Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.2005

- S.6

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2005-
Was wäre ohne Feuerwehr!
Aus der Vielzahl der Einsätze und
der geleisteten Einsatzstunden
ersieht man, dass sich in der Landes‐
hauptstadt feuerwehrmäßig viel tut -
2005 besonders viel.
Jedem von uns ist die Hochwasserkatas-
trophe noch in Erinnerung und die damit
verbundenen bangen Stunden, in denen
nicht klar war, wie Innsbruck davonkom‐
men wird. Alle Kräfte der Berufsfeuer‐
wehr und der freiwilligen Feuerwehren
waren hier im Einsatz und haben die an sie
gestellten Aufgaben erfolgreich bewältigt..
Auch über die Bezirksgrenzen hinaus
konnten die Feuerwehren Innsbrucks hel‐
fen - einmal bei dem Großbrand im Wipp‐
tal, beim bereits zitierten Hochwasser und
bei mehreren kleinen Einsätzen, insbeson‐
dere nach Verkehrsunfällen. Mitglieder der
Berufsfeuerwehr haben auch beim Stren‐
ger Tunnel Dienst versehen. Der Dienst ei‐
ner Feuerwehrmannschaft mit Langzeit‐
atemschutzgeräten war erforderlich, da‐
mit der noch nicht fertige Tunnel nach der
hochwasserbedingten Unterbrechung der
Arlberg-Schnellstraße für den Verkehr frei‐
gegeben werden konnte.
2005 haben die Feuerwehren Innsbrucks
in ihrem Bezirk und im restlichen LandTirol
wieder ihre Kompetenz und Schlag‐
kraft unter Beweis gestellt. Dadurch konn‐
ten Menschenleben gerettet und noch
größere Sachschäden verhindert werden.
Herzlichen Dank an alle, die sich freiwillig
oder von Berufs wegen engagieren und
Verantwortung übernehmen! Den Ver‐
tretern des Bezirksverbandes, den Kom‐
mandanten der freiwilligen Feuerwehren,
der Berufsfeuerwehr Innsbruck und der
Betriebsfeuerwehr Flughafen sowie allen
Feuerwehrmitgliedern ein herzliches „Dan‐
ke" für ihr Engagement und für ihren
Einsatz!
/
OBR Bmst. Ing. Anton Larcher
Bezirksfeuerwehrkommandant
Freiwillige Feuerwehren Innsbrucks
und Berufsfeuerwehr Innsbruck!
Selten zuvor in den letzten Jahrzehnten
ging die Landeshauptstadt Innsbruck
so knapp an einer Katastrophe vorbei
- nur wenige Zentimeter trennten Innsbruck
am 23. August 2005 von der Überflutung
durch den Inn. Nur wenige Zentimeter, wel‐
che Monate später immer noch oder jetzt
erst recht Anlass geben, über den Hochwas‐
serschutz der Stadt und die Ausrüstung der
Feuerwehren nachzudenken. Innsbruck hat‐
te Glück - nicht auszudenken, was passiert
wäre, wenn der Inn noch weiter gestiegen
wäre. Tage- wenn nicht wochenlang hätte
die Beseitigung gedauert. Was wir aber nun
wissen: Die Ausrüstung unserer Feuerweh‐
ren ist für ein solches Horror-Szenario leider
nicht ausreichend. Wenige Wochen nach
dem Hochwasser habe ich den Zuständigen
in der Stadtgemeinde Innsbruck deshalb ein
Konzept für die zusätzliche Ausrüstung un‐
serer Feuerwehren für ein eventuelles Hoch‐
wasser vorgelegt. Dieses ist derzeit in der
Detailplanung. Im heurigen Jahr werden
aber sicher diesbezüglich entscheidende
Weichenstellungen fallen müssen. Wichtig‐
ste Anschaffungen werden dabei neue
Großpumpen sein. Alleine das Auspumpen
der zahlreichen Innsbrucker Tiefgaragen ist
mit dem jetzigen Gerät unmöglich.
Mit großem Stolz erfüllt hat mich nach dem
überstandenen Hochwasser-Tag in Inns‐
bruck die Hilfsbereitschaft unserer Kamera‐
dinnen und Kameraden bei den Einsätzen
in Völs und in Wörgl.Weit über hundert Mit‐
glieder von Innsbrucker Feuerwehren halfen
zuerst zwei Tage in Völs, um das EZ Cyta
auszupumpen, und anschließend drei Tage
in Wörgl, um dort bei den Betroffenen den
Schlamm und das Wasser zu beseitigen, die
Wohnungen und Häuser auszuräumen und
noch Verwendbares zu reinigen.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle
aber auch bei allen Nachbarfeuerwehren
von Innsbruck, welche am Hochwasser-Tag
mithalfen, Innsbruck mit Sandsäcken so gut
es eben ging abzusichern.
Nachdem mit der Gemeinderatswahl 2006
in Innsbruck die Karten neu gemischt wer‐
den, möchte ich auch die Gelegenheit nüt‐
zen, um mich bei allen Gemeinderätinnen
und Gemeinderäten dieser Legislaturperio‐
de für ihr oft gezeigtes Wohlwollen den Feu‐
erwehren gegenüber zu bedanken. Es erfüllt
mich mit Stolz zu hören, dass sämtliche An‐
träge die Feuerwehren Innsbrucks betref‐
fend einstimmig beschlossen wurden. Die‐
ses Vertrauen macht aber natürlich einen
Bezirksfeuerwehrkommandanten nicht nur
stolz, sondern verpflichtet natürlich auch.
Jedoch sei es mir erlaubt, drei Personen be‐
sonders hervorzuheben: zum einen die bei‐
den Bürgermeister DDr. Herwig van Staa
und Hilde Zach, zum anderen die eigentlich
Ressort-zuständige Stadträtin Dr. Marie-
Luise Pokorny-Reitter. Die Zusammenarbeit
war weit über das Normale hinausgehend
nicht nur konstruktiv, sondern auch sehr
Frucht bringend. Ich erinnere nur an die
große Reform der Berufsfeuerwehr oder die
Erstellung der Fahrzeug-Konzepte sowie die
zahlreichen nötigen Austausch-Anschaf‐
fungen von Fahrzeugen und Gerätschaften.
Gedankt sei dafür aber auch noch dem ehe‐
maligen Magistratsdirektor Dr. Christoph
Platzgummer für seinen Vorsitz in der Ar‐
beitsgruppe, welche die gesamten Refor‐
men und Konzepte beschloss.
Vorausblicken möchte ich auf das Jahr 2007,
indem die Freiwillige Feuerwehr Innsbruck
eigentlich ein großes Jubiläum feiert - näm‐
lich das 150. Gründungsfest. Eigentlich des‐
halb, weil nach dem Zweiten Weltkrieg alle
sechs Kompanien der Freiwilligen Feuer‐
wehr Innsbruck aufgelöst wurden und die‐
se nur mehr in den Stadtteil-Feuerwehren

weiterlebt. Dort aber dafür, wie wir alle im‐
mer wieder erleben können, umso erfolgrei‐
cher. Wir werden 2007 trotzdem sicherlich
nützen, eine der ersten wenn nicht die gar
die erste Freiwillige Feuerwehr im heutigen
Österreich entsprechend zu würdigen.
Allen Funktionären und Feuerwehrmitglie‐
dern möchte ich zum Schluss noch meinen
Dank für die geleistete Arbeit aussprechen
- Gerätschaften alleine ohne entsprechend
ausgebildete und motivierte Mannschaft
nützen nichts. Denn eines kann sich Inns‐
bruck sicher sein - die Feuerwehren stehen
jederzeit zum Schutz und zur Hilfe bereit: 24
Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Gut Heil!