Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.2004
- S.6
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
OBR Bmst. Ing. Anton Larcher
Bezirksfeuerwehrkommandant
2004-
Weichenstellungen in der Feuerwehr?
Wie schon in den vergangenen
Jahren konnte der Bezirksfeuer-
wehrverband Innsbruck-Stadt
das Jahr 2004 mit einer sehr positiven
Bilanz abschließen.
Es ist mir ein Bedürfnis, zwei Gedanken,
die mich bewegen, anzusprechen. Ausge‐
löst durch das „Reform-Paket" bei der Be‐
rufsfeuerwehr Innsbruck wurden die Wei‐
chen für eine Integrierte Landesleitstelle
(ILL) geschaffen. Diese soll als Neubau vor
der Berufsfeuerwehr Innsbruck errichtet
werden. Das Ergebnis eines entsprechen‐
den Architektur-Wettbewerbes lässt auf
ein modernes, funktionelles und wirt‐
schaftliches Gebäude schließen. Der Be‐
treiber - das Land Tirol und die Landes‐
hauptstadt Innsbruck - schafft damit die
Voraussetzungen für ein landesweites
Alarmierungssystem und eine Koordina‐
tionszentrale für die meisten Blaulicht-Or‐
ganisationen in Tirol. Das dazu notwendi‐
ge digitale Funksystem hat sich bereits im
Probebetrieb, anlässlich der Universiade in
Innsbruck, bestens bewährt. Dieses neue
Kommunikationszentrum wird die derzei‐
tige Nachrichtenzentrale der Feuerwehr
der Stadt Innsbruck gänzlich ersetzen. Ich
hoffe, dass das von Herrn LR Streiter be‐
reits begonnene System - der im Bedarfs‐
fall zu besetzenden Bezirkszentralen -
auch in Innsbruck Anwendung findet.
Ich denke, dass bei Notwendigkeit das
„Hochfahren" einer von der ILL losgelösten
Kommunikationseinrichtung Sinn macht
und in weiterer Folge für die Abarbeitung
bei Großschadensereignissen und Katas‐
trophenlagen eine Notwendigkeit dar-
steilt. Ich bin optimistisch, dass die verant‐
wortlichen Entscheidungsträger bei der
Umsetzung der ILL alle Umstände berück‐
sichtigen werden und damit für die in Not
geratenen Menschen in unserem Land ein
Höchstmaß an Effizienz bei der Hilfeleis‐
tung gewährleisten.
Mit Aufmerksamkeit, aber auch großer Sor‐
ge, verfolge ich die auffällige Zunahme von
Naturkatastrophen in den letzten Jahren.
Die „Münchner Rück" führt für die Jahre
1990 bis 1999 91 Naturkatastrophen und
in der Zeit von 2000 bis 2004 140 Natur‐
katastrophen in ihrer Statistik an. Der da‐
raus resultierende wirtschaftliche Schaden
und ausbezahlte Versicherungsschaden
verhält sich dazu nahezu linear. Diese Ent‐
wicklung muss zu denken geben und lässt
bei mir alle Alarmglocken läuten. Ich den‐
ke, die Feuerwehr und alle „befreundeten"
Hilfsorganisationen sind gut beraten, sich
dieser negativen Entwicklung entspre‐
chend anzupassen. Der Ankauf bzw. die Er‐
gänzung unseres Equipments allein wird
wohl nicht genügen. Entsprechende Struk‐
turen und Organisationsschemen gilt es zu
schaffen, Alarmpläne für die verschiedens‐
ten Szenarien sollten griffbereit vorhanden
sein. Auch in der Ausbildung ist aus meiner
Sicht ein Quantensprung für die mittlere
und höhere Führungsebene anzudenken.
Liegt die Lösung in der Schaffung einer Feu‐
erwehr-Akademie?
VIELEN DANK!
Unserem Landeshauptmann von Tirol DDr.
Herwig van Staa, unserem im Land Tirol zu‐
ständigem Regierungsmitglied Landesrat
Konrad Streiter, unserer Bürgermeisterin
Hilde Zach, unserer ressortverantwortlichen
Stadträtin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter
und unserem Magistratsdirektor Dr. Chris‐
toph Platzgummer. Meinen Freunden im
Bezirksfeuerwehrausschuss und vor allen
Dingen euch, liebe Feuerwehrfrauen und
-männer für den steten Einsatz und die
gute Zusammenarbeit!
I
. B
Mag. Erwin Reichel
Branddirektor
Das Jahr 2004
war ein einsatzintensives Jahr!
Sehr geehrte
Innsbruckerinnen und Innsbrucker,
geschätzte Feuerwehrkameraden
aus nah und fern, liebe Kameraden!
Das Jahr 2004 war ein einsatzintensives
Jahr, das sich in den Einsatzzahlen von
mehr als 5.100 niederschlägt. Neben all
diesen Einsätzen wurde aber auch sehr
großer Aufwand im Bereich der Aus- und
Weiterbildung bei allen Einheiten betrie‐
ben. Dafür gilt mein spezieller Dank, all
denjenigen, die sich dafür einsetzen, dass
die Sicherheit der Stadt Innsbruck jederzeit
durch die Feuerwehr gewährt werden
kann.
Die Einsatzpalette war im Jahr 2004 wie‐
der weit gestreut, von Waldbränden über
Verkehrsunfälle bis zu Mittel- und Groß‐
bränden, aber auch Unwetter verschonten
die Stadt Innsbruck leider nicht.
Durch das kompetente und zielgerichtete
Einsetzen der Feuerwehren konnte aber
jeweils größerer Schaden abgewandt
werden. Für diesen Einsatz gelten jedem
Feuerwehrmann, ob Berufsfeuerwehr oder
freiwillige Feuerwehr mein Dank und die
Bitte, auch in Zukunft mit aller Kraft in der
Feuerwehr tätig zu sein.
Einer der größten Brände im Jahr 2004 war
der Brand des Raiffeisen-Lagerhauses in
Innsbruck. Hier wurden auch sehr schnell
die Grenzen eines Feuerwehrmannes auf‐
gezeigt. Leider hatten wir bei diesem Ein‐
satz zwei Verletzte zu verzeichnen.
Das Arbeiten in Grenzbereichen erfordert,
eine sehr gute Ausbildung, aber auch die
nötige Schutzausrüstung, um in diese Be‐
reiche Vordringen zu können. Hier gilt mein
Dank dem Stadtmagistrat Innsbruck, der
es uns ermöglicht hatte, im Bereich der
Schutzbekleidung eine Neuerung durch‐
zuführen, welche jedem einzelnen Mann
im Einsatzfall zugute kommen wird.
Auch die Zusammenarbeit mit anderen
Organisationen war 2004 an der Tages‐
ordnung. Das gute Zusammenwirken von
Exekutive, Rettung, Bergrettung, Wasser‐
rettung und Feuerwehr ist notwendig, um
in vielen Einsatzfällen ein optimales Re‐
sultat erzielen zu können.
Ich möchte mich zum Schluss bei allen Ka‐
meraden für ihren unermüdlichen Einsatz
zum Wohle der lnnsbrucker/-innen bedan‐
ken. Freiwillige und Berufsfeuerwehrka‐
meraden; all die, die sich in den Dienst der
Allgemeinheit stellen und dabei ihre Ge‐
sundheit und möglicherweise, im Extrem‐
fall sogar ihr Leben riskieren. Das Ganze
in einer Zeit, in der soziales Bürgerenga‐
gement nicht gerade im Trend liegt.
Gott zur Ehr", dem Nächsten zur Wehr.