Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1884

- S.15

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und Finanz=Ministerial=Erlaß vom 4. Juli 1864, Z. 31.748 von
Gebührenäquivalente befreit seien. Die Feuerwehrmänner werden da‐
her auf diese Bestimmungen aufmerksam gemacht, damit sie vorkom‐
menden Falls in dieser Weise ihre Aeußerung abgeben und ihr Ver‐
mögen nicht zu vergebühren haben.
In Fragen und Angelegenheiten wegen Errichtung und gesetz‐
licher Constituirung neuer Feuerwehren ist der Gauverbands=Ausschuß
mit vielen Feuerwehren des Landes in Correspondenz gestanden;
ebenso verkehrte er auch öfters brieflich mit den übrigen Feuerwehr‐
Landesverbänden und dem Vorsitzenden des deutschen Feuerwehr=Aus‐
schusses und belief sich auch im abgelaufenen Jahre die Anzahl der
Exhibite auf weit über 200 Stücke.
Der Gauverbands=Ausschuß hat im abgelaufenen Verbandsjahre
8 Sitzungen abgehalten, bei welchen es sich um Erledigung wichtiger
Angelegenheiten, Aufnahme neuer Feuerwehren und Eatscheidung über
Unterstützungs=Ansuchen handelte. Von dem ihm satzungsgemäß ob‐
liegenden Rechte der Aufnahme von Feuerwehren in den Verband
konnte er erfreulicherweise achtmal Gebrauch machen. Im letzten Ver‐
bandsjahre sind dem Verbande neu beigetreten die Feuerwehren von:
1 5 Jnnichen, Kaltern, Naturns, Schönna, Gossensaß, Kematen, Nassereith
und Nanders, weshalb die bis jetzt dem deutschtirolischen Feuerwehr‐
Gauverbande angehörigen freiwilligen Feuerwehren die Zahl 60 er‐
reicht haben. Damit ist der gegenwärtige Rechenschaftsbericht auf das
statistische Gebiet übergegangen, welches auch ein jährliches Referats‐
thema bildet. Leider kann sich hierüber der Bericht nicht ausführ‐
licher verbreiten, weil von mehreren Feuerwehren die wiederholt abver‐
langten statistischen Tabellen nicht eingestellt wurden und deshalb auch
der Gauverbands=Ausschuß nicht in die Lage versetzt worden ist, trotz
des besten Willens den Delegirten ein auf voller Authenticität beruhen‐
des Bild zu gewähren. Die Einsendung der statistischen Tabellen
haben nicht weniger als 24 Feuerwehren unterlassen, weshalb sie es
begreiflich finden werden, wenn ich es unterlasse Ihnen heute darüber
zu referiren.
Nur soviel glaube ich mit Bestimmtheit sagen zu können, daß
sich die Zahl der dem Verbande angehörenden Feuerwehrmänner auf
circa 52 0 Mann beläuft und seit dem letzten Feuerwehrtage um un‐
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gefähr 500 gehoben hat. Wie viele freiwillige Feuerwehren außer
dem Verbande in Deutschtirol bestehen und welche Mitgliederzahl die‐
selben repräsentiren, läßt sich aus den nämlichen früher betonten Grün‐
den nicht angeben.
Nachdem beim heurigen österreichischen Feuerwehrtage von jedem
Verbande das statistische Referat einlaufen soll, so muß es der Gau‐
verbandsleitung doppelt unangenehm sein, wenn sie darüber nicht be‐
richten kann. Schließlich muß ich noch der erfreulichen Thatsache
erwähnen, daß sich im Bezirke Lienz ein Bezirksverband gebildet hat,
welcher eine recht rege Wirksamkeit entfaltet. Im Großen und Ganzen
läßt sich auch für das abgelaufene Verbandsjahr ein stetiges Anwachsen
des Gauverbandes verzeichnen und wenn wir auf die Erfolge verweisen
welche das Feuerlöschwesen und die Feuerwehren auf legislatorischem
und administrativem Gebiete errungen haben, so können wir mit vollster
Beruhigung sagen, daß dasselbe nicht nur kein verlorenes war, sondern
daß vielmehr gerade dieses Jahr als das bedeutungsvollste für die
weitere Förderung des Feuerlösch= und Feuerwehrwesens anerkannt
werden muß.
Nachdem dem Vorstande der Dank für den erschöpfenden Bericht
erstattet, und die zwei darin enthaltenen Anträge angenommen waren,
erstattete der Cassier Anton Nußbaumer (Innsbruck) den Cassabericht,
nach welchem der gegenwärtige Stand derselben ein Activum von
1002 fl. 36 kr. aufweist.
II. Antrag des Gauverbands=Ausschusses auf Abänderung der
§§ 5 und 11 des Grundgesetzes. § 5 lautet: Jedes Jahr findet ein
Belegirtentag an einem anderen Orte Deutschtirols statt, wo sich eine
Verbandsfeuerwehr befindet. Nach dem Antrage des Gauverbands‐
Ausschusses sollte dieser Passus in der Weise geändert werden, daß
von nun an die Delegirtentage nicht mehr alljährlich, sondern nur alle
3 Jahre stattfinden. Der Vorsitzende begründet diesen Ausschußantrag
indem er ausführt, daß für einen jährlichen Delegirtentag nicht immer
das nöthige Berathungsmateriale vorhanden sein könne und auf die
dereutenden Kosten hinweist, welche die jährliche Zusammenkunft so
vieler Vertreter der Feuerwehren verurfacht. — #ntschaft
I. Melzer (Innsbruck) spricht im Sinne der Commanoantschaft
von Innsbruck gegen den Ausschüßantrag und für Belassung des § 5