noveuber, als am Vorabend des Namensfestes
unseres hochverdienten Gauverbands=Vorstandes Herrn Dr. Otto
Stolz begab sich eine Deputation bestehend aus 8 Mann nach Hall,
um im Namen unserer Feuerwehr demselben die besten Wünsche zu
diesem Feste darzubringen.
Die Deputation wurde sowohl seitens des Gefeierten, als auch
durch die Haller Feuerwehrkameraden auf das herzlichste empfangen und
verbrachte im trauten Kreise einen recht vergnügten Abend.
Denselben Abend fand auch eine Versammlung des IV. Zuges
im Gasthause zum grauen Bären statt.
In dieser Versammlung wurde namentlich auch der Rückgang
der freiwilligen Feuerwehr und die Ursachen desselben lebhaft und
eingehend erörtert und schließlich dem Wunsche Ausdruck gegeben, es
möge von Seite der Kommandantschaft und namentlich vom löbl. Stadt‐
magistrate in geeigneter Weise dahin gewirkt werden, daß dem
Körper der freiwilligen Feuerwehr neue, tüchtige und stabile Kräfte
durch Eintritt junger Bürger zugeführt werden.