Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1884

- S.18

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ununterbrochene Dienstzeit ein Streifen, für eine zwanzigjährige zwei
Streifen und für eine 25jährige drei Streifen. Auf eine Anfrage des
Ant. Nußbaumer (Innsbruck) wie das Wort ununterbrochen aufzu‐
fassen sei, meint Mayr (Ebbs) in dem betreffenden Antrage soll es
heißen: unabsichtichtlich unterbrochene Dienstzeit. Melzer (Innsbruck)
stellt hiezu den Antrag: „Der XII. Delegiertentag in Imst wolle be‐
schließen, daß für gediente Feuerwehrmänner Dienstes=Abzeichen ein‐
geführt werden, so wie selbe die Innsbrucker Feuerwehr bereits ein‐
geführt hat. Betreffs vorkommender Dienstes=Unterbrechungen, sei es
jeder Feuerwehr unbenommen, selbst von Fall zu Fall beurtheilen.
Dieser Antrag wird einstimmig angenommen.
VII. Erneuerung des Abonnements der österreichischen Verbands‐
Feuerwehrzeitung. Hiezu referirt der Versitzende, daß der Verband bis‐
her 50 Exemplare um den Betrag von 120 fl. bezogen hat, während
das Jahresabonnement der Zeitung per Exemplar 2 fl. betrage. Des‐
halb habe er mit dem Verleger Herrn Rohrer in Brünn Verhand‐
lungen eingeleitet, wonach künftig jede Verbands=Feuerwehr zu dem
von der Gauverbands=Casse zu bezahlenden Abonnementsbetrage per
2 fl. pro Jahr die österreichische Verband=Feuerwehr=Zeitung porto‐
frei zugeschickt erhalten und jeder vom Gauverbande eingesandte Ar‐
tikel unentgeltlich aufgenommen werden würde. Er stellt sohin den
Antrag: „Sämmtliche Verband=Feuerwehren sind mit der österreichi‐
schen Verbands=Feuerwehr=Zeitung zu betheilen und zwar auf Kosten
der Regiecassa. Jede größere Feuerwehr erhält für 100 Mitglieder
1 Exemplar, wobei eine Zahl über 50 als voll anzunehmen ist. Ferner
erhält jedes Mitglied des Gauverbands=Ausschusses 1 Exemplar, eben‐
falls auf Kosten der Regielassa.“ Einstimmig angenommen.
VIII. Einführung des obligaten Turnunterrichts für Steiger in
den Städten und größeren Orten. Nach einer eingehenden Befür‐
wortung des Turnunterrichts bei den Feuerwehren und unter Hinweis
daß die Feuerwehren von Hall, Innsbruck und Bruneck den Turn‐
unterricht bereits eingeführt haben, wird nachstehender Antrag des
Vorsitzenden einstimmig angenommen und freudigst begrüßt: „Das
Turnen ist für das Steigercorps obligat einzuführen in Städten und
größeren Orten, nur zu billigen ist es ferner, wenn auch Spritzen‐
und Schlauchmannschaft turnt.“
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IX. Anträge der Feuerwehren. Mayr aus Ebbs erbittet sich
bei diesem Punkte das Wort und schildert in überzeugender Weise einen
Vorgang der Steuerbehörden, der an"s kaum glaubliche grenzt, aber
doch buchstäblich war ist. In seiner Gemeinde, sagt Mayr, befindet
sich eine alte Spritze, von der die Steuerorgane das Gebührenäqui‐
valent beheben lassen. Da sich nun die Gemeinde weigert, selbes zu
entrichten, wird gepfändet. Die Spritze ist jedoch nicht einmal des
Pfändens recht werth. wesholb die Habe des Commandanten um das
Aequivalent gepfändet wird. Das Interessante dieser Schilderung ist
aber das, daß Redner selbst der betreffende Commandant ist, der nun
in irgend einer Weise Abhilfe gegen diesen gesetzlichen Uebelstand vom
Delegirtentage erwartet. Dr. Stolz bemerkt darauf er habe im Sinne,
diese Angelegenheit, beim österreichischen Feuerwehrtage in St. Pölten
zur Sprache zu bringen und eine gemeinsame Petition der öster‐
reichischen Feuerwehr=Landes=Verbände wegen Befreiung der Ge‐
meinden von dem Gebühren=Aequivalent für ihre Feuerlösch=Requi‐
fiten zu beantragen, womit sich sämmtliche Delegierte einverstanden
erklären.
Ein Antrag der freiwilligen Feuerwehr Tramin, welche in letzter
Stunde noch ihren Beitritt zum deutsch=tirolischen Gauverbande erklärt
hat, wird vom Varsitzenden aufgenommen. Der Antrag selbst lautet:
„Es sollen gemeinsame Abzeichen eingeführt werden, die jeder Feuer‐
wehrmann leicht bei sich tragen kann, und mittelst welchem er sich auf
dem Brandplatze als solcher legitimiren kann, falls es die Umstände
nicht mehr erlauben, daß er in Rüstung erscheinen kann. Damit wird
eine Binde, in Vorschlag gebracht. Der in der Versammlung anwesende
Vertreter der Feuerwehr von Tramin motivirt seinen Antrag damit,
daß sich dadurch leichter Unzukömmlichkeiten vermeiden lassen und Un‐
berufene vom Löschwerke fern gehalten werden können. Dieser Antrag
wird jedoch mit Majorität abgelehnt.
X, Wahl von 3 Delegirten zu dem am 7., 8. und 9. September
in St. Pölten tagenden III. österreichischen Feuerwehrtage. Gewählt
wird als Delegirter Dr. Stolz aus Hall und zugleich ermächtiget, von
den diesen Feuerwehrtag besuchenden Mitgliedern der Innsbrucker Feuer‐
wehr, 2 als Delegirte zu bestimmen.
XI. Festsetzung des Jahresbeitrages für die Gauverbands=Regie‐
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