Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.2011

- S.17

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Vorbeugender
Brandschutz
Das Berichtsjahr 2011
war nicht nur von der
Realisierung zahlreicher
Groß- und Sonderbau‐
ten, sondern zudem von
zahlreichen Neuerungen
im Bereich der Bauvor‐
schriften, Technischen
Richtlinien und Normen
gekennzeichnet.
Die Berufsfeuerwehr Innsbruck hat dabei
in mehreren relevanten Arbeitskreisen, wie
z. B. als ständiges Mitglied im TRVB-Ar‐
beitskreis oder als Exxperte im Austrian
Standards Institute (österreichischen Nor‐
mungsinstitut) maßgeblich mitgearbeitet.
Zudem erforderten die ersten Olympischen
Jugendspiele im Jänner 2012 und
somit die 3. Olympischen Spiele in Inns‐
bruck umfangreiche Vorbereitungstätig‐
keiten.
Bau- und
Gewerberechtsverfahren
Für die Berufsfeuerwehr sind in der brand‐
schutztechnischen Beurteilung von Son‐
derbauten vor allem die wesentlichen
Schutzziele „Personenschutz“, „Ausrei‐
chende Voraussetzungen für einen wir‐
kungsvollen Brandbekämpfungs-und Ret‐
tungseinsatz“ und „Sicherheit der einge‐
setzten Feuerwehreinsatzkräfte“ zu defi‐
nieren und erforderliche Maßnahmen zur
Erreichung dieser festzulegen.
Beispielhaft sind nachstehende Großbau‐
vorhaben angeführt, welche in der Pla‐
nungs- und Realisierungsphase laufend
betreut wurden:
Olympisches Dorf Il
e Autobahneinhausung Amras
• Hotel- und Geschäftsobjekt
Bruneckerstraße
e Neubau Universität Innsbruck,
chem. Institut
e Geschäftszentrum Amras-Rossau
• Hotel-Hochhaus Burgenlandstraße
• Wohn- und Geschäftshochhaus
Reichenauerstraße
* Um- und Neubau Innsbrucker Messe
U. V.m
Brandschutz in Sonderbauten
Die Autobahneinhausung Amras
Nach knapp zweijähriger Bauzeit konnte
am 2. Dezember 2011 eines der größten
Lärmschutzprojekte der ASFINAG, die Ein‐
hausung eines Teilstückes der A12 im Be‐
reich des Stadtteiles Amras, abgeschlossen
werden. Vorausgegangen war eine inten‐
sive Planungsphase, wobei auch durch die
geographische Lage dieses Autobahnteil‐
stückes Problemstellungen in sicherheits‐
brandschutztechnischer Sicht zu lösen
waren. Bei der Umsetzung des Projektes
„Sicherheitausbau, Umweltschutz und
Sanierungsmaßnahmen Innsbruck-Amras
(SiUlm Amras)“ konnten die Vorgaben der
Berufsfeuerwehr Innsbruck hinsichtlich
der Vorbeugenden Brandschutzmaßnah‐
men umgesetzt werden, eine intensive Zu‐
sammenarbeit mit den Verantwortlichen
der ASFINAG und der ausführenden Bau‐
firma Bodner begleitete die gesamte Pla‐
nungs- und Bauphase.
Die in Stahlbetonkonstruktion errichtete
zweiröhrige Einhausung mit einer Ge‐
samtlänge von 910 Meter (Röhre Fahrt‐
richtung Bregenz) bzw. 780 Meter (Fahrt‐
richtung Kufstein) wird als Tunnelanlage
eingestuft und beinhaltet in jeder Fahrt‐
richtung drei Fahrspuren.
Der Bereich der A 12 Inntal-Autobahn
Innsbruck-Ost bis Knoten Amras gehört zu
den meistbefahrenen Teilstücken der Inn‐
tal-Autobahn (ca. 70.000 Fahrzeuge pro
Tag), die Durchführung der Baumaßnah‐
men unter realem Verkehr stellten eine
besondere Herausforderung an Planung,
Ausführung und Umsetzung dar.
OBR Johann
Zimmermann
FEUERWEHR
0
K
Brandschutzkonzept
Die Personenrettung erfolgt über die jeweils
nicht von einem Brandereignis betroffenen
und brandabschnittsmäßig getrennten Tun‐
nelröhren, sieben begehbare Querschläge
mit einem Abstand von ca. 125 Meter ste‐
hen dafürin beiden Fahrtrichtungen zurVer‐
fügung. Für die frühzeitige Alarmierung der
Feuerwehr sowie für die Aktivierung der
erforderlichen Brandfallsteuerungen ist
das Tunnelbauwerk mit einer automati‐
schen Brandmeldeanlage mit Schutzum‐
fang „Vollschutz“ ausgestattet. Die Über‐
wachung erfolgt mittels linienförmigen
Temperaturmelderkabel, wobei die Röhren
in jeweils vier Detektionsabschnitte unter‐
teilt sind. Neben einer ausreichenden
Löschwasserversorgung mit brandfallsge‐
steuerter Drucksteigerungsanlage, Ober‐
flurhydranten, Mittel für die Erste Löschhil‐
fe und einer Löschwasserrückhaltungsanla‐
ge, stehen der Feuerwehr einsatzunterstüt‐
zende Brandschutzmaßnahmen wie die in‐
stallierte Objektfunkanlage oder die Vor‐
haltung von detaillierten Feuerwehreinsatz‐
und Alarmplänen zur Verfügung.
Einen besonderen Schwerpunkt für die
Menschenrettung und Brandbekämpfung
stellt die Brandrauchentlüftung in beiden
Röhren dar.
Die mittels redundanter Stromversorgung
ausgestatteten Strahlventilatoren können
in der Anfangsphase eines definierten
PKWV-Brandes eine annähernd rauchfreie
Schicht erzielen, die Entlüftung erfolgt mit
einererzielten Luftgeschwindigkeit von ca.
2,5 mis in Fahrtrichtung.
Zur Verhinderung einer Raucheindringung
in die nicht vom Brand betroffene Röhre,
wird in dieser jeweils durch die auto‐
matische gegengesetzte Ansteuerung
der Strahlventilatoren ein Uberdruck er‐
zeugt.
Sämtliche Brandfallsteuerungen wurden
mittels Versuchsbränden mehreren Über‐
prüfungen unterzogen, vor der Freigabe
der ersten Röhre erfolgte zudem eine
großangelegte Einsatzübung mit allen
Blaulichtorganisationen. Die Erfahrungs‐
werte dieser Übung und der vorausge‐
gangenen Uberprüfungen konnten in ei‐
nem Sicherheitsdokument eingearbeitet
werden, der mit der Verkehrsfreigabe fer‐
tiggestellte Alarm- und Einsatzplan ge‐
währleistet einen einheitlichen Informa‐
tionsstand für alle Einsatzorganisationen.
Brandschutz Aktuell
Aufgrund der Neuerungen im Bereich der
Bauvorschriften, Technischen Richtlinien
und Normen organisierte die Berufsfeuer‐
wehr Innsbruck, am 19. Oktober 2011,
einen Workshop zum Thema „Brandschutz
Aktuell für Architekten, Planer, Baumeister
und Techniker.
Die Informationsveranstaltung fand unter
großer Beteiligung des Fachpublikums auf
der Hauptfeuerwache statt. Neben einigen
interessanten Referaten mit internen und
externen Experten konnte Hofrat Dl Franz
Vogler, in seiner Funktion als OlB-Vorsit‐
zender, über die Anderungen der an die‐
sem Tag veröffentlichden OlB-Richtlinien
2011 ausführlich berichten.
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