Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.2006
- S.9
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Gesamter Text dieser Seite:
Einsätze
Brand in einem Glashaus
Angebranntes Essen
Auch Gewächshäuser brennen.Am
10.8.2006 abends löschte die Be‐
rufsfeuerwehr einen Brand in ei‐
nem Gewächshaus gegenüber der Polizei‐
direktion. Die Flammen waren bereits von
der Kaiserjägerstraße aus sichtbar. In ei‐
nem elektrisch beheizten hölzernen An‐
zuchtbeet einer Gärtnerei war ein Feuer
ausgebrochen. Das vor Ort befindliche Be‐
triebspersonal wies die Einsatzkräfte ein
und öffnete die Einfahrtstore. Der Brand
war unter Atemschutz rasch gelöscht.
Am 31.1.2006 wurde um ca. 15.50
Uhr die Berufsfeuerwehr Innsbruck
zu einer Rauchentwicklung aus ei‐
nem Fenster in die Kaufmannstraße geru‐
fen. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck rückte
mit vier Fahrzeugen und 16 Mann aus. Bei
Eintreffen der Feuerwehr drang schwarzer
Qualm aus einem Fenster im 1. OG. In der
total verqualmten Wohnung wurde eine
benommene ältere Dame angetroffen, die
sofort ins Freie gerettet wurde. Die Dame
hatte bereits erhebliche Mengen der gifti‐
gen Rauchgase inhaliert und wurde sofort
mit Sauerstoff versorgt und anschließend
dem Notarzt übergeben. Weiters wurde die
Katze der Bewohnerin, ebenfalls mit An‐
zeichen einer Rauchgasvergiftung, ins
Freie gerettet. Die Wohnung wurde mit ei‐
nem speziellen Hochleistungslüfter belüf‐
tet. Die Ursache für die starke Verqual-
mung der Wohnung war Essen, das auf
dem Herd eingeschaltet und vergessen
worden war. Durch dasVerkohlen der Spei‐
sen entstand der starke Qualm.
Glück im Unglück -
keine Personen verletzt
Am 20.10.2006 um ca. 14.00 Uhr
wurde die Berufsfeuerwehr Inns‐
bruck zu einem umgestürzten Bau‐
kran auf einer Baustelle in der Nähe der
Hauptfeuerwache gerufen. Die Berufsfeuer‐
wehr Innsbruck rückte mit sieben Fahrzeugen
und 20 Mann aus. Schon kurz nach der Alar‐
mierung der Einsatzkräfte kam die Rückmel‐
dung von der Rettung, dass keine Personen
verletzt wurden. Ein 65-Tonnen-Teleskopkran
war bei Hebearbeiten von Betonfertigteilen,
vermutlich durch Nachgeben des Untergrun‐
des, umgefallen. Der Kranführer hatte großes
Glück und konnte unverletzt den Bedie‐
nungsstand verlassen. Weiters fiel der Kran so
glücklich auf die Straße, dass der nebenan
stehende Baukran und das Baugerüst, auf
welchem Bauarbeiter ihrer Arbeit nachgin‐
gen, nicht betroffen waren. Die Aufräumar‐
beiten gestalteten sich äußerst schwierig und
konnten erst um 20.00 Uhr abgeschlossen
werden. Das Fahrzeug musste teilweise zer‐
legt werden und wurde anschließend von
zwei Kränen aufgestellt. Am Baukran ent‐
stand dabei großer Sachschaden.
achstuhlbrand in der Bürgerstraße
Flammen sichtbar. Nach Auskunft anwe‐
sender Bewohner waren keine Personen
betroffen. Es wurden mehrere C-Rohre im
Innen- und Außenangriff unter Atem‐
schutz vorgenommen.
