Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.2007
- S.14
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
Am Abend des 14. September 2007
kam es in Vill, Handlhofweg 2, zu
einem Brand eines Balkons an der
Ostseite des Gebäudes. Beim Eintreffen
der Feuerwehr stand der vordere Teil des
Dachstuhles in Vollbrand. Die alarmierten
Einheiten FF Vill und FF Igis trafen zeit‐
gleich mit der Berufsfeuerwehr ein. Noch
während der Anfahrt wurde die FF Amras
alarmiert. Die FF Vill und FF Igls waren mit
einem ß- und einem C-Rohr im Außenan‐
griff sowie die FF Igls mittels Werfer vom
Tank Igels zur Brandbekämpfung einge‐
setzt. Die erste und zweite Gruppe der Be‐
rufsfeuerwehr nahmen mittels C-Rohr den
Innenangriff ins oberste Geschoss unter
schwerem Atemschutz vor. Über die Dreh-
leiter-37 der Berufsfeuerwehr wurde
mittels B-Rohr der Außenangriff unter‐
stützt. Zu diesem Zeitpunkt wurden die
Werfer der FF Igls und FF Vill zurückge-
Wohnhausbrand in Saggen
Am 19. Oktober 2007 um 00:36 Uhr
wurde die Berufsfeuerwehr Inns‐
bruck über einen automatischen
Brandmeldealarm zu einem Wohn- bzw.
Geschäftsgebäude, im Innsbrucker Stadt‐
teil Saggen, in die Karl-Schönherr-Straße
alarmiert.
Schon bei der Ankunft stellte sich heraus,
dass es sich hierbei um keinen Fehlalarm
handelte, da starker Brandgeruch bereits
im Freien festgestellt werden konnte - auf‐
grund dessen wurden weitere Einsatzkräf‐
te der Berufsfeuerwehr nachalarmiert. Im
Zuge der Erkundung in dem sehr komple‐
xen Gebäude wurde festgestellt, dass es
zu einem Brand in einem Kellerabteil der
angrenzenden Wohnanlage gekommen
nommen. Zeitgleich wurde das Gebäude
evakuiert. Der Besitzer, welcher erste
Löschversuche tätigte, wurde von der Po‐
lizei gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr
aus dem Gebäude gebracht und dem Not‐
arzt übergeben. Nach „Brand aus" (ca.
21:45 Uhr) wurde eine Einsatzbespre‐
chung mit allen Kommandanten durchge‐
führt und danach das Ziegeldach über die
Drehleiter geöffnet um Giutnester im Dop‐
peldach zu bekämpfen. Von der Innensei‐
te wurde der Dachstuhl in relativ geringem
Ausmaß geöffnet (rigipsverkleidete De‐
cke). Mittels Hochleistungslüfter wurde
das Stiegenhaus belüftet. Der hintere Teil
des Hauses konnte nach einer Begehung
mit der Polizei wieder für die Bewohner
freigegeben werden. Nach der Bekämp‐
fung einzelner Glutnester wurden die Kräf‐
te zurückgezogen. Die FF Vill übernahm die
Brandsicherheitswache für die Nacht. Die
Brandursachenermittlung der Polizei wur‐
de vom Einsatzleiter eingewiesen und
nahm die Arbeit auf. Durch das rasche und
gezielte arbeiten und den hohen Einsatz
der Feuerwehrkräfte konnte ein größerer
Schaden verhindert werden, somit konn‐
ten fast alle Familien die Nacht wieder in
ihren Wohnungen verbringen. Im Einsatz
standen 15 Fahrzeuge und 73 Mann der
Einheiten: Berufsfeuerwehr, FF Amras, FF
Igls, FF Vill.
war. Durch eine Rauchverschleppung kam
es zur Auslösung des automatischen
Alarms im Nebengebäude. Der Brand
konnte in kurzer Zeit von der BF im Innen‐
angriff gelöscht werden. Schwieriger ge‐
staltete sich die Entrauchung der betroffe‐
nen Bereiche, da sich der Brandherd im 2.
Untergeschoss befand. Personen sind bei
diesem Einsatz keine zu Schaden gekom‐
men.
Während die Löscharbeiten zu diesem Ein‐
satz noch in vollem Gange waren wurde
der Feuerwehreinsatzleiter von einem wei‐
teren Kellerbrand in einem Wohnhaus, nur
wenige Straßenzüge entfernt, am Verdroß-
platz in Kenntnis gesetzt. Da fast die ge‐
samte Mannschaft der Berufsfeuerwehr
noch bei dem anderen Einsatz gebunden
waren, wurde zusätzlich die zuständige
Schutzbereichsfeuerwehr, Freiwillige Feu‐
erwehr Mühlau, alarmiert. Bei Ankunft am
Verdroßplatz stellte sich die Situation von
Anfang an dramatischer und offensicht‐
licher dar als beim Einsatz zuvor. Es dran‐
gen dichte Rauchschwaden aus den Kel‐
lerfenstern bzw. aus der Eingangstüre - das
Stiegenhaus war für die Bewohner ohne
fremde Hilfe nicht mehr als Fluchtweg zu
benützen. An den Fenstern machten sich
viele Bewohner bemerkbar und schrieen
um Hilfe, da sie vom Rauch eingeschlossen
waren. Aufgrund des enormen Mann‐
schaftsbedarfes wurde die Freiwillige Feu‐
erwehr Neu-Arzl zusätzlich alarmiert, da
diese Einheit über eine Drehleiter verfügt
und ein zweites Hubrettungsgerät evtl, be‐
nötigt wurde. Seitens der Berufsfeuerwehr
Innsbruck und der Freiwilligen Feuerwehr
Mühlau wurde parallel ein Löschangriff in
den Keller vorgenommen sowie die Rettung
der eingeschlossenen Personen durchge‐
führt. Insgesamt konnten so 22 Personen
aus dem Wohnhaus, teilweise über die Hub‐
rettungsbühne der Berufsfeuerwehr und
mittels Fluchthauben über das Stiegenhaus,
ins Freie gerettet und dem Rettungsdienst
bzw. Notarzt zur weiteren Versorgung über‐
geben werden.
Drei Bewohner wurden zur medizinischen
Abklärung ins Krankenhaus gebracht. Auch
bei diesem Einsatz konnte der Vollbrand
des Kellerabteiles rasch gelöscht werden.
Nachdem alle Wohnungen von der Feuer‐
wehr mit technischen Gerätschaften belüf‐
tet worden waren, konnten die Bewohner
wieder in dieselben zurückkehren. Ein di‐
rekter Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr
Neu-Arzl war aufgrund der raschen und
sorgfältigen Arbeit der Einsatzkräfte vor
Ort nicht mehr nötig.
In beiden Einsatzfällen war die Brandursa‐
che Brandstiftung.
Abschließend muss erwähnt werden, dass
zwei zeitgleiche Ereignisse eines solchen
Ausmaßes den personellen Rahmen der
Berufsfeuerwehr Innsbruck übersteigen
und die Möglichkeit der Anforderung von
Freiwilligen Einheiten unbedingt notwen‐
dig ist.
Wohnungsbrand
in der Schidlachstraße
Am 8. November 2007 um 11:41 Uhr
wurde die Berufsfeuerwehr Inns‐
bruck zu einem Wohnungsbrand in
der Schidlachstraße gerufen. Die Berufsfeu‐
erwehr Innsbruck rückte zu diesem Einsatz
mit sieben Fahrzeugen und 16 Mann aus.
Im 3. Obergeschoss einer Wohnung war ein
Brand ausgebrochen. Die Bewohnerin kam
den Einsatzkräften im Stiegenhaus entge‐
gen und wurde ins Freie gebracht und der
Rettung übergeben. Mit schwerem Atem‐
schutz wurde einerseits der Brand bekämpft
und zum zweiten das Stiegenhaus, welches
bis zum 4. Stock stark verraucht war, kon‐
trolliert. Mittels Hochleistungslüfter wurde
das Stiegenhaus vom Rauch befreit. Im
4. Obergeschoss wurde eine Person in einer
Wohnung angetroffen, diese wurde nach
dem Belüften des Stiegenhauses ebenfalls
ins Freie gebracht. Aufgrund der starken
Verrauchung wurde die FF Wüten zur Unter‐
stützung angefordert, ein Einsatz war die‐
ser jedoch aufgrund der raschen Brandbe‐
kämpfung nicht mehr erforderlich. Die Be‐
wohnerin aus der Brandwohnung wurde
von der Rettung ins Krankenhaus gebracht.
Gartenhausbrand
in Hötting
Am 14. November 2007 kam es zu
einem Brand eines Gartenhauses
am Sandbühelweg 4. Die Einsatz‐
kräfte wurden um 02:58 Uhr alarmiert.
Beim Eintreffen stand die Nordseite des
Gebäudes in Vollbrand. Die alarmierte Be‐
rufsfeuerwehr wurde durch die Freiwillige
Feuerwehr Hötting unterstützt. Diese bei‐
den Einheiten rückten mit zehn Fahrzeugen
und ca. 50 Mann aus. Der Brand musste
unter schwerem Atemschutz im Innen- und
Außenangriff gelöscht werden. Die Nach‐
löscharbeiten gestalteten sich schwierig,
da das gesamte Dach teilweise unter Atem‐
schutz abgetragen werden musste. Perso‐
nen wurden nicht verletzt.
Taucheinsatz in Kufstein
Am 17. November 2007 unterstütz‐
ten die Taucher der Berufsfeuerwehr
Innsbruck die Feuerwehr Kufsteinbei
einer groß angelegten Suche nach einem
vermissten Mädchen im Inn bei Kufstein.
Technischer Unfall in einem Parkdeck
Am 29. November 2007 um ca.
12:20 Uhr wurde die Berufsfeuer‐
wehr Innsbruck zu einem Unfall mit
einem hydraulischen Parkdeck, im zweiten
Untergeschoss einer Innenstadttiefgarage,
gerufen.
Von Beginn des Einsatzes war klar, dass kei‐
ne Personen zu Schaden gekommen wa‐
ren. Aus bisher unbekannter Ursache war
es zum Bruch eines Hydraulikstempels ge‐
kommen und dadurch zum weiteren Bruch
des zweiten Stempels. Somit stürzte das
gesamte PKW-Parkdeck gegen die Tiefga‐
ragenwand. Von der Berufsfeuerwehr Inns‐
bruck wurde in einem aufwendigen Einsatz
das Fahrzeug am Parkdeck zuerst mit Ket‐
ten und Leinen verhängt, sodass es nicht
weiter abrutschen konnte, und dann das
Parkdeck, mit technischem Gerät gesichert,
zurückgezogen. Der PKW konnte dann mit
leichten Beschädigungen heruntergefahren
werden. Das ausgetretene Hydrauiiköl wur‐
de von Mitarbeitern der Tiefgarage mittels
Bindemittel beseitigt.
Die Berufsfeuerwehr Innsbruck rückte zu
diesem Einsatz mit drei Fahrzeugen und
neun Mann aus.
Zimmerbrand in Sozialheim
Am 2. Dezember 2007 um 03:39
Uhr wurde die Berufsfeuerwehr zu
einer Rauchentwicklung aus einer
Steckdose, in eine Wohnung in einem So‐
zialheim im Innsbrucker Stadtteil Saggen,
gerufen. Die Berufsfeuerwehr war insge‐
samt mit vier Fahrzeugen und 13 Mann im
Einsatz. Im Zuge der Erkundung wurde
festgestellt, dass sich der Rauch über die
Elektroinstallationen aus der Nachbarwoh‐
nung ausgebreitet hatte. Nach gewaltsa‐
mem Öffnen der Wohnungstüre wurde in
der Nachbarwohnung ein Zimmerbrand -
Brand des Bettes und angrenzender Mö‐
belstücke - festgestellt. Glücklicherweise
hat sich die Wohnungsmieterin zum Zeit‐
punkt des Brandes nicht in der Wohnung
aufgeiralten. Der Brand konnte von der Be‐
rufsfeuerwehr Innsbruck in kürzester Zeit
gelöscht und alle Räumlichkeiten mit tech‐
nischen Gerätschaften rauchfrei gemacht
werden.
Weiters waren zahlreiche Klein‐
brände zu verzeichnen, auffällig
dabei die hohe Anzahl an Brän‐
den bei Entsorgungsinseln (zumeist
Brandstiftung), was als Tendenz festgehal‐
ten werden muss. Durch die schnellen Ein‐
greifzeiten, viele dieser Brände waren
noch im „Kleinbrandstadiurrt", konnten
größere Schäden verhindert werden. Der
Einsatzbereich des letzten Jahres .„um-
. spannte auch Verkehrsunfälle (leider auch
mit tödlichem Ausgang), Bergeeinsätze,
Kraneinsätze, Gefahrguteinsätze, Pölzun‐
gen, Waldbrände, Müllbrände aber auch
das Einsetzen von Kanaldeckeln bis hin zur
Katze am Baum.
Zum Glück gab es im Jahr 2007 keine grö‐
beren Verletzungen der Einsatzmannschaft,
ein Ergebnis, welches sicher unter anderem
auf den guten Ausbildungsstand zurück‐
führen lässt.
Kleinbrände und Technische Einsätze