Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1884
- S.6
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
8
die Ehrendiplome für ihre treue, wackere, 10jährige ununterbrochene
Dienstleistung überreicht. Ein von einem infolge des Igler Brandes
erkrankten Spritzenmanne des III. Zuges eingebrachtes Gesuch um
eine Unterstützung aus der Krankenkasse erhielt die Genehmigung der
Generalversammlung.
Eine sehr lange Debatte rief der vom Steigerrottenführer des
IV. Zuges, Ferdinand Dilitz, eingebrachte Antrag hervor, der lautete:
„Es sei die Theaterwache von der freiwilligen Feuerwehr diese
Saison noch in der bisherigen Weise weiterzuführen, für die Zu‐
kunft jedoch übernehme die Feuerwehr die Feuerwache im Theater
nicht mehr.“
Es wurde sehr viel für und gegen diesen Antrag gesprochen und
aus allen Reden zusammengenommen war zu entnehmen, daß der
gegenwärtige Stand dieser Angelegenheit ein für die Feuerwehr höchst
unerquicklicher und daher unhaltbarer sei. Deshalb wurde auch der
Antrag des Zugsführers Franz Kerber auf Vertagung dieser Ange‐
legenheit bis in den Sommer d. Is. angenommen.
Gegen 11 Uhr wurde die Versammlung vom Herrn Ober‐
kommandanten mit einem dreifachen „Gut Heil“ auf die freiwillige
Feuerwehr Innsbrucks geschlossen. Nach Schluß derselben wurde noch
dem Oberkommandanten für seine ausgezeichnete Leitung des Körpers
im vergangenen Jahre ein dreifaches „Gut Heil“ ausgebracht, in
welches die Anwesenden freudigst einstimmten.
Am 9. März um 10 Uhr Vormittags fand vor dem k. k. und
Nationaltheater eine allgemeine Extinkteurprobe im Beisein der meisten
Kommandantschafts=Mitglieder und vieler Feuerwehrmänner statt.
Am 12. März fand im Gasthaus zum grauen Bären eine
Versammlung der Ordnungsmänner statt, und wurde hiebei
Josef Hartlieb als Obmann und Herr Alois Samuda als II. Adju‐
tant für genannte Abtheilung gewählt.
Denselben Abend um halb 9 Uhr signalisirten die Kirchenglocken
von Dreiheiligen ein Schadenfeuer. In dem außerhalb Pradl stehen‐
den Dodl"schen Stall war aus unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen,
dem 1 Pferd und 6 Kühe zum Ofer fielen.
Der Brand konnte jedoch noch vor weiterem Umsichgreifen
unterdrückt werden. Mehrere Feuerwehrleute, sowie auch unser
9
Oberkommandant Victor Baron Graff waren auf dem Brandplatze
erschienen.
Am 30. März zwischen 11 und 12 Uhr Nachts geriethen in
der Werkstätte des Tischlermeisters Herrn St. Kaputta, Innstraße
Nr. 67. aus unbekannter Ursache Hobelspäne in Brand. Glücklicher
Weise wurde das Feuer noch rechtzeitig entdeckt und gelöscht, wodurch
unabsehbares Unglück hätte entstehen können. Eine Allarmierung fand
nicht statt.
Am 31. März Kommandantschaftssitzung.
Am 4. April begab sich eine Deputation bestehend aus den
4 Zugsführern unter Führung des Oberkommandanten zu Sr. Excellenz
dem Herrn FML. Ferd. v. Ochsenheimer, um ihn einerseits zu seiner
Ernennung zum Feldmarschall=Lieutenant zu beglückwünschen, haupt‐
sächlich aber ihm bei seinem nunmehrigen Scheiden aus dieser Stadt
im Namen der freiwilligen Feuerwehr, deren eifriger Gönner und
Förderer er seit seinem Hiersein in hohem Maße war, den tiefem‐
pfundensten und wärmsten Dank auszusprechen.
Se. Excellenz geruhten auch diese Deputation auf das freund‐
lichste zu empfangen und sich über unsere freiwillige Feuerwehr sehr
lobend und anerkennend auszusprechen und dieselbe auch seiner ferneren
Gewogenheit zu versichern.
Abends fand in der städt. Turnhalle unter Leitung des Herrn
Oberkommandanten die erste Chargenübung statt.
Am 5. April fand eine Versammlung des II. Zuges beim
Bierwastl statt und wurde hiebei Herr Josef Sarg als Geräthemeister
für genannten Zug gewählt.
Am 7. April Abends fand beim Bierwastl eine gut besuchte
Monatsversammlung statt.
Der Herr Oberkommandant sprach am Beginne der Versamm‐
lung sowohl dem abtretenden Kemmandanten der ersten Spritze des
II. Zuges, Herrn Johann Kenda, als auch dem von seiner Stelle
zurückgetretenen Geräthemeister desselben Zuges, Herrn Paul Hohenauer,
für ihre vieljährige ersprießliche Dienstleistung sowohl Namens der
Kommandantschaft als auch im Namen der Mannschaft den herzlichsten
Dank aus. Im Weiteren wurde in dieser Monatsversammlung unter An‐
derem auch der Wunsch an die Kommandantschaft ausgesprochen, dahin