Am 23.3.2006 um ca. 12.30 Uhr
wurde die Berufsfeuerwehr Inns‐
bruck zu einem Dachstuhlbrand in
der Bürgerstraße gerufen. Die Berufsfeuer‐
wehr Innsbruck rückte mit sieben Fahr‐
zeugen und 19 Mann, die Freiwillige Feu‐
erwehr Hötting mit vier Fahrzeugen und
22 Mann aus.
Bei Eintreffen der Feuerwehr war im Dach‐
bereich eine starke Rauchentwicklung und
Das Blechdach musste unter Atemschutz,
unter schwierigsten und gefährlichen Um‐
ständen, mit speziellen Motorsägen geöff‐
net werden. Im Dachbereich entstand er‐
heblicher Sachschaden.
Auf Grund des raschen und gezielten
Löschangriffes wurden die darunterliegen‐
den Wohnungen zum Glück nur leicht be‐
schädigt. Der Sachschaden durch Lösch‐
wasser hielt sich ebenfalls in Grenzen. Die
Bürgerstraße war während der Lösch‐
arbeiten gesperrt.
Schwerer Verkehrsunfall - Bus und Straßenbahn
Ein aufsehenerregender Einsatz er‐
eignete sich am 3.2.2006 um 10.47
Uhr am Innsbrucker Hauptbahnhof.
Ein IVB-Bus war mit einer Straßenbahn
frontal zusammengestoßen. Im Einsatz
standen 18 Mann der Berufsfeuerwehr
mit fünf Fahrzeugen.
Der Fahrer des Busses war im Bein- und
Bauchbereich zwischen Lenkrad, Armatu‐
renbrett und Sitz eingeklemmt und schwer
verletzt worden. In beiden Fahrzeugen be‐
fanden sich eine Vielzahl von Verletzten, teil‐
weise am Boden liegend. Die Berufsfeuer‐
wehr leitete sofort, gemeinsam mit der Ret‐
tung, dieVerletztenversorgung ein und setz‐
te zur Befreiung des eingeklemmten Bus‐
fahrers hydraulische Rettungsgeräte ein.
Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass
durch stürzende Personen die Haltestan‐
gen in den Fahrzeugen teilweise wegge‐
rissen wurden. Nach der Beendigung aller
Rettungsmaßnahmen wurden beide Fahr‐
zeuge von den Technikern der IVB ab‐
transportiert.
Brand in einem Kollektorgang des LKH Innsbruck
Am 2.10.2006 um ca. 14.45 Uhr
wurde die Berufsfeuerwehr Inns‐
bruck zu einem Brand in der Re‐
chengasse in Innsbruck gerufen. Die Be‐
rufsfeuerwehr Innsbruck rückte mit neun
Fahrzeugen und 22 Mann, die Freiwillige
Feuerwehr Wilten mit neun Mann und
zwei Fahrzeugen aus.
Bei Eintreffen der Feuerwehr drang dichter
Rauch aus einem Schacht. Durch eine vor
Eintreffen der Feuerwehr durchgeführte
Erkundung durch den Technischen Dienst
des LKH Innsbruck, wurde der Einsatzlei‐
ter sofort über einen Brand im Kollektor‐
gang der Klinik informiert.
In diesem Versorgungsgang sind Rohre der
Wärmeversorgung für das Krankenhaus
und Ölleitungen für das Wärme-Kälte-Zen-
trum geführt. Der Brand konnte unter Atem‐
schutz rasch gelöscht werden. Auf Grund
der Enge und der starken Verrauchung war
ein Arbeiten im Kollektorgang äußerst
schwierig. Nach Beendigung der Löschar‐
beiten musste der Rauch von der Feuerwehr
abgesaugt werden. Personen wurden keine
verletzt. Eine Rauchausbreitung in die Kli‐
nik konnte auch verhindert werden.
Auf Grund dieses Brandgeschehens kam
es im Wärme-Kälte-Zentrum zu einem er‐
heblichen Austritt von Heizöl. Das gesam‐
te Öl musste von einer Fachfirma abge‐
pumpt werden.
Um ca. 15.00 Uhr wurde die Berufs‐
feuerwehr Innsbruck durch ein Te‐
lefonwählgerät zu einem Brand‐
meldealarm bei der Firma Hüter & Söhne
gerufen. Nach der Erkundung wurde als
Auslöseursache ein Brand in einem Holz‐
spänesilo festgestellt. Nach der Herstel‐
lung der Löschbereitschaft wurden Teile
einer Holzspäneförderanlage (entnimmt
Holzspäne aus dem Silo und befördert die-
S i I o b r a n d
ses Material zur Heizanlage) entfernt, um
zum Brandherd zu gelangen. Nach Lösch‐
versuchen mit einem HD-Rohr und einer
Fognail-Lanze trat aber kein Löscherfolg
ein. Ein Zukommen von unten in den Silo
war nicht möglich. Die Wärmebildkamera
zeigte eine Temperatur von ca. 300 Grad
Celsius an. Es konnte aber nicht festge‐
stellt werden, wie weit der Brandherd in
den Silo reichte.
Anschließend wurde ein Loch in die Blech‐
abdeckung (grenzt direkt in den Silo) ge‐
bohrt. Eine vor Ort selbst hergestellte
Löschlanze (ein ca. 2 m langes Metallrohr
mit einem Übergangsstück auf eine C-
Kupplung) wurde eingeführt. Ein Wasser-
Lightwater-Gemisch wurde eingebracht.
Nach ca. 2.000 Litern trat ein sichtbarer
Löscherfolg ein.
Nach diesem Vorgang begann die Feuer‐
wehr mit dem Entleeren des Silos. Das Pro‐
blem für die Feuerwehr bestand darin,
dass teilweise nur mit Atemschutz gear‐
beitet werden konnte und der Silo bis zur
Decke (ca. 600 Kubikmeter) gefüllt war.
Im Zuge der Löschversuche und der Ent‐
leerung wurde mehrmals die Silosprinkler‐
anlage betätigt. Zum Einsatz kamen 80
Mann der Berufsfeuerwehr und der Frei‐
willigen Feuerwehr Innsbruck. Eingesetzt
wurden 30 Atemschutzgeräte mit insge‐
samt 70 Flaschen.
Nach 26 Stunden konnte der Einsatz be‐
endet werden - der Silo wurde vollständig
entleert. Interessant war dieTatsache, dass
auch nach den Löschversuchen von unten
und von der Seite (von außen), auch nach
18 Stunden Glutnester gefunden wurden.
Bergsteigern musste erfolglos abgebrochen werden
Bergung von zwe
Am 31.7.2006 wurde die Berufsfeu‐
erwehr Innsbruck zu einem Assis‐
tenzeinsatz am Pitztaler Gletscher
gerufen. Zwei deutsche Bergsteiger (Vater
und Sohn) wurden als vermisst gemeldet.
Unterhalb der Wildspitze sind die beiden
offenbar in eine Gletscherspalte gefallen,
die mit Wasser gefüllt ist. Nach der Absu‐
che der Gletscherspalte durch die Bergret‐
tung wurden Einsatztaucher der Berufs‐
feuerwehr angeforder’t Die Männer der
Berufsfeuerwehr wurden mit dem Hub- .
schrauber des Innenministeriums eingeflo‐
gen. Der Einsatz der Taucher gestaltete
sich äußerst schwierig. Die Taucher mus‐
sten mit den Gerätschaften abgeseilt wer‐
den und unternahmen anschließend einen
Tauchgang im eiskalten Wasser. Die Ein‐
satztaucher mussten mit Leinen gesichert
werden, die Sichtverhältnisse waren sehr
gut. Es konnten einige Ausrüstungsgegen‐
stände der Bergsteiger geborgen werden.
Auf Grund der schlechten Witterung und
späten Tageszeit musste der Einsatz aber
frühzeitig ohne Erfolg abgebrochen wer‐
den.