Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.2015
- S.14
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FEUERWEHRINNSBRUCK
Zuge der Baustellenführung durchgeführt. Für die
Tunnelbrandbekämpfung wurde eine Ausbildungs‐
unterlage bzw. die Taktik für die Brandbekämpfung
festgelegt.
Vorhaben für 2016
Evaluierung der Taktik — Tunnelbaustellen
Einheitliche Erstellung von Alarmpläne für die ein‐
zeinen Baulose
Abgestimmter (in Zusammenarbeit mit der Frei‐
willigen Feuerwehr Hall) Alarmplan für die Süd‐
umfahrung
Weiterführende Schulungsmaßnahmen zum The‐
ma Brenner-Basis-Tunnel
VORBEUGENDER
BRANDSCHUTZ
(OBRJOHANN ZIMMERMTANN)
Neben der Abarbeitung der definierten Aufgaben‐
stellungen ist im Berichtsjahr 2015 eine deutliche
Steigerung des Bereiches „Verkehrsrechtliche Stel‐
lungnahmen“ in Zusammenhang mit den umfangrei‐
chen Tiefbauarbeiten zur Erhaltung der Infrastruktur
und Erweiterung der Straßenbahnlinien zu verzeich‐
nen. Die Feuerwehr ist dabei gefordert, die Qualität
der Hilfeleistung für die Innsbrucker Bevölkerung in
vollem Umfang zu gewährleisten und andererseits
die Durchführung der erforderlichen Arbeiten zu
ermöglichen. Im Bereich der Baugenehmigungs‐
verfahren ist ebenfalls eine Steigerung feststellbar,
geplante Großbauvorhaben wie z. B. das „Sozialzen‐
trum St. Paulus“, „PEMAI“ erfordern insbesondere
bei Abweichungen von den Bauvorschriften innova‐
tive lösungen durch die Feuerwehr.
BAU-UND GEWERBERECHTSVERFAHREN
Für die Berufsfeuerwehr sind in der brandschutz‐
technischen Beurteilung von Sonderbauten vor al‐
em die wesentlichen Schutzziele *Personenschutz“,
Ausreichende Voraussetzungen für einen wirkungs‐
vollen Brandbekämpfungs- und Rettungseinsatz“
und SSicherheit der eingesetzten Feuerwehreinsatz‐
Kräfte“ zu definieren und erforderliche Maßnahmen
zur Erreichung dieser festzulegen. Beispielhaft sind
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nachstehende Großbauvorhaben angeführt, welche
in der Planungs- und Realisierungsphase laufend
betreut wurden:
• PEMA- Hochhaus Brunecker Straße
Umbau Sillpark
Sozialzentrum St. Paulus
Sanierung der technischen Universitätsfakultät
Die Betreuung von Sonderobjekten, wie beispiels‐
weise den PEMA-Turm oder die diversen Universi‐
tätsstandorte stellte die Mitarbeiter des Vorbeu‐
genden Brandschutzes immer wieder vor interessante
Herausforderungen. Gilt es doch gerade bei diesen
Projekten, trotz andauernder Baumaßnahmen, ver‐
nünftige und umsetzbare Einsatzkonzepte zu entwi‐
ckein, um eine entsprechende Nutzung sicherzustellen.
Auch in Hinblick auf die zukunftsorientierte alter‐
native Energieversorgung durch Nutzung der Son‐
nenenergie sowie der Herstellung und Verwendung
von Wasserstoff, ist eine spürbare Erweiterung des
Aufgabenbereiches im Vorbeugenden Brandschutz
zu bemerken. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck, wel‐
che schlussendlich die Verantwortung im Einsatzfall
trägt, arbeitet auch in diesem Bereich in österreichi‐
schen Gremien mit und stellt sich den Anforderun‐
gen dieser neuen Möglichkeiten in brandschutztech‐
nischer Hinsicht.
BRANDSICHERHEITSWACHEDIENSTE
Schon aufgrund eines in Innsbruck ganzjährig beste-
henden reichhaltigen kulturellen Angebotes, sind
bis November 2015 von den Mitarbeitern der Be‐
rufsfeuerwehr 493 Brandsicherheitswachedienste
bei den großen Veranstaltungszentren durchgeführt
worden.
Daneben wurde auch das Tiroler Veranstaltungs‐
gesetz novelliert, welches nunmehr die verbindli‐
che Mitarbeit der Feuerwehr bei der Vorbereitung
und Umsetzung von Großveranstaltungen vorsieht.
Die Zusammenarbeit der Berufsfeuerwehr mit der
maßgeblichen Behörde, dem Amt für allgemeine
Sicherheit und Veranstaltungen mit Amtsleiter Elmar
Rizzoli, darf dabei als vorbildlich bezeichnet werden.
Für die strategischen Planungen der Großveranstal‐
tungen Bergsilvester, Bergisel-Springen, Childrens
Games sowie Air & Style erforderten die besondere
Aufmerksamkeit der Berufsfeuerwehr.
FEUERWEHR INNSBRUCK
MITARBEIT IM OSTERREICHISCHEN
BUNDESFEUERWEHRVERBAND UND IN!
TIROLER LANDES-FEUERWEHRVERBAND
Mit dem verantwortlichen Offizier ist die Berufsfeu‐
erwehr Innsbruck ständiges Mitglied im Österrei‐
chischen Bundesfeuerwehrverband und somit bei
der Erstellung brandschutztechnischer TRVB-Richt-
linien, vertreten. Zudem wurde der Fachoffizier mit
der Leitung der Arbeitsgruppe „Oberarbeitung der
Technischen Richtlinie Vorbeugender Brandschutz
Objektfunkanlagen“ betraut. Des Weiteren erfolgte
die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen „TRVB-An‐
schaltebedingungen von Brandmeldeanlagen“ und
„TRVB-Gaslöschanlagen“.
Die Mitarbeit der Berufsfeuerwehr Innsbruck in die-
sen brandschutztechnisch relevanten Arbeitskreisen
sowie als Experte im Austrian Standards Institute
(Osterreichischen Normungsinstitut) erweist sich
als sehr wichtig, da diese Vorschriften als Stand der
Technik gelten und unmittelbar in den Baugenehmi‐
gungsverfahren umgesetzt werden.
STRASSENKARTEI, BRANDMELDEAN-
LAGEN
Eine wesentliche Verbesserung der einsatzvorberei‐
tenden Maßnahmen konnte 2015 durch den Einsatz
von zwei Ferialpraktikantinnen, welche bei der Be‐
rufsfeuerwehr ihr Ferialpraktikum absolviert haben,
erreicht werden. Von Seiten des Amtes „Gis“ unter
Di Eckehard Ranninger wurden zuvor die gesamten
Straßenpläne aktualisiert und der Berufsfeuerwehr
zur Verfügung gestellt.
LÖSCHWASSERVERSORGUNG, OBIEKT-
DATENBLATTER UND TIRIS
Im vergangenen jahr wurden im Bereich Lösch‐
wasserversorgung neben Stellungnahmen für
Bauvorhaben, Erhebungen der tatsächlichen Was‐
serversorgung von exponierten Siedlungsgebieten,
Ersatzmaßnahmen zur Sicherstellung der Löschwas‐
serversorgung aufgrund von Bauarbeiten auch zahl‐
reiche Begehungen durchgeführt, um im Ernstfall
eine flächendeckende Versorgung des Stadtgebietes
mit Löschwasser garantieren zu können. Es darf
erwähnt werden, dass Innsbruck über ein außeror‐
dentlich gut ausgebautes Hydrantennetzverfügt, das
von den Innsbrucker Kommunalbetrieben laufend
gewartet und ausgebaut wird. Die Umstellung des
Hydrantennetzes auf vorwiegend Oberflurhydranten
hat sich bewährt und wird sukzessive weiter betrie‐
ben.
GASLÖSCHANLAGEN
Die wesentlichen EDV-Anlagen der Stadtgemeinde
nnsbruck sind im Rathaus und auf der Hauptfeuer‐
wache installiert. Um einen Ausfall bei einem Bran‐
dereignis zu verhindern, sind diese Serverräume
mit einer Gaslöschanlage geschützt. Im Auftrag des
Amtes für Informationstechnologie und Kommuni‐
kationstechnik werden die erforderlichen Eigenwar‐
tungen und Inspektionen für diese Löschanlagen
monatlich durch die Berufsfeuerwehr durchgeführt.
OFFENTLICHKEITSARBEIT, SICHERHEITS-
INFORMATIONSZENTRUN
Wiederum außerordentlich großes Interesse
herrschte im Berichtsjahr an den Löschtrainerschu‐
lungen, welche im Lehrsaal und am Hof der Haupt‐
feuerwache — auf Wunsch auch vor Ort durchgeführt
wurden. Für diese Schulungen stehen seitens der
Berufsfeuerwehr Innsbruck 12 speziell dazu ausge‐
bildete Witarbeiter zur Verfügung.
Bis November 2015 wurden über 72 Schulungen
durchgeführt wobei über 1.000 Personen in Ers‐
ter und Erweiterter Löschhilfe ausgebildet werden
konnten. Diese hohe Teilnehmeranzahl ist auch da‐
rauf zurückzuführen, dass sämtliche Bedienstete des
Stadtmagistrates mit der Theorie und vor allem dem
praktischen Löschen von kleinen Bränden vertraut
gemacht wurden.
Weiters wurde an diversen öffentlichen Veranstal‐
tungen mit dem mobilen Löschtrainer teilgenom‐
men, bei denen die Veranstaltungsbesucher sich im
Löschen von simulierten Kleinbränden versuchen
konnten.
Unsere Mitarbeiter des Vorbeugenden Brandschut‐
zes freut es, dass ein so großes Interesse in der
Bevölkerung gegeben ist. Auch den engagierten
Führungen der jeweiligen Firmen, welchen es ein
Anliegen ist, ihre Mitarbeiterinnen im Bereich des
Brandschutzes gut ausbilden zu lassen, seien an die-
ser Stelle lobend erwähnt